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BERLIN HAT TALENT zu Besuch beim Seminar für angehende Lehrkräfte

Das Pro­gramm BERLIN HAT TALENT (BHT) blickt auf eine über 10-jäh­ri­ge Erfolgs­ge­schich­te zurück. Mitt­ler­wei­le wird der Deut­sche Moto­rik-Test (DMT) flä­chen­de­ckend in den Grund­schu­len aller Ber­li­ner Bezir­ke durch­ge­führt, seit dem Schul­jahr 2020/2021 ist er zudem inklu­siv. Ins­ge­samt haben seit Beginn mehr als 100.000 Kin­der am DMT teilgenommen. 

Seminar für angehende Lehrkräfte

Semi­nar für ange­hen­de Lehrkräfte

Um auch zukünf­ti­gen Lehr­kräf­ten das Pro­gramm BHT näher zu brin­gen, sind wir regel­mä­ßig bei schul­prak­ti­schen Semi­na­ren für die­se vor Ort, so auch am Diens­tag, den 16. Janu­ar 2024.  

Gemein­sam mit Jan Lese­ner von der Senats­ver­wal­tung für Bil­dung, Jugend und Fami­lie stell­ten die bei­den Inklusionsnetzwerker*innen des Lan­des­sport­bun­des Ber­lin den Refe­ren­da­ren die Zie­le von BHT vor und erläu­ter­ten die Pro­gramm­um­set­zung. 

Im Rah­men ihrer Aus­bil­dung absol­vie­ren die ange­hen­den Grund­schul­lehr­kräf­te der­zeit das Modul „Viel­falt und Hete­ro­ge­ni­tät“, daher lag das Haupt­au­gen­merk auf der im Pro­gramm BHT im Jahr 2020 imple­men­tier­ten Inklu­si­ons­kom­po­nen­te. Seit­dem gibt es im Rah­men des DMT Alter­na­ti­ve Test­auf­ga­ben, sodass alle Kin­der, unab­hän­gig von ihren indi­vi­du­el­len Vor­aus­set­zun­gen, teil­neh­men kön­nen. Zudem wur­den mit dem 1. Inklu­si­ven Sport­fest und dem Talent­Tag Parasport auch ent­spre­chen­de Fol­ge­maß­nah­men für Kin­der mit Behin­de­rung im Pro­gramm ins Leben geru­fen. 

Neben der Theo­rie wur­den die Teil­neh­men­den auch in der Pra­xis gefor­dert. So hat­ten sie die Auf­ga­be, in Klein­grup­pen selbst­stän­dig Alter­na­ti­ve Test­auf­ga­ben für Kin­der mit unter­schied­li­chen Behin­de­rungs­ar­ten zu erar­bei­ten.  

Mit viel Krea­ti­vi­tät und groß­ar­ti­gen Lösungs­an­sät­zen sind dadurch z. B. span­nen­de Ideen als Ersatz für die Ori­gi­nal­auf­ga­be „Lie­ge­stüt­ze“ zur Über­prü­fung der Kraft­aus­dau­er (obe­re Extre­mi­tät) für Kin­der im Roll­stuhl ent­stan­den. Auch für das „Seit­li­che Hin- und Her­sprin­gen“ (Koor­di­na­ti­on unter Zeit­druck) wur­den her­vor­ra­gen­de Alter­na­ti­ven für Kin­der mit Seh­be­hin­de­rung ent­wi­ckelt, die den Kri­te­ri­en der Stan­dar­di­sie­rung und Prak­ti­ka­bi­li­tät in der Pra­xis stand­hal­ten.  

Wir möch­ten uns bei der Semi­nar­lei­te­rin Frau Stöck­mann herz­lich für die Ein­la­dung bedan­ken. Wir hat­ten viel Spaß bei der Vor­stel­lung der Pro­gramm­in­hal­te, freu­en uns über die viel­fäl­ti­gen Ideen zur Erar­bei­tung der Alter­na­ti­ven Test­auf­ga­ben und hof­fen, die ange­hen­den Lehr­kräf­te vom Pro­gramm BERLIN HAT TALENT über­zeugt zu haben.  

BHT-Inklusionsnetzwerker zu Gast beim Klassifizierungslehrgang des Deutschen Behindertensportverbands

Seit Beginn des Schul­jah­res 2020/2021 ist das Pro­gramm BERLIN HAT TALENT inklu­siv. Seit­dem gibt es neben den regu­lä­ren Test­auf­ga­ben auch alter­na­ti­ve Test­auf­ga­ben für Kin­der mit Behin­de­rung, sodass mög­lichst alle Schüler*innen der Ber­li­ner Schul­land­schaft die Chan­ce haben, am Deut­schen Moto­rik-Test (DMT) teilzunehmen.

Klassifizierungslehrgang Leverkusen

Klas­si­fi­zie­rungs­lehr­gang Leverkusen

In Abhän­gig­keit von Art und Aus­prä­gung einer Behin­de­rung wer­den die Kin­der im Rah­men des DMT von den zwei Inklusionsnetzwerker*innen des Lan­des­sport­bunds, Marie und Erik, klas­si­fi­ziert. Die Klas­si­fi­zie­rung baut auf den Vor­ga­ben des Inter­na­tio­na­len Para­lym­pi­schen Komi­tee (IPC) in der Leicht­ath­le­tik auf. Dadurch wird eine gleich­be­rech­tig­te Teil­ha­be von Men­schen mit Behin­de­rung mög­lich. Wenn in der Zukunft aus­rei­chend Daten erho­ben wur­den, soll die Klas­si­fi­zie­rung zudem einen Ver­gleich der Leis­tun­gen zwi­schen Kin­dern mit und ohne Behin­de­rung bzw. zwi­schen Kin­dern mit den­sel­ben Behin­de­run­gen ermöglichen.

Um ihre Exper­ti­se im Bereich der Klas­si­fi­zie­rung wei­ter zu ver­tie­fen und sich zu offi­zi­el­len Klassifizierer*innen aus­bil­den zu las­sen, nah­men Marie und Erik vom 01.12.23 bis zum 03.12.23 am Klas­si­fi­zie­rungs­lehr­gang des Deut­schen Behin­der­ten­sport­ver­ban­des (DBS) in Lever­ku­sen teil.

