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Lukas — eine kleine BHT-Story

Lukas ist beim Inter­view im Video­chat sehr schüch­tern und beschei­den. Ganz anders als am Test­tag des DMT in sei­ner Schu­le. Denn der acht­jäh­ri­ge Schü­ler der Otto-Wels Grund­schu­le in Ber­lin Kreuz­berg ist beim The­ma Sport kaum zu brem­sen. Wenn es dar­um geht, von sei­nen Klas­sen­ka­me­ra­den in eine Mann­schaft gewählt zu wer­den, gehört er stets zu den Erst­genann­ten. Sei­ne feh­len­de Hand stellt für Lukas beim Sport­trei­ben kein Hin­der­nis dar. Sogar bei Ball­fang­spie­len steht er sei­nen Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­lern in nichts nach. So über­rasch­te er auch das Test­team von BERLIN HAT TALENT bei der moto­risch anspruchs­vollsten Testauf­ga­be, einer beson­de­ren Form der Lie­ge­stütz. “Das kann ich auch”, mein­te er selbst­be­wusst und schaff­te prompt 12 Wie­der­ho­lun­gen in der vor­ge­ge­be­nen Zeit von 40 Sekun­den – und das mit nur einer Hand!

Lukas

Lukas: “Berühmt wer­den, wäre für mich okay”

Die größ­te Her­aus­for­de­rung für den Jun­gen ist zur­zeit das Schreib­schrift­schrei­ben im Deutsch­un­ter­richt. Nach lan­gem Über­le­gen war das wirk­lich die ein­zi­ge Schwie­rig­keit, die ihm ein­fiel. Ansons­ten ist Lukas abso­lut in sei­nem familiä­ren und schu­li­schen Umfeld inte­griert und sehr beliebt. War­um auch nicht, er ist ein taf­fer Kerl, der immer für einen guten Spruch zu haben ist. Berühmt wer­den, wäre für mich okay, meint Lukas als wir ihn frag­ten, ob ein Foto­graf vor­bei­kom­men dür­fe.  

Sei­ne Lieb­lings­sport­art ist Fuß­ball. Auf dem Schul­hof wird jeden Tag gebolzt, “und nach­mit­tags dann noch mit Papa”. Wenn Lukas 10 Jah­re alt, ist möch­te er es auch ein­mal im Fuß­ball­ver­ein pro­bie­ren. Wir wer­den sei­ne Ent­wick­lung wei­ter­hin ver­fol­gen und wenn not­wen­dig auch an einen Ver­ein ver­mit­teln. Bis es soweit ist, übt er noch mit sei­nem Vater im Park.

Foto: Sebas­ti­an Wells

Für Josi ist dabei sein alles

Es ist acht Uhr mor­gens in der Grund­schu­le an der Strauch­wie­se. Die Sport­hal­le füllt sich lang­sam. Das Test­team erwar­tet wie gewohnt die Dritt­kläss­ler/-innen der Schu­le und freut sich heu­te auf einen ganz beson­de­ren Gast. Unter den wild umher­lau­fen­den, toben­den Kin­dern sticht das Mäd­chen im Roll­stuhl direkt her­aus. „Hal­lo Josi. Schön, dass du heu­te dabei bist. Ich bin Marie“, stellt sich die Inklu­si­ons-Netz­wer­ke­rin vor. Sie ist eine von zwei neu­en Mit­ar­bei­tern des Lan­des­sport­bunds Ber­lin, die das The­ma Inklu­si­on im Pro­gramm BERLIN HAT TALENT vor­an­brin­gen sollen.

Joephine mit Marie beim Balancieren

Joe­phi­ne mit Marie beim Balancieren

Dann geht es auch schon los. Die Grup­pen wer­den ein­ge­teilt. In den kom­men­den 90 Minu­ten wer­den acht ver­schie­de­ne Sta­tio­nen absol­viert, die die sport­li­che Leis­tungs­fä­hig­keit der Mäd­chen und Jun­gen tes­ten. Josi beginnt mit dem 20m Sprint und tritt gegen eine Mit­schü­le­rin an, die Fuß­gän­ge­rin ist. Schnell ist ihr anzu­mer­ken, dass die sport­li­che Betä­ti­gung für sie anstren­gen­der ist als für die ande­ren Kinder.

