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BHT-Inklusionsnetzwerker zu Gast beim Klassifizierungslehrgang des Deutschen Behindertensportverbands

Seit Beginn des Schul­jah­res 2020/2021 ist das Pro­gramm BERLIN HAT TALENT inklu­siv. Seit­dem gibt es neben den regu­lä­ren Test­auf­ga­ben auch alter­na­ti­ve Test­auf­ga­ben für Kin­der mit Behin­de­rung, sodass mög­lichst alle Schüler*innen der Ber­li­ner Schul­land­schaft die Chan­ce haben, am Deut­schen Moto­rik-Test (DMT) teilzunehmen.

Klassifizierungslehrgang Leverkusen

Klas­si­fi­zie­rungs­lehr­gang Leverkusen

In Abhän­gig­keit von Art und Aus­prä­gung einer Behin­de­rung wer­den die Kin­der im Rah­men des DMT von den zwei Inklusionsnetzwerker*innen des Lan­des­sport­bunds, Marie und Erik, klas­si­fi­ziert. Die Klas­si­fi­zie­rung baut auf den Vor­ga­ben des Inter­na­tio­na­len Para­lym­pi­schen Komi­tee (IPC) in der Leicht­ath­le­tik auf. Dadurch wird eine gleich­be­rech­tig­te Teil­ha­be von Men­schen mit Behin­de­rung mög­lich. Wenn in der Zukunft aus­rei­chend Daten erho­ben wur­den, soll die Klas­si­fi­zie­rung zudem einen Ver­gleich der Leis­tun­gen zwi­schen Kin­dern mit und ohne Behin­de­rung bzw. zwi­schen Kin­dern mit den­sel­ben Behin­de­run­gen ermöglichen.

Um ihre Exper­ti­se im Bereich der Klas­si­fi­zie­rung wei­ter zu ver­tie­fen und sich zu offi­zi­el­len Klassifizierer*innen aus­bil­den zu las­sen, nah­men Marie und Erik vom 01.12.23 bis zum 03.12.23 am Klas­si­fi­zie­rungs­lehr­gang des Deut­schen Behin­der­ten­sport­ver­ban­des (DBS) in Lever­ku­sen teil.

Unter Anlei­tung der Trai­ne­rin und Chef-Klas­si­fi­zie­re­rin des DBS, Sara Grädt­ke, durf­ten sich die Teilnehmer*innen im Klas­si­fi­zie­ren ver­su­chen. Die Paraathlet*innen von Bay­er 04 Lever­ku­sen, dar­un­ter etwa Para­lym­pics-Sil­ber­me­dail­len­ge­win­ne­rin im Sprint, Irm­gard Ben­su­s­an, stan­den als Test­per­so­nen stets zur Verfügung.

Beson­ders die Erfah­run­gen in der Pra­xis, d. h. die Klas­si­fi­zie­rung von Athlet*innen mit unter­schied­lichs­ten Behin­de­run­gen, wie z. B. Men­schen mit Cere­bral­pa­re­se, Ampu­ta­ti­on oder Klein­wuchs, waren für Marie und Erik wertvoll.

In ihrer täg­li­chen Arbeit im Rah­men der Durch­füh­rung des DMT wer­den sie zukünf­tig schnel­ler und genau­er klas­si­fi­zie­ren kön­nen, um hof­fent­lich das nächs­te Talent für den para­lym­pi­schen Leis­tungs­sport zu entdecken.

Inklusion ´23: Wissen To Go – wie gut kennst du dich mit Behinderungen aus?

Die Spe­cial Olym­pics Welt­spie­le Ber­lin 2023 haben unse­re Stadt vom 17. bis zum 25. Juni 2023 in eine inklu­si­ve (Sport-)Metropole ver­wan­delt und gezeigt, dass Men­schen mit Behin­de­rung einen wich­ti­gen Bei­trag zum gesell­schaft­li­chen Leben leisten.

Volunteer SOWG

Vol­un­teer SOWG

Auch das Pro­gramm BERLIN HAT TALENT, das seit dem Jahr 2020 eine Inklu­si­ons­kom­po­nen­te beinhal­tet, war auf vie­len Ebe­nen an den Welt­spie­len für Men­schen mit geis­ti­ger und mehr­fa­cher Behin­de­rung betei­ligt. Die bei­den Inklusionsnetzwerker*innen des Lan­des­sport­bunds, Marie Heinz und Erik Mit­ter­mei­er, enga­gier­ten sich als Vol­un­teer in der Sport­art Tisch­ten­nis. Dar­über hin­aus fei­er­te der Lan­des­sport­bund Ber­lin gemein­sam mit Ver­bän­den und Ver­ei­nen ein inklu­si­ves Fami­li­en­sport­fest am Bran­den­bur­ger Tor. Auch auf dem Spe­cial Olym­pics Fes­ti­val am Nep­tun­brun­nen war das BHT-Team mit inklu­si­ven Mit­ma­ch­an­ge­bo­ten, z. B. Medi­zin­ball­weit­sto­ßen oder einem Roll­stuhl­par­cours, vertreten.