Unter Anlei­tung der Trai­ne­rin und Chef-Klas­si­fi­zie­re­rin des DBS, Sara Grädt­ke, durf­ten sich die Teilnehmer*innen im Klas­si­fi­zie­ren ver­su­chen. Die Paraathlet*innen von Bay­er 04 Lever­ku­sen, dar­un­ter etwa Para­lym­pics-Sil­ber­me­dail­len­ge­win­ne­rin im Sprint, Irm­gard Ben­su­s­an, stan­den als Test­per­so­nen stets zur Verfügung.

Beson­ders die Erfah­run­gen in der Pra­xis, d. h. die Klas­si­fi­zie­rung von Athlet*innen mit unter­schied­lichs­ten Behin­de­run­gen, wie z. B. Men­schen mit Cere­bral­pa­re­se, Ampu­ta­ti­on oder Klein­wuchs, waren für Marie und Erik wertvoll.

In ihrer täg­li­chen Arbeit im Rah­men der Durch­füh­rung des DMT wer­den sie zukünf­tig schnel­ler und genau­er klas­si­fi­zie­ren kön­nen, um hof­fent­lich das nächs­te Talent für den para­lym­pi­schen Leis­tungs­sport zu entdecken.

Lou und sein Weg in das Berliner Schwimmteam

Lou ist seit vier Mona­ten Mit­glied im Ber­li­ner Schwimm­team, einer inte­gra­ti­ven Trai­nings­grup­pe für para­lym­pi­sches Schwim­men. Mit sei­ner ata­k­ti­schen Bewe­gungs­stö­rung sowie Schwer­hö­rig­keit ist er in die­ser Grup­pe per­fekt auf­ge­ho­ben. Betreut wird er hier durch den Para-Lan­des­trai­ner Mar­cus Bors­dorf, der sich um die Spit­ze des Ber­li­ner Para­schwim­mens vom Nach­wuchs- bis zum Leis­tungs­sport kümmert.
Doch wie hat er es bis dort­hin geschafft und wel­che Rol­le spiel­te BERLIN HAT TALENT dabei? Das und noch vie­les mehr haben uns Lou und sei­ne Mut­ter Andrea in einem Inter­view erzählt.

Por­trait
Name: Lou
Alter: 11 Jahre
Hob­bys: Schwim­men, Tau­chen, Boxen, Minecraft

Nach einer 3 ½‑stündigen Trai­nings­ein­heit, inklu­si­ve Tro­cken­trai­ning, kommt uns Lou in der Schwimm­hal­le im Euro­pa­sport­park mit einem brei­ten Grin­sen ent­ge­gen. Er zeigt kei­ne Spur von Müdig­keit, strotzt nur so vor Ener­gie. Sei­ne Mut­ter Andrea hat uns schon berich­tet, wie auf­ge­regt er vor dem Inter­view war. Sie beglei­tet ihn drei Mal in der Woche zum Training.
Von sei­ner Auf­re­gung bemer­ken wir im Gespräch aller­dings nichts, hier wirkt er fast schon wie ein Pro­fi: Locker, humor­voll und immer für einen kes­sen Spruch zu haben.

Para-Schwimmen Talent Lou

Para-Schwim­men Talent Lou

Warst du schon mal Mit­glied in einem Sportverein?
Das ers­te Mal in einem Schwimm­ver­ein bin ich hier. Davor habe ich das Boxen aus­pro­biert. Das hat aber nicht geklappt, Boxen war mir zu hart. Damals war ich noch jün­ger und mei­ne Haut war empfindlicher.

Was gefällt dir beson­ders gut am Schwimm­sport und beim Schwimm­trai­ning mit Marcus?
Sehr ger­ne mache ich die Übun­gen mit den Frosch­bei­nen. Am liebs­ten mag ich aber das Frei­stil­schwim­men. Beson­ders gefällt mir dabei das Kraulen.
Beim Tro­cken­trai­ning machen wir Übun­gen mit unse­rem Kör­per oder an Gerä­ten. Z. B. üben wir Sprün­ge, Hand­stän­de, Räder oder Pur­zel­bäu­me. Außer­dem machen wir auch Reak­ti­ons­spie­le mit Lichtern.
Schwim­men ist auch sehr hart. In der Regel sind drei bis vier Trai­ner vor Ort, bei Mar­cus ist das Schwimm­trai­ning ein biss­chen här­ter als bei den ande­ren. Das ist aber gut, so bekommt man vie­le Muskeln.

Wie hat sich dein Leben ver­än­dert, seit­dem du regel­mä­ßig zum Schwimm­trai­ning gehst?
Immer nach dem Schwim­men bin ich total platt. Am nächs­ten Tag füh­le ich mich dafür umso stär­ker. Seit­dem ich beim Schwim­men bin, füh­le ich mich all­ge­mein fit­ter, bin aus­ge­gli­che­ner und bes­ser drauf.

Was den­ken dei­ne Leh­rer, Mit­schü­ler und Fami­li­en­mit­glie­der dar­über, dass du Schwim­mer bist?
Mei­ne Mama, mein Papa und alle Trai­ner fin­den es cool, dass ich jetzt beim Schwim­men bin. Was mei­ne Geschwis­ter dar­über den­ken, dass ich jetzt schwim­me, weiß ich gar nicht. Ich glau­be für sie ist das ziem­lich normal.

Hast du ein Vor­bild im Schwimmen?
Ich glau­be eher nicht, da fällt mir kei­ner ein. The Rock fin­de ich krass, auch wenn mein Zim­mer nicht voll mit sei­nen Pos­tern ist. Einen Sport­ler oder Schwim­mer habe ich nicht als Vorbild.

Was war dein bis­her größ­ter Erfolg im Schwimmen?
Als wir das See­pfer­chen gemacht haben im Schul­sport habe ich den 2. Platz geschafft!

Auch Lou’s Mut­ter Andrea haben wir nach sei­nem Weg in den Schwimm­sport und die Aus­wir­kun­gen auf das Fami­li­en­le­ben befragt. Sie berich­tet uns von der her­aus­for­dern­den Suche nach einem Sport­an­ge­bot und wie glück­lich sie dar­über ist, dass Lou end­lich einen pas­sen­den Sport­ver­ein gefun­den hat.