Bis­her treibt Jose­phi­ne kei­nen regel­mä­ßi­gen Sport. Ein Gen-Defekt in der Fami­lie ist erst durch Jose­phi­nes Mus­kel­dys­tro­phie zum Vor­schein gekom­men. Durch die­se Mus­kel­schwä­che kann das 9‑jährige Mäd­chen ihren Kör­per nicht auf den eige­nen Bei­nen hal­ten und ist seit Jah­ren auf einen Roll­stuhl ange­wie­sen. Jede Bean­spru­chung der Mus­keln ist unglaub­lich anstren­gend für Jose­phi­ne, da ihr durch den Defekt ent­spre­chen­des Eiweiß zum Mus­kel­auf­bau fehlt.

An der nächs­ten Test­sta­ti­on wird Josis Kraft­aus­dau­er getes­tet. Ihre Mit­schü­ler/-innen absol­vie­ren hier eine Form der Lie­ge­stütz. Für Jose­phi­ne steht eine alter­na­ti­ve Test­auf­ga­be auf dem Plan, bei der sie im Roll­stuhl sit­zend mit­tels Arm­kraft ein Zug­band von einer Spros­sen­wand weg­drü­cken muss. „Die Übung mit dem Band war ganz schön schwer“, stellt sie anschlie­ßend fest. Sol­che Bewe­gungs­aus­füh­run­gen sind gro­ßes Neu­land für Jose­phi­ne. Die Mus­kel­dys­tro­phie ließ ihre Kind­heit bis­her eher bewe­gungs­arm aus­se­hen. Aber ihr Sport­leh­rer Lutz Mül­ler berich­tet uns: „Josi will gefor­dert werden“.

Sportlehrer Lutz Müller schätzt sehr, dass alle Kinder mitmachen können

Sport­leh­rer Lutz Mül­ler schätzt sehr, dass alle Kin­der mit­ma­chen können

Umso wich­ti­ger ist für Jose­phi­ne die heu­ti­ge Teil­nah­me am Deut­schen Moto­rik-Test (DMT). Damit Kin­der wie sie eben­falls am Test teil­neh­men und anschlie­ßen­de Bewe­gungs­emp­feh­lun­gen erhal­ten kön­nen, wur­de BERLIN HAT TALENT wei­ter­ent­wi­ckelt und die Tes­tung ent­spre­chend ange­passt. Für Kin­der mit geis­ti­gen oder kör­per­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen gibt es seit dem Som­mer 2020 nun zusätz­li­che alter­na­ti­ve Test­auf­ga­ben, die es ihnen ermög­li­chen, jede Test­sta­ti­on zu durch­lau­fen und somit voll­stän­dig am DMT teil­zu­neh­men. „Für sol­che Kin­der wie Jose­phi­ne ist alles gut, was sie nicht exklu­diert“, sagt der Sport­leh­rer. Lutz Mül­ler kennt und beglei­tet das Pro­gramm BERLIN HAT TALENT von Beginn an und befür­wor­tet vor allem die Aus­rich­tung auf die Bewe­gungs­för­de­rung von moto­risch schwa­chen Kin­dern. „Ich fin­de es gut, dass nicht nur der Spit­zen­sport Beach­tung fin­det und durch die Neu­aus­rich­tung des Pro­gramms wirk­lich alle Kin­der geför­dert werden.“

Der Test­tag brach­te für Jose­phi­ne sehr vie­le neue Erfah­run­gen und Bewe­gungs­mus­ter mit sich. So hat sie bei­spiels­wei­se anstel­le der Test­auf­ga­be „Seit­li­ches Hin- und Her­sprin­gen“ die alter­na­ti­ve Test­auf­ga­be „V‑Roll“ durch­ge­führt. Hier­bei müs­sen die Kin­der im Roll­stuhl in einer schnel­len Bewe­gungs­ab­fol­ge eine V‑Form abfah­ren. „Das hat ganz gut geklappt“, schluss­fol­ger­te die Grundschülerin.

Stolz präsentiert Joephine ihre Urkunde

Stolz prä­sen­tiert Joe­phi­ne ihre Urkunde

Das gesam­te Pro­gramm­team hofft, dass Kin­der wie Jose­phi­ne durch die Teil­nah­me am Deut­schen Moto­rik-Test dazu ermu­tigt wer­den, ihr Leben mit und durch Sport zu berei­chern. Ganz gleich, ob er der Gesund­heits­prä­ven­ti­on dient, auf die Teil­nah­me an den Para­lym­pics abzielt oder ein­fach nur zum Spaß getrie­ben wird. Sport trägt einen wich­ti­gen Bei­trag zur Sozia­li­sa­ti­on und zum Glück­lich­sein bei.

Fotos: Jür­gen Engler

Anmer­kung: Die Tes­tung wur­de im Novem­ber 2020 durchgeführt.

Jubiläum — BERLIN HAT TALENT wird 10 Jahre

Das Pro­gramm BERLIN HAT TALENT (BHT) wur­de im Jahr 2011 als gemein­sa­me Initia­ti­ve des Lan­des­sport­bunds Ber­lin (LSB) und des Ber­li­ner Senats gegrün­det, um Kin­der sport­lich zu för­dern und zu for­dern. Zunächst war das Pro­gramm dar­auf aus­ge­rich­tet, in den drit­ten Klas­sen mit­hil­fe des Deut­schen Moto­rik-Tests (DMT) Talen­te für die leis­tungs­sport­li­che Lauf­bahn zu ent­de­cken. Die sport­li­chen Kin­der wur­den anschlie­ßend zu Talen­tia­den und Talent­sich­tungs­grup­pen (TSG) ein­ge­la­den. Dort konn­ten sie ver­schie­de­ne Sport­ar­ten aus­pro­bie­ren und für sich entdecken.

Team BERLIN HAT TALENT

So viel­fäl­tig wie das Pro­gramm BERLIN HAT TALENT ist auch das Team

Der DMT wur­de durch die Senats­ver­wal­tung für Bil­dung, Jugend und Fami­lie zunächst an sport­be­ton­ten sowie wei­te­ren frei­wil­li­gen Grund­schu­len in Ber­lin durch­ge­führt. Spä­ter fand die Tes­tung in ein­zel­nen Bezir­ken statt. Sie­he dazu unten: Timeline

Sehr schnell wur­de erkannt, dass man mit­hil­fe der DMT-Ergeb­nis­se wei­te­re Maß­nah­men für sport­li­che Akti­vi­tä­ten ergrei­fen könn­te und soll­te. So wur­den für Kin­der mit moto­ri­schem För­der­be­darf ab 2015 Bewe­gungs­för­der­grup­pen (BFG) auf­ge­baut. Die­se fan­den in Zusam­men­ar­beit mit dem Sport-Gesund­heits­park Ber­lin für die Bezir­ke Char­lot­ten­burg-Wil­mers­dorf (im Olym­pia­park) und Lich­ten­berg (im Sport­fo­rum Hohen­schön­hau­sen) statt. Noch in die­sem Jahr ent­schied man zusam­men mit der Senats­ver­wal­tung für Gesund­heit, Pfle­ge und Gleich­stel­lung, die BFG direkt an den Schu­len als Sport-AG durch­zu­füh­ren. Durch die­ses nied­rig­schwel­li­ge Ange­bot konn­ten wei­te­re Kin­der für die Bewegung/den Sport begeis­tert werden.

Um auch Bewe­gungs­an­ge­bo­te für moto­risch „unauf­fäl­li­ge“ Kin­der zu gewähr­leis­ten, wur­de 2019 die AOK-Gut­schein­ak­ti­on des LSB ins Leben geru­fen. Die­se Gut­schei­ne berech­ti­gen alle DMT-Teil­neh­mer/-innen zur Durch­füh­rung eines drei­mo­na­ti­gen kos­ten­lo­sen Pro­be­trai­nings im Sport­ver­ein. In die­sem Zusam­men­hang wur­de auch die Zusam­men­ar­beit mit den Ber­li­ner Ver­ei­nen inten­si­viert: Sie kön­nen BHT-Part­ner­ver­ein wer­den und ihre Sport­an­ge­bo­te für die spe­zi­el­le Alters­klas­se anbie­ten. Eini­ge ent­wi­ckeln die­se wei­ter oder bau­en neue auf, um Mit­glie­der zu gewinnen.

Die Anzahl der zu tes­ten­den Bezir­ke wur­de von Schul­jahr zu Schul­jahr gestei­gert, bis das Ziel einer jähr­li­chen flä­chen­de­cken­den Tes­tung im Schul­jahr 2020/2021 rea­li­siert wur­de. Zudem wur­de das Pro­gramm in die­sem Schul­jahr um die Inklu­si­ons­kom­po­nen­te erwei­tert. BERLIN HAT TALENT soll dazu bei­tra­gen, die Wahr­neh­mung für Men­schen mit Behin­de­rung in der Gesell­schaft zu schär­fen, Bar­rie­ren abzu­bau­en und auch Kin­der mit Behin­de­rung für ein lebens­lan­ges Sport­trei­ben zu begeistern.