Wie bist du auf das Ber­li­ner Schwimm­team auf­merk­sam geworden?
Ich habe mich beim Lan­des­sport­bund erkun­digt, ob es inklu­si­ve Sport­an­ge­bo­te im Schwim­men gibt. Der Weg bis hier­hin war schwer und sehr auf­wen­dig. Ich hat­te mir sogar eine Excel-Lis­te ange­legt, um nach­voll­zie­hen zu kön­nen, bei wel­chen Ver­ei­nen ich schon über­all ange­fragt hat­te und ob ich eine Ant­wort erhal­ten habe oder nicht. Ent­we­der war gar kei­ne Auf­nah­me mög­lich oder die durch­schnitt­li­che War­te­zeit für einen Platz in einem Schwimm­team wur­de mit drei Jah­ren ange­ge­ben. Dabei habe ich nur nach einem Platz zum Schwim­men für mei­nen Sohn gesucht und habe noch gar nicht erwähnt, dass er eigent­lich ein inklu­siv aus­ge­rich­te­tes Schwimm­an­ge­bot benö­tigt. Weil wir aber noch nicht ein­mal einen Ter­min zu einem Schnup­per­ter­min bekom­men haben, kam dies gar nicht zur Sprache.

Wie hat BERLIN HAT TALENT dir und Lou gehol­fen, die rich­ti­ge Sport­art für ihn zu finden?
Lou war zum Inklu­si­ven Sport­fest von BERLIN HAT TALENT ein­ge­la­den, bei dem man ver­schie­de­ne Sport­ar­ten aus­pro­bie­ren konn­te. Wir waren an dem Tag schon drauf und dran dort­hin zu fah­ren. Aber Lou woll­te dann doch nicht hin­ge­hen. Er sagt selbst: „Ich dach­te viel­leicht, dass das zu schwer wird für mich“.
Erst mit der Unter­stüt­zung von Marie vom Lan­des­sport­bund (Inklu­si­ons­netz­wer­ke­rin im Pro­gramm­team BERLIN HAT TALENT) lief auf ein­mal alles ein­fach und unkom­pli­ziert. Sie hat mich mit Mar­cus Bors­dorf vom Ber­li­ner Schwimm­team vernetzt.

Wie hat sich euer Leben ver­än­dert, seit­dem Lou regel­mä­ßig im Sport­ver­ein schwimmt?
Ich fin­de, dass es Lou total gut tut. Seit er Sport treibt und sich aus­po­wern kann, scheint er mir viel zufrie­de­ner zu sein. Er wird immer stär­ker und kräf­ti­ger und macht zu Hau­se sogar zusätz­lich Übun­gen wie z. B. Lie­ge­stüt­ze. Dadurch hat er ein rich­tig gutes Gefühl für sei­nen Kör­per bekom­men. Ich habe das Gefühl, dass es ihn rund­um strah­len­der macht.

Was hat Lou bis­her dar­an gehin­dert, regel­mä­ßig Sport in einem Sport­ver­ein zu treiben?
Wir haben immer wie­der ver­sucht etwas pas­sen­des zu fin­den, z. B. Fuß­ball, Park­our, Boxen oder Tur­nen. Aber am Ende hat es nie geklappt. Zum zwei­ten Trai­nings­ter­min woll­te er dann nicht wie­der hin­ge­hen. Es war für Lou sehr anstren­gend, sich in die Grup­pen ein­zu­fü­gen und schnell die Regeln zu ver­ste­hen. In der Regel kamen 20 Kin­der oder mehr auf einen Übungs­lei­ter. Da blieb kei­ne Zeit, sich noch­mal extra Zeit für ein­zel­ne Kin­der zu neh­men. Ent­we­der funk­tio­niert man dann in die­sem Gefü­ge oder nicht. Ich glau­be, die ande­ren Kin­der waren auch schon wei­ter fort­ge­schrit­ten. Dann ist es schwie­rig, spä­ter ein­zu­stei­gen und die­sen Rück­stand wettzumachen.

Was emp­fiehlst du ande­ren Eltern von Kin­dern, die noch auf der Suche nach ihrer Lieb­lings­sport­art und einem pas­sen­den Ver­ein sind?
Für uns ist es so super gelau­fen über euch (*die Inklusionsnetzwerker*innen im Pro­gramm BERLIN HAT TALENT) zu gehen. Ich weiß gar nicht, wie ich sonst den Kon­takt gefun­den hät­te, wenn ich nicht die Infos von euch bekom­men hät­te. Im Anschluss an Lou’s Teil­nah­me am Deut­schen Moto­rik-Test hat­tet ihr ihn zum Talent­Tag Parasport ein­ge­la­den, was uns sehr freu­te. Ich hat­te zuvor viel im Inter­net nach inklu­si­ven Ange­bo­ten gesucht – wirk­lich fün­dig wur­de ich aber nicht.  So pro­blem­los wie über das Pro­gramm BHT ist es noch nie gelau­fen. Im Nach­hin­ein ist der Weg total logisch, dass die Ver­mitt­lung in einen Sport­ver­ein über euch Netz­wer­ker lau­fen soll­te. Anstatt erst zu schau­en, wel­che Sport­art Lou inter­es­siert und dann selbst­stän­dig zu ver­su­chen ein pas­sen­des Ange­bot zu fin­den, ist es sinn­vol­ler zunächst beim LSB anzufragen.

Lou, seine Mutter und die beiden Inklusions-Netzwerker von BHT in der Schwimmsporthalle nach Lou’s Training

Lou, sei­ne Mut­ter und die bei­den Inklu­si­ons-Netz­wer­ker von BHT in der Schwimm­sport­hal­le nach Lou’s Training

Wir sagen dan­ke an Lou und Andrea für die­ses herz­li­che und inter­es­san­te Gespräch! Dass Lou sei­ne Lieb­lings­sport­art ent­deckt hat, macht uns sehr glück­lich und stolz.
Wir bestel­len schö­ne Grü­ße an Mar­cus Bors­dorf und das Ber­li­ner Schwimm­team, die sich nun wei­ter um die For­de­rung und För­de­rung des talen­tier­ten Lou küm­mern werden.

Schwimmen, Springen, Werfen, Jubeln — BERLIN HAT TALENT beim 15. Carl-von-Linné-Cup

Mit freu­de­strah­len­den Augen nah­men die Kin­der am 14. Novem­ber 2023 an unse­ren Mit­mach­sta­tio­nen beim 15. Carl-von-Lin­né-Cup in der Schwimm- und Sprung­hal­le im Euro­pa­sport­park (SSE) (Velo­drom) teil. Der Cup ist ein bun­des­wei­ter Schwimm­wett­be­werb und eines der deutsch­land­weit größ­ten Schwimm­tur­nie­re für Schu­len. Die über 180 Teilnehmer*innen aus 14 För­der­schu­len und Behin­der­ten­ein­rich­tun­gen reis­ten aus meh­re­ren Bun­des­län­dern an und wur­den von vie­len Zuschau­en­den laut­hals ange­feu­ert. Die­se nutz­ten in den Pau­sen die Zeit, sich selbst sport­lich bei unse­ren Sta­tio­nen zu betä­ti­gen. Unter ihnen auch der Prä­si­dent des Lan­des­sport­bunds, Tho­mas Här­tel, dem die Stim­mung in der Hal­le und die Begeis­te­rung der Kin­der sicht­lich gefiel.