Das Pro­gramm ver­folgt fol­gen­de Ziele:

  1. Qua­li­täts­si­che­rung des Schulsports
  2. Talent­sich­tung
  3. Bewe­gungs­för­de­rung bzw. gesund­heit­li­che Prävention
  4. Stär­kung des Ver­eins­sports in Berlin.

Im Jubi­lä­ums­jahr blickt das Team von BERLIN HAT TALENT stolz auf das bis­her Geleis­te­te zurück und freut sich auf die kom­men­den Jah­re und neu­en Her­aus­for­de­run­gen. Dan­ke an alle Part­ner, Spon­so­ren und Hel­fer/-innen für das Ver­trau­en und die Unter­stüt­zung. Zusam­men mit Ihnen/Euch wer­den wir die Mis­si­on, Kin­der für den Sport und die Bewe­gung zu begeis­tern, weiterverfolgen.

Time­line:

Erwei­te­rung des Pro­gramms BERLIN HAT TALENT über die Jahre

2010/2011 Sport­be­ton­te Grund­schu­len und frei­wil­li­ge Grundschulen

2011/2012 Rei­ni­cken­dorf, Marzahn-Hellersdorf

2012/2013 Neu­kölln, Mitte

2013/2014 Lich­ten­berg, Char­lot­ten­burg-Wil­mers­dorf, Treptow-Köpenick

2014/2015 Lich­ten­berg, Char­lot­ten­burg-Wil­mers­dorf, Trep­tow-Köpe­nick, Ste­glitz-Zehlen­dorf, Spandau

2015/2016 Lich­ten­berg, Char­lot­ten­burg-Wil­mers­dorf, Trep­tow-Köpe­nick, Pan­kow, Tem­pel­hof-Schö­ne­berg, sport­be­ton­te Grundschulen

2016/2017 Lich­ten­berg, Trep­tow-Köpe­nick, Char­lot­ten­burg-Wil­mers­dorf, Neu­kölln, Mit­te, Spandau

2017/2018 Lich­ten­berg, Trep­tow-Köpe­nick, Char­lot­ten­burg-Wil­mers­dorf, Neu­kölln, Span­dau, Marzahn-Hellersdorf

2018/2019 Lich­ten­berg, Trep­tow-Köpe­nick, Char­lot­ten­burg-Wil­mers­dorf, Span­dau, Mar­zahn-Hel­lers­dorf, Fried­richs­hain-Kreuz­berg, Reinickendorf

2019/2020 Lich­ten­berg, Trep­tow-Köpe­nick, Char­lot­ten­burg-Wil­mers­dorf, Span­dau, Mar­zahn-Hel­lers­dorf, Fried­richs­hain-Kreuz­berg, Rei­ni­cken­dorf, Neukölln

Seit 2020/2021 alle Ber­li­ner Bezir­ke (flä­chen­de­ckend in ganz Berlin)

Starker BHT-Partnerverein – Bogensport-Club BB-Berlin mehrfach ausgezeichnet

Der Bogen­sport-Club BB-Ber­lin e. V. hat die Sport­art Bogen­schie­ßen in den ver­gan­ge­nen Jah­ren schon oft im Rah­men der Talen­tia­den reprä­sen­tiert und den Kin­dern vor­ge­stellt. Mit dabei war sogar schon die erfolg­rei­che Deut­sche Bogen­schüt­zin und Olym­pia­me­dail­len­ge­win­ne­rin Lisa Unruh, die für den BSC natio­nal und inter­na­tio­nal star­tet, auf der Talen­tia­de 2017 in Lich­ten­berg, um zu zei­gen, wie weit man es leis­tungs­sport­lich mit dem BSC BB-Ber­lin schaf­fen kann!

Talentiade 2017 Lichtenberg Lisa Unruh

Talen­tia­de 2017 Lich­ten­berg Lisa Unruh
Foto: Jür­gen Engler

Zudem ist der Ver­ein ein BHT-Part­ner­ver­ein der ers­ten Stunde.