  • Standweitsprung. Eine klassische Übung des DMT beim Carl von Linné Cup
    Stand­weit­sprung. Eine klas­si­sche Übung des DMT beim Carl von Lin­né Cup

Spä­tes­tens nach dem an die Olym­pi­schen Spie­le erin­nern­den Ein­lauf der Mann­schaf­ten war das “Von-Lin­né-Feu­er” ent­facht und die Kin­der auf der Tri­bü­ne zeig­ten reges Inter­es­se, selbst sport­lich tätig zu wer­den. Neben den Sta­tio­nen des klas­si­schen DMT, wie Stand­weit­sprung und Seit­li­ches Hin- und her sprin­gen, wur­den eini­ge der DMT-Alter­na­ti­ven zum Aus­pro­bie­ren ange­bo­ten. Dies waren die Übun­gen Medi­zin­ball-Sto­ßen, Säck­chen-Wer­fen und „Fächer­fah­ren“, eine spe­zi­el­le Koor­di­na­ti­ons­übung für Kin­der im Roll­stuhl. Alle genann­ten Test­auf­ga­ben wur­den mit sehr viel Freu­de durch­ge­führt. Unter den Pro­bie­ren­den waren auch eini­ge Erstklässler*innen zu ver­zeich­nen, die bereits sehr neu­gie­rig auf den für sie im drit­ten Schul­jahr anste­hen­den Deut­schen Moto­rik-Test ihre Fähig­kei­ten aus­klü­gel­ten. Dabei wur­de kur­zer­hand eine neue Dis­zi­plin, das Was­ser­ball-Weit­wer­fen von den Kin­dern selbst ent­wi­ckelt und bewirk­te bei so manch einem ein stol­zes Lächeln. An die­ser Stel­le ein herz­li­ches Dan­ke­schön an die Carl-von-Lin­né-Schu­le, die für die Aus­rich­tung des Cups zustän­dig war. Der Tag war in jeder Hin­sicht ein vol­ler Erfolg und hat die Vor­freu­de auf das nächs­te Jahr bereits geweckt.

Meine Ausbildung bei BERLIN HAT TALENT

Ich bin Edgar Tak­le­nok, Aus­zu­bil­den­der als Kauf­mann für Büro­ma­nage­ment und habe im Ver­lauf mei­ner Aus­bil­dung beim Lan­des­sport­bund Ber­lin e.V. zwei Mona­te lang die Abtei­lung Leis­tungs­sport unter­stützt. Die Kom­bi­na­ti­on aus Sport und Ver­wal­tung hat mich als sport­in­ter­es­sier­ten Men­schen direkt ange­spro­chen, wes­halb ich mich für eine Aus­bil­dung beim LSB Ber­lin entschied.

Edgar beim Dankeschöntreffen der ehrenamtlichen Helfer*innenFoto: Juergen Engler

Edgar beim Dan­ke­schön­tref­fen der ehren­amt­li­chen Helfer*innen
Foto: Juer­gen Engler

Was konn­test du von dei­ner Zeit bei BERLIN HAT TALENT mitnehmen? 

Wäh­rend mei­ner Zeit bei BERLIN HAT TALENT konn­te ich eine Men­ge über die unter­schied­li­chen Struk­tu­ren oder Berei­che inner­halb des Refe­ra­tes in Erfah­rung brin­gen und wie wich­tig es ist, in Zusam­men­ar­beit mit Schu­len und Ver­ei­nen Kin­der für den Sport zu begeis­tern. Vor allem beim The­ma Inklu­si­on in Kom­bi­na­ti­on mit dem Deut­schen Moto­rik-Test habe ich gelernt, wie wert­voll die För­de­rung von Kin­dern mit moto­ri­schen Defi­zi­ten ist.

Was waren dei­ne Auf­ga­ben bei BERLIN HAT TALENT?

Zu mei­nen Haupt­auf­ga­ben gehör­ten die Vor- und Nach­be­rei­tung bei unter­schied­li­chen Ver­an­stal­tun­gen wie z.B. dem Talent­Tag Para. Dort konn­te ich nach wochen­lan­ger Vor­be­rei­tung die Ver­ant­wor­tung als Rie­gen­lei­ter für eine Grup­pe von Kin­dern mit Behin­de­rung über­neh­men. Dabei muss­te ich die Kin­der bei­sam­men­hal­ten, wäh­rend ich sie zu den unter­schied­li­chen Sta­tio­nen beglei­te­te, dies konn­te sich hin und wie­der als ech­te Her­aus­for­de­rung dar­stel­len, da jedes Kind indi­vi­du­el­le Wün­sche hat­te, auf die ich ein­ge­hen muss­te, ohne dabei den Über­blick über die Grup­pe zu ver­lie­ren und wäh­rend­des­sen dar­auf zu ach­ten, den Zeit­plan ein­zu­hal­ten. Trotz des­sen hat es mir gro­ße Freu­de berei­tet, zu sehen, dass die Kin­der sich immer mehr zuge­traut haben und viel Spaß dabei hatten.

Edgar mit seiner Gruppe beim TalentTag Para 2023Foto: Juergen Engler

Edgar mit sei­ner Grup­pe beim Talent­Tag Para 2023
Foto: Juer­gen Engler

Ein wei­te­rer Punkt war die Betreu­ung von Sta­tio­nen des Deut­schen Moto­rik-Tests bei den ver­schie­de­nen Ver­an­stal­tun­gen wie dem ISTAF oder Fami­li­en­sport­fest, bei denen ich den Fami­li­en erklä­ren durf­te, wie sie die jewei­li­ge Sta­ti­on durch­füh­ren müs­sen und wozu der Test dient. Des Wei­te­ren konn­te ich eine Men­ge über die Struk­tu­ren des Nach­wuchs­leis­tungs­sports erfah­ren, dazu gehör­ten die Besich­ti­gung des Sport­fo­rums Hohen­schön­hau­sen mit dem rie­si­gen Hal­len­kom­plex und dem dazu­ge­hö­ri­gen Internat.