Aber was den BSC BB-Ber­lin als beson­ders star­ken Ver­ein aus­zeich­net ist das Spek­trum, in dem er Teil­ha­be ermög­licht! Nicht nur im Reha- oder Inte­gra­ti­ons­sport ist der BSC BB-Ber­lin ein sehr akti­ver Ver­ein, son­dern dar­über hin­aus auch im Bereich der Inklu­si­on. Der BSC leis­tet vor allem in Bezug auf Men­schen mit Seh­be­hin­de­rung Pio­nier­ar­beit. Die Akti­on Mensch schreibt über den BSC:

Der Bogen­sport­club BB-Ber­lin e.V. enga­giert sich für das sport­li­che Mit­ein­an­der von Men­schen mit und ohne Behin­de­rung in Ber­lin. Blin­de, seh­be­hin­der­te und mobi­li­täts­ein­ge­schränk­te Sportler*innen machen beim Ver­ein ganz selbst­ver­ständ­lich mit. So setzt der Bogen­sport­club ein Zei­chen für Teil­ha­be im Brei­ten­sport.” Akti­on Mensch (Link zum Arti­kel mit Video)

Bis vor kur­zem gab es bun­des­weit kaum ent­spre­chen­de Bogensport-Initiativen.

Zudem ist der Ver­ein mehr­fach für die exzel­len­te Jugend- und Nach­wuchs­ar­beit im Leis­tungs­sport aus­ge­zeich­net wor­den. In den Jah­ren 1995, 2002, 2008, 2014, und erneut im letz­ten Jahr 2020 wür­de der Ver­ein mit dem „Grü­nen Band für vor­bild­li­che Talent­för­de­rung im Ver­ein“ (För­der­kon­zept des DOSB) aus­ge­zeich­net. Die­se Kon­ti­nui­tät in der Qua­li­tät der Nach­wuchs­för­de­rung kommt nicht oft vor, weder ber­lin- noch bundesweit!

Daher freu­en wir uns natür­lich, dass der BSC auch den Kin­dern, die an unse­rem Pro­gramm teil­neh­men und einen Gut­schein erhal­ten, die Mög­lich­keit gibt, einen 3‑monatigen kos­ten­lo­sen Ein­blick in den Bogen­sport zu bekom­men. Und das nicht nur für Kin­der ohne, son­dern auch mit Behin­de­rung. Zum BSC BB-Ber­lin kön­nen alle Klas­sen­ka­me­ra­din­nen und Klas­sen­ka­me­ra­den mit ihrem Gut­schein gehen oder rol­len. Das ist vor­bild­li­che Inklusion!

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung

Der Inter­na­tio­na­le Tag der Men­schen mit Behin­de­rung fin­det jähr­lich am 3. Dezem­ber statt. Dies ist ein von den Ver­ein­ten Natio­nen aus­ge­ru­fe­ner Gedenk– und Akti­ons­tag, der das Bewusst­sein der Öffent­lich­keit für die Pro­ble­me von Men­schen mit Behin­de­rung wach­hal­ten und den Ein­satz für die Wür­de, Rech­te und das Wohl­erge­hen die­ser Men­schen för­dern soll.

Seit dem Schul­jahr 2020/21 wird auch im Pro­gramm BERLIN HAT TALENT der Inklu­si­ons­ge­dan­ke groß­ge­schrie­ben. Marie Heinz und Andre­as Leh­mann gehö­ren seit August 2020 zum Pro­gramm­team und sind die fach­li­che Ver­stär­kung für die­sen Bereich. Als Inklu­si­ons­netz­wer­ker/-in koor­di­nie­ren sie mit ihrer fach­li­chen Exper­ti­se die Umset­zung der Pro­gramm­zie­le nun auch für Kin­der mit Behinderung:

  • Kin­der für den Ver­eins­sport begeistern
  • Talen­te sich­ten und fördern
  • gesund­heit­li­che Prävention

Dar­über hin­aus soll das Pro­gramm BERLIN HAT TALENT dazu bei­tra­gen, die Wahr­neh­mung für Men­schen mit Behin­de­rung in der Gesell­schaft zu schär­fen, Bar­rie­ren abzu­bau­en und Kin­der mit Behin­de­rung für ein lebens­lan­ges Sport­trei­ben zu begeistern.

BERLIN HAT TALENT seit August noch inklusiver

Das Pro­gramm BERLIN HAT TALENT wur­de ab dem Schul­jahr 2020/2021 um die Inklu­si­ons­kom­po­nen­te erwei­tert. Dar­aus resul­tiert auch die Erwei­te­rung des Pro­gramm­teams um zwei neue Mit­ar­bei­ter, die neben den bis­he­ri­gen Netz­wer­kern agie­ren und das Pro­gramm im Bereich Inklu­si­on unter­stüt­zen. Unse­re neu­en „Netz­wer­ker Inklu­si­on“ kom­men bei­de aus dem wei­ten Feld des Para­lym­pi­schen Sportgeschehens.

Marie Heinz

Marie Heinz

Marie Heinz hat bereits eine Viel­zahl von Sport­groß­ver­an­stal­tun­gen orga­ni­siert, dar­un­ter zuletzt die IBSA Blin­den­fuß­ball Euro­pa­meis­ter­schaft 2017 sowie die Para Leicht­ath­le­tik EM 2018 in Ber­lin. Durch ihre beruf­li­chen Sta­tio­nen (u.a. Ber­li­ner Fuß­ball Ver­band und Behin­der­ten- und Reha­bi­li­ta­ti­ons­sport­ver­band Ber­lin) ist sie in der Ber­li­ner Sport­land­schaft sehr gut ver­netzt, auch nach­dem sie die letz­ten 1,5 Jah­re in Mün­chen leb­te. Dort war sie beim größ­ten Brei­ten­sport­ver­ein Mün­chens (MTV) in ver­schie­de­nen Abtei­lun­gen tätig. Denn neben ihrer eige­nen akti­ven Kar­rie­re als Hand­bal­le­rin und Fuß­bal­le­rin ist Marie eben­falls als Übungs­lei­te­rin und Trai­ne­rin unter­wegs. Von ‚Bewe­gung Inte­gra­le‘ mit den Bam­bi­nis bis hin zu Per­so­nal­trai­ning kennt Marie sämt­li­che Facet­ten des Sport­trei­bens. Als Sport­stu­den­tin besitzt sie außer­dem die Exper­ti­se in der sport­wis­sen­schaft­li­chen und sozia­len Her­an­ge­hens­wei­se in der Arbeit mit Men­schen mit Behinderung.

Andreas Lehmann

Andre­as Lehmann

Andre­as Leh­mann bringt als akti­ver Para-Ath­let haut­na­he prak­ti­sche Erfah­run­gen im Bereich des Para­lym­pi­schen Leis­tungs­sport­ge­sche­hens mit. Der 41-jäh­ri­ge Parasport­ler ist im Bereich der Leicht­ath­le­tik (Speer­wurf) zuhau­se. Sein Hei­mat­ver­ein PSC Ber­lin sowie Lan­des­trai­ner Ralf Otto unter­stüt­zen und beglei­ten ihn seit vie­len Jah­ren auf Leis­tungs­ebe­ne. Auf brei­ten­sport­li­cher Ebe­ne spielt Andre­as neben­bei Fußball.

Als ehe­ma­li­ger Fit­ness­stu­dio­lei­ter bringt Andre­as beruf­li­che Erfah­run­gen als Füh­rungs­per­sön­lich­keit und aus den Berei­chen Fit­ness- und Reha­sport mit. Seit 2002 ist er lizen­sier­ter Trai­ner und eben­falls als Per­so­nal Trai­ner aktiv.

Durch den Ver­lust sei­nes lin­ken Armes (Stark­strom Unfall) im Alter von 18 Jah­ren kann Andre­as sei­ne ganz per­sön­li­che Erfah­rung durch den Umgang mit dem eige­nem Han­di­cap in vie­le Situa­tio­nen ein­brin­gen und agiert nicht zuletzt durch sei­ne sehr offe­ne Art als greif­ba­res Bei­spiel für gelun­ge­ne Inklu­si­on im/durch Sport.

Der inklu­si­ve Ansatz des Pro­gramms BERLIN HAT TALENT und somit die früh­zei­ti­ge Suche nach Talen­ten im Parasport ist ein Vor­ge­hen, das es so in Deutsch­land noch nicht gege­ben hat. Die­ser wis­sen­schaft­lich gestütz­te Ansatz ist somit in die­ser Form einmalig.

Wir sind über­zeugt davon, dass unse­re neu­en Per­sön­lich­kei­ten beim LSB vie­le Kin­der mit und ohne Behin­de­rung für den Sport begeis­tern kön­nen, egal ob mit dem Leis­tungs­ge­dan­ken oder als lebens­lan­ges prä­ven­ti­ves Sporttreiben!