BHT-Stand beim ISTAF 2023

BHT-Stand beim ISTAF 2023

Was hat dir an dei­ner Zeit bei BERLIN HAT TALENT gefallen?

Am bes­ten gefal­len hat mir, zu sehen, wie die unter­schied­lichs­ten Ver­an­stal­tun­gen nach wochen­lan­ger Pla­nung und Orga­ni­sa­ti­on erfolg­reich durch­ge­führt wur­den und man sel­ber mit­an­se­hen konn­te, wie die Bestand­tei­le, bei denen man unter­stützt hat, dazu bei­getra­gen haben, dass alle Betei­lig­ten viel Spaß und Freu­de an der Teil­nah­me hatten.

Jahreshöhepunkt für Kinder mit Behinderung – der TalentTag Parasport Berlin 2023

Am Sams­tag, den 14.10.2023, ver­an­stal­te­ten wir zum zwei­ten Mal den „Talent­Tag Parasport“ für alle Kin­der mit Behin­de­rung, die am Deut­schen Moto­rik-Test teil­ge­nom­men haben, im Sport Cen­trum Siemensstadt.

In die­sem Jahr war das Teil­neh­mer­feld beson­ders viel­fäl­tig. Ins­ge­samt nah­men 31 Kin­der mit ihren Eltern am Talent­Tag Parasport teil. Neben Regelschüler*innen mit Behin­de­rung und Kin­dern aus den För­der­zen­tren für kör­per­lich-moto­ri­sche Ent­wick­lung waren erst­mals auch Schüler*innen aus der Ernst-Adolf-Esch­ke Schu­le, einem För­der­zen­trum für „Hören und Kom­mu­ni­ka­ti­on“, anwe­send. Ziel der Ver­an­stal­tung war es, allen Kin­dern, unab­hän­gig von ihren indi­vi­du­el­len Vor­aus­set­zun­gen, die Teil­nah­me an einem sol­chen Event zu ermög­li­chen und sie zu ani­mie­ren, ihre sport­li­chen Talen­te und Fer­tig­kei­ten zu ent­fal­ten. Die Mis­si­on von BERLIN HAT TALENT ist es, alle Schüler*innen für eine regel­mä­ßi­ge sport­li­che Betä­ti­gung zu gewin­nen, indem sie unter­schied­li­che Sport­an­ge­bo­te aus­pro­bie­ren und gemein­sam mit ihren Eltern Kon­tak­te zu Ver­ei­nen und deren Trainer*innen knüpfen.

Beim Sprint können die Kinder alles geben Foto: Juergen Engler

Beim Sprint kön­nen die Kin­der alles geben
Foto: Juer­gen Engler

Nach der Anmel­dung, die durch unse­re Gebär­den­sprach­dol­met­sche­rin­nen Lisa und Nora unter­stützt wur­de, ging es für die Kin­der in sport­li­cher Mon­tur im LSB-T-Shirt zur Begrü­ßung in die Sport­hal­le des SC Sie­mens­stadt. Dort erwar­te­te sie bereits das Mas­kott­chen „Para-Pan­da Max“ vom Behin­der­ten- und Reha­bi­li­ta­ti­ons-Sport­ver­band Ber­lin sowie die Sportartenvertreter*innen und Lan­des­trai­ner der fünf anwe­sen­den Sport­ar­ten: Schwim­men, Leicht­ath­le­tik, ID-Fuß­ball, Boc­cia und Tisch­ten­nis. Nach dem Erwär­mungs­spiel „Feu­er-Was­ser-Sturm“ ging es in vier Grup­pen zu den ein­zel­nen Sport­ar­ten-Sta­tio­nen. Dabei hat­te jede Sport­art eine hal­be, außer Schwim­men mit einer gan­zen, Stun­de Zeit, die Kin­der für ihren Sport zu begeistern.

  • Ankunft der Kinder in der Halle. Gebärderndolmetscherinnen übersetzen für die gehörlosen Kinder Foto: Juergen Engler
    Ankunft der Kin­der in der Hal­le. Gebär­dern­dol­met­sche­rin­nen über­set­zen für die gehör­lo­sen Kin­der Foto: Juer­gen Engler

Beson­ders gut kam die Abküh­lung in der Schwimm­hal­le des SC Sie­mens­stadt an, in der die Kin­der Bah­nen mit oder ohne Unter­stüt­zung schwam­men. Und auch vom Start­block trau­ten sich eini­ge Muti­ge ins kal­te Nass zu sprin­gen. Da sich das Wet­ter am Vor­mit­tag wie­der auf­lo­cker­te, konn­ten die Sport­ar­ten Leicht­ath­le­tik und ID-Fuß­ball wie geplant drau­ßen stattfinden.

  • Die Kinder können beim Sprint die Lichtschranke ausprobieren Foto: Juergen Engler
    Die Kin­der kön­nen beim Sprint die Licht­schran­ke aus­pro­bie­ren Foto: Juer­gen Engler

Nach­dem alle die Sport­ar­ten-Sta­tio­nen durch­lie­fen, erhielt jedes Kind zum Abschluss eine Medail­le und eine Urkun­de für die groß­ar­ti­gen Leis­tun­gen sowie einen Beu­tel des Deut­schen Behin­der­ten­sport­ver­ban­des mit einem Ball und einer Fris­bee vom Pro­gramm. Des Wei­te­ren stan­den Tim Tschau­der (Inklu­si­ons­ma­na­ger des LSB), Mår­ten Lil­ja (Behin­der­ten- und Reha­bi­li­ta­ti­ons- Sport­ver­band) und Natha­lie Zepp-lé-Plat (Spe­cial Olym­pics Deutsch­land) an unse­rem Info­stand zur Ver­fü­gung, um Tipps und Hin­wei­se zu inklu­si­ven Sport­an­ge­bo­ten in Ber­lin zu geben und über die Ange­bo­te für Men­schen mit Behin­de­rung in den ein­zel­nen Ver­bän­den zu infor­mie­ren. Am Ende der Ver­an­stal­tung gab es für die Eltern zusätz­lich die Mög­lich­keit, aktiv in den Aus­tausch mit den Sportartenvertreter*innen zu tre­ten, z. B. um ein Pro­be­trai­ning für ihre Kin­der zu vereinbaren.

Spandaus Bezirksbürgermeister Frank Bewig und Petra Ewert von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport lassen sich über den Inklusionsschwerpunkt informieren Foto: Juergen Engler

Span­daus Bezirks­bür­ger­meis­ter Frank Bewig und Petra Ewert von der Senats­ver­wal­tung für Inne­res und Sport las­sen sich von Jani­ne Gegusch über unser Pro­gramm und den Inklu­si­ons­schwer­punkt infor­mie­ren
Foto: Juer­gen Engler

Wir möch­ten uns herz­lich für die Anwe­sen­heit von Petra Ewert (Senats­ver­wal­tung für Inne­res und Sport), Frank Bewig (Bezirks­bür­ger­meis­ter Span­dau), Kirs­ten Ulrich (Vize­prä­si­den­tin für Gleich­stel­lung, Inklu­si­on und Viel­falt des LSB) und Kars­ten Fin­ger (Vize­prä­si­dent Leis­tungs­sport) bedanken!

Landestrainer, Sportartenvertreter*innen, BHT-Team und ehrenamtliche Helfer*innen Foto: Juergen Engler

Lan­des­trai­ner, Sportartenvertreter*innen, BHT-Team und ehren­amt­li­che Helfer*innen
Foto: Juer­gen Engler

Genau­so gilt unser Dank dem Deut­schen Behin­der­ten­sport­ver­band und JP Mor­gan, die den Talent­Tag Parasport Ber­lin 2023 durch ihre finan­zi­el­le Unter­stüt­zung über­haupt erst mög­lich gemacht haben.

Ein herz­li­cher Dank geht auch an die Helfer*innen, Sportartenvertreter*innen und die bei­den Gebär­den­sprach­dol­met­sche­rin­nen, die die­sen Tag für alle zu einem beson­de­ren Erleb­nis gemacht haben!

Die glücklichen Teilnehmer*innen des TalentTag Parasport 2023 Foto: Juergen Engler

Die glück­li­chen Teilnehmer*innen des Talent­Tag Parasport 2023
Foto: Juer­gen Engler

Nächs­tes Jahr geht es dann wie gewohnt mit wei­te­ren Ver­an­stal­tun­gen rund um das Pro­gramm BERLIN HAT TALENT weiter.

BHT beim Familiensportfest in den Kiezen

In die­sem Jahr fand das Fami­li­en­sport­fest erneut in den Kiezen statt. In zwei von elf Bezir­ken war auch BERLIN HAT TALENT mit einem Stand vor Ort und prä­sen­tier­te eini­ge Auf­ga­ben aus dem Deut­schen Moto­rik-Test. Trotz der hei­ßen Tem­pe­ra­tu­ren fan­den vie­le Fami­li­en den Weg in den Fried­rich-Lud­wig-Jahn-Sport­park (Pan­kow) sowie in das Sport­zen­trum Schö­ne­berg und pro­bier­ten die Sta­tio­nen aus. Die Besucher*innen hat­ten sicht­lich Spaß, sich zu mes­sen (Geschwis­ter, Freund*innen oder Eltern-Kinder).

Der LSB-Direk­tor Fried­hard Teuf­fel, Tobi­as Dol­la­se (Bezirks­stadt­rat für Sport) und Ver­tre­ter des Bezirks­sport­bunds Tem­pel­hof-Schö­ne­berg begrüß­ten zu Beginn alle Mit­wir­ken­den an den Sta­tio­nen und rich­te­ten anschlie­ßend Begrü­ßungs­wor­te an die Besucher*innen des Fami­li­en­sport­fests in Tem­pel­hof-Schö­ne­berg. In die­sem Bezirk fand das Fami­li­en­sport­fest unter dem Schwer­punkt Mäd­chen statt.

Fol­gen­de wei­te­re Ange­bo­te haben sich in Tem­pel­hof-Schö­ne­berg auf dem Sport­platz, in der Schwimm­hal­le sowie in der Sport­hal­le präsentiert:

Deut­sches Sport­ab­zei­chen, Ehren­amts­bü­ro, Mäd­chen­treff Café Pink, Trampolin/Riesenrutsche, BSB- und LSB-Info­stand, Cheer­lea­ding, Poli­zei, DLRG und eini­ge Sportvereine.

  • Standweitsprung bei strahlendem Sonnenwetter
    Stand­weit­sprung bei strah­len­dem Sonnenwetter

Im Jahn-Sport­park in Pan­kow gab es fol­gen­de Sta­tio­nen über BHT hin­aus: Bas­ket­ball, Tor­wand­schie­ßen, Hüpf­bur­gen, Deut­sches Sport­ab­zei­chen und ver­schie­de­ne Kampfsportarten.

Außer­dem fand eine Talk­run­de mit Staats­se­kre­tär Dr. Tors­ten Küh­ne zum The­ma „Nach den World Games 2023. Wie wei­ter für den inklu­si­ven Sport in Ber­lin?“ statt.

  • Übungen des Deutschen Motorik-Tests, außerdem mit den Alternativen Testaufgaben für Kinder mit Behinderung
    Übun­gen des Deut­schen Moto­rik-Tests, außer­dem mit den Alter­na­ti­ven Test­auf­ga­ben für Kin­der mit Behinderung

Besucher*innen unse­res Stan­des kamen aus ganz unter­schied­li­chen Grün­den. Es waren Kin­der vor Ort, die den DMT noch nicht kann­ten. Ande­re wie­der­um hat­ten erst kürz­lich in der Schu­le am Test teil­ge­nom­men und wuss­ten noch genau Bescheid. Eini­ge woll­ten die Übun­gen erneut aus­pro­bie­ren, da sie uns schon beim Fami­li­en­sport­fest im Rah­men der Spe­cial Olym­pics am Bran­den­bur­ger Tor oder beim ISTAF besucht hat­ten. Aber beson­ders die neu­en Erstklässler*innen konn­ten schon mal in den Moto­rik-Test rein­schnup­pern, der sehr wahr­schein­lich in der 3. Klas­se auf sie wartet.

Ein beson­de­rer Dank gilt unse­ren ehren­amt­li­chen Helfer*innen, die uns auf vie­len Ver­an­stal­tun­gen, wie dem Fami­li­en­sport­fest in den Kiezen, unterstützen!

Inklusion ´23: Wissen To Go – wie gut kennst du dich mit Behinderungen aus?

Die Spe­cial Olym­pics Welt­spie­le Ber­lin 2023 haben unse­re Stadt vom 17. bis zum 25. Juni 2023 in eine inklu­si­ve (Sport-)Metropole ver­wan­delt und gezeigt, dass Men­schen mit Behin­de­rung einen wich­ti­gen Bei­trag zum gesell­schaft­li­chen Leben leisten.

Volunteer SOWG

Vol­un­teer SOWG

Auch das Pro­gramm BERLIN HAT TALENT, das seit dem Jahr 2020 eine Inklu­si­ons­kom­po­nen­te beinhal­tet, war auf vie­len Ebe­nen an den Welt­spie­len für Men­schen mit geis­ti­ger und mehr­fa­cher Behin­de­rung betei­ligt. Die bei­den Inklusionsnetzwerker*innen des Lan­des­sport­bunds, Marie Heinz und Erik Mit­ter­mei­er, enga­gier­ten sich als Vol­un­teer in der Sport­art Tisch­ten­nis. Dar­über hin­aus fei­er­te der Lan­des­sport­bund Ber­lin gemein­sam mit Ver­bän­den und Ver­ei­nen ein inklu­si­ves Fami­li­en­sport­fest am Bran­den­bur­ger Tor. Auch auf dem Spe­cial Olym­pics Fes­ti­val am Nep­tun­brun­nen war das BHT-Team mit inklu­si­ven Mit­ma­ch­an­ge­bo­ten, z. B. Medi­zin­ball­weit­sto­ßen oder einem Roll­stuhl­par­cours, vertreten.

Im Rah­men der Spe­cial Olym­pics World Games kam es zu viel­fäl­ti­gen Begeg­nun­gen zwi­schen Men­schen mit und ohne Behin­de­run­gen aus diver­sen Kul­tu­ren. Die­se Begeg­nun­gen hel­fen, die eige­ne Ein­stel­lung zu reflek­tie­ren, Vor­ur­tei­le abzu­bau­en und Mau­ern ein­zu­rei­ßen. Natür­lich hilft es auch, sich über die Lebens­um­stän­de von ande­ren Men­schen zu infor­mie­ren, um sie bes­ser ver­ste­hen zu können.

Und so möch­ten wir als inklu­siv aus­ge­rich­te­tes Pro­gramm ger­ne die Chan­ce nut­zen und auf das Spiel „Inklu­si­on 23 — Wis­sen to go“ hin­wei­sen, das im Rah­men des Ber­li­ner Nach­hal­tig­keits­pro­gramms Inklu­si­on ´23 ent­wi­ckelt wurde.

Mit dem Ziel Bar­rie­ren im All­tag und im Kopf abzu­bau­en, lernst du hier spie­le­risch inter­es­san­te und auf­re­gen­de Fak­ten zu diver­sen Beein­träch­ti­gungs­ar­ten. Pro­bie­re es selbst aus und dreh am Rad unter: www.inklusion23wissentogo.berlin.

Deutscher Motorik-Test mit gehörlosen Schüler*innen

In die­sem Schul­jahr besuch­te das Team von BERLIN HAT TALENT (BHT) erst­ma­lig ein För­der­zen­trum für Schüler*innen mit dem För­der­schwer­punkt „Hören und Kom­mu­ni­ka­ti­on“. Am Don­ners­tag, den 15. Juni 2023 wur­de an der Ernst-Adolf-Esch­ke Schu­le der Deut­sche Moto­rik-Test (DMT) in den Jahr­gän­gen 3 und 4 durch­ge­führt. Damit kommt BHT sei­nem Ziel, allen Ber­li­ner Schüler*innen die Mög­lich­keit zu geben, am DMT teil­zu­neh­men, wie­der ein Stück näher.

Demotestung am Förderzentrum - Hören

Demo­tes­tung am För­der­zen­trum — Hören

Die Auf­re­gung und Vor­freu­de am Test­tag waren nicht nur auf Sei­ten der Kin­der groß. Mit viel Eifer und Elan zeig­ten ins­ge­samt 14 gehör­lo­se Kin­der ihr moto­ri­sches Leis­tungs­ver­mö­gen an den ver­schie­de­nen Sta­tio­nen des Deut­schen Moto­rik-Tests, z.B. beim Stand­weit­sprung oder beim Balancieren.

Die Kin­der waren sicht­lich beein­druckt vom per­so­nel­len Auf­ge­bot und genos­sen die­se unge­wohn­te Auf­merk­sam­keit. „Die stren­gen sich heu­te rich­tig an, das sehe ich“, lässt uns Sport­leh­re­rin Peg­gy Bühr­mann wis­sen. Unter­stützt wur­de das Test­team der Senats­ver­wal­tung für Bil­dung, Jugend und Fami­lie zusätz­lich von Andre­as Dölt­gen vom Ber­li­ner Gehör­lo­sen­s­port­ver­ein und zwei Gebär­den­sprach­dol­met­sche­rin­nen, denen wir für ihr Enga­ge­ment viel­mals danken.

Eine Grup­pe war mit dem Sta­ti­ons­be­trieb des DMT schnel­ler fer­tig, wes­halb sich etwas Zeit für Fra­gen an die Kin­der ergab: „Wel­che Übung hat euch denn am bes­ten gefal­len?“ woll­te etwa die Inklu­si­ons­netz­wer­ke­rin Marie wis­sen. „Alles hat mir Spaß gemacht“, sag­te Cal­vin und deu­te­te mit einer gro­ßen kreis­för­mi­gen Arm­be­we­gung durch die gesam­te Sport­hal­le. Anschlie­ßend berich­te­te er in einem Gebär­den­sprach­dia­log mit Andre­as Dölt­gen, dass ihm der abschlie­ßen­de 6‑Mi­nu­ten-Aus­dau­er­lauf nichts aus­ma­chen wür­de. Er kön­ne auch 60 Minu­ten lang lau­fen. Die bei­den ver­stan­den sich sicht­lich gut – haben neben der Gehör­lo­sig­keit und der Fähig­keit zu gebär­den einen wei­te­ren gemein­sa­men Nen­ner: das Fußballspielen!

  • Liegstütze
    Liegs­tüt­ze

Ins­ge­samt war die Test­grup­pe in ihrer sport­lich-moto­ri­schen Leis­tungs­fä­hig­keit durch­aus ver­gleich­bar mit Kin­dern, die eine regu­lä­re Grund­schu­le besu­chen. Die Her­aus­for­de­rung einer Tes­tung an einem För­der­zen­trum „Hören und Kom­mu­ni­ka­ti­on“ liegt viel mehr bei uns. „Die Anspra­che und der Umgang mit den Kin­dern ver­läuft anders und ist erst ein­mal unge­wohnt“, resü­mier­ten die Inklusionsnetzwerker*innen Erik & Marie.

Das Fazit fällt am Ende äußerst posi­tiv aus: Die Kin­der hat­ten viel Freu­de beim DMT und die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit­ein­an­der stell­te kei­ne Hür­de dar. Es war ein tol­ler Test­tag mit vie­len neu­en Erfah­run­gen für alle Betei­lig­ten. Die Sport­leh­re­rin und der Schul­lei­ter waren hell­auf begeis­tert und stolz auf ihre emsi­gen Schüler*innen.

Mit dem Ziel mög­lichst vie­le Kin­der mit Beein­träch­ti­gung in den orga­ni­sier­ten Sport zu über­füh­ren, wer­den die bei­den Inklusionsnetzwerker*innen des Lan­des­sport­bun­des zum nächs­ten Eltern­abend in den 3. und 4. Klas­sen wie­der an der Ernst-Adolf-Esch­ke Schu­le zu Gast sein. Dabei wer­den sie die Eltern über das Pro­gramm und die Gut­schein­ak­ti­on infor­mie­ren, in des­sen Rah­men die Kin­der drei Mona­te kos­ten­los in einem Part­ner­ver­ein trai­nie­ren können.

An die­ser Stel­le möch­ten wir uns auch bei der ver­ant­wort­li­chen Sport­leh­re­rin Peg­gy Bühr­mann bedan­ken, ohne deren Ein­satz die ers­te Tes­tung für gehör­lo­se Kin­der nicht mög­lich gewe­sen wäre. Nach den posi­ti­ven Erfah­run­gen wird der Deut­sche Moto­rik-Test nun regel­mä­ßig an der Ernst-Adolf-Esch­ke-Schu­le stattfinden.

Um die inklu­si­ve Aus­rich­tung des Pro­gramms BERLIN HAT TALENT vor­an­zu­trei­ben, soll der DMT im nächs­ten Schul­jahr 2023/2024 erst­mals auch an För­der­zen­tren für Schüler*innen mit dem För­der­schwer­punkt „Sehen“ durch­ge­führt wer­den. Wir sind gespannt und freu­en uns darauf!

Fotos: Jür­gen Engler

BHT-Inklusionsnetzwerker on Tour

Seit Beginn des Schul­jah­res 2020/2021 ist das Pro­gramm BERLIN HAT TALENT inklu­siv. Seit­dem gibt es neben den regu­lä­ren Test­auf­ga­ben auch alter­na­ti­ve Test­auf­ga­ben für Kin­der mit Behin­de­rung, sodass mög­lichst alle Schüler*innen der Ber­li­ner Schul­land­schaft die Chan­ce haben, am Deut­schen Moto­rik-Test teilzunehmen.

Am Test­tag wer­den sie dafür von den zwei Inklusionsnetzwerker*innen des Lan­des­sport­bunds, Marie und Erik betreut. Neben den vie­len Schu­len, wel­che die bei­den Inklusionsnetzwerker*innen jede Woche im Zei­chen der Teil­ha­be besu­chen, sind sie zugleich an zahl­rei­chen ande­ren Stel­len für das Pro­gramm aktiv.

Im April besuch­ten sie bei­spiels­wei­se die ers­te U19 Para-Boc­cia-Lan­des­meis­ter­schaft für Jugend­li­che mit mitt­le­ren bis schwe­ren kör­per­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen, orga­ni­siert und durch­ge­führt vom Paral­an­des­trai­ner Boc­cia des Behin­der­ten- und Reha­bi­li­ta­ti­ons-Sport­ver­ban­des Ber­lin und 1. Vor­sit­zen­den des Ver­eins Inklu­si­vo, Peter Hor­nig. Mit dem Ver­ein Inklu­si­vo hat das Pro­gramm einen ers­ten Part­ner­ver­ein für BERLIN HAT Talent dazu­ge­won­nen, der auch ein Sport­an­ge­bot für Kin­der mit schwe­ren mehr­fa­chen Behin­de­run­gen bietet.

  • "Verrückte Truppe", Foto: Andi Weiland | andiweiland.de
    “Ver­rück­te Trup­pe”, Foto: Andi Wei­land | andiweiland.de

Um ihre Exper­ti­se im Bereich Inklu­si­on im Sport wei­ter aus­zu­bau­en und Kon­tak­te zu neu­en Part­ner­ver­ei­nen (mit inklu­si­vem Sport­an­ge­bot) zu knüp­fen absol­vier­ten die zwei Inklusionsnetzwerker*innen von BHT vom 27.–29. April das „Zer­ti­fi­kat Inklu­si­on“ in Rheins­berg. Dabei stan­den u.a. fol­gen­de Fra­gen auf der Agen­da: Wie star­te ich Inklu­si­on in mei­nem Ver­ein? Was sind inklu­si­ve Prak­ti­ken? Wie kann ich eine inklu­si­ve Hal­tung im Team errei­chen? Wel­che Bar­rie­ren müs­sen wir abbau­en? Wie sieht inklu­si­ver Sport eigent­lich aus?

Dar­über hin­aus kamen sie auch mit Sportler*innen mit Behin­de­rung, also Expert*innen in eige­ner Sache, ins Gespräch und konn­ten inklu­si­ven Sport ausprobieren.

  • Tillman Wormuth, Schulsportbeauftragte der Senatsverwaltung (Mi.) mit den Inklusionsnetzwerker*innen von BERLIN HAT TALENT Marie Heinz und Erik Mittermeier beim Bundesfinale
    Till­man Wormuth, Schul­sport­be­auf­trag­te der Senats­ver­wal­tung (Mi.) mit den Inklusionsnetzwerker*innen von BERLIN HAT TALENT Marie Heinz und Erik Mit­ter­mei­er beim Bundesfinale

Vom 02. bis 06. Mai fand zudem das Bun­des­fi­na­le von Jugend trai­niert für Para­lym­pics statt. Auch hier durf­ten die bei­den nicht feh­len: Bei den Final­spie­len im Tisch­ten­nis im Horst-Korb­ers-Sport­zen­trum begeis­ter­te sie das Tem­po und das Spit­zen­ni­veau der Athlet*innen. Gemein­sam mit Till­man Wormuth, Schul­sport­re­fe­rent des Lan­des Ber­lin, feu­er­ten sie den Ber­li­ner Ver­tre­ter, die Spieler*innen der Carl-von-Lin­né-Schu­le aus Lich­ten­berg, an.