Im Rah­men der Spe­cial Olym­pics World Games kam es zu viel­fäl­ti­gen Begeg­nun­gen zwi­schen Men­schen mit und ohne Behin­de­run­gen aus diver­sen Kul­tu­ren. Die­se Begeg­nun­gen hel­fen, die eige­ne Ein­stel­lung zu reflek­tie­ren, Vor­ur­tei­le abzu­bau­en und Mau­ern ein­zu­rei­ßen. Natür­lich hilft es auch, sich über die Lebens­um­stän­de von ande­ren Men­schen zu infor­mie­ren, um sie bes­ser ver­ste­hen zu können.

Und so möch­ten wir als inklu­siv aus­ge­rich­te­tes Pro­gramm ger­ne die Chan­ce nut­zen und auf das Spiel „Inklu­si­on 23 — Wis­sen to go“ hin­wei­sen, das im Rah­men des Ber­li­ner Nach­hal­tig­keits­pro­gramms Inklu­si­on ´23 ent­wi­ckelt wurde.

Mit dem Ziel Bar­rie­ren im All­tag und im Kopf abzu­bau­en, lernst du hier spie­le­risch inter­es­san­te und auf­re­gen­de Fak­ten zu diver­sen Beein­träch­ti­gungs­ar­ten. Pro­bie­re es selbst aus und dreh am Rad unter: www.inklusion23wissentogo.berlin.

Deutscher Motorik-Test mit gehörlosen Schüler*innen

In die­sem Schul­jahr besuch­te das Team von BERLIN HAT TALENT (BHT) erst­ma­lig ein För­der­zen­trum für Schüler*innen mit dem För­der­schwer­punkt „Hören und Kom­mu­ni­ka­ti­on“. Am Don­ners­tag, den 15. Juni 2023 wur­de an der Ernst-Adolf-Esch­ke Schu­le der Deut­sche Moto­rik-Test (DMT) in den Jahr­gän­gen 3 und 4 durch­ge­führt. Damit kommt BHT sei­nem Ziel, allen Ber­li­ner Schüler*innen die Mög­lich­keit zu geben, am DMT teil­zu­neh­men, wie­der ein Stück näher.

Demotestung am Förderzentrum - Hören

Demo­tes­tung am För­der­zen­trum — Hören

Die Auf­re­gung und Vor­freu­de am Test­tag waren nicht nur auf Sei­ten der Kin­der groß. Mit viel Eifer und Elan zeig­ten ins­ge­samt 14 gehör­lo­se Kin­der ihr moto­ri­sches Leis­tungs­ver­mö­gen an den ver­schie­de­nen Sta­tio­nen des Deut­schen Moto­rik-Tests, z.B. beim Stand­weit­sprung oder beim Balancieren.

Die Kin­der waren sicht­lich beein­druckt vom per­so­nel­len Auf­ge­bot und genos­sen die­se unge­wohn­te Auf­merk­sam­keit. „Die stren­gen sich heu­te rich­tig an, das sehe ich“, lässt uns Sport­leh­re­rin Peg­gy Bühr­mann wis­sen. Unter­stützt wur­de das Test­team der Senats­ver­wal­tung für Bil­dung, Jugend und Fami­lie zusätz­lich von Andre­as Dölt­gen vom Ber­li­ner Gehör­lo­sen­s­port­ver­ein und zwei Gebär­den­sprach­dol­met­sche­rin­nen, denen wir für ihr Enga­ge­ment viel­mals danken.

Eine Grup­pe war mit dem Sta­ti­ons­be­trieb des DMT schnel­ler fer­tig, wes­halb sich etwas Zeit für Fra­gen an die Kin­der ergab: „Wel­che Übung hat euch denn am bes­ten gefal­len?“ woll­te etwa die Inklu­si­ons­netz­wer­ke­rin Marie wis­sen. „Alles hat mir Spaß gemacht“, sag­te Cal­vin und deu­te­te mit einer gro­ßen kreis­för­mi­gen Arm­be­we­gung durch die gesam­te Sport­hal­le. Anschlie­ßend berich­te­te er in einem Gebär­den­sprach­dia­log mit Andre­as Dölt­gen, dass ihm der abschlie­ßen­de 6‑Mi­nu­ten-Aus­dau­er­lauf nichts aus­ma­chen wür­de. Er kön­ne auch 60 Minu­ten lang lau­fen. Die bei­den ver­stan­den sich sicht­lich gut – haben neben der Gehör­lo­sig­keit und der Fähig­keit zu gebär­den einen wei­te­ren gemein­sa­men Nen­ner: das Fußballspielen!

  • Liegstütze
    Liegs­tüt­ze

Ins­ge­samt war die Test­grup­pe in ihrer sport­lich-moto­ri­schen Leis­tungs­fä­hig­keit durch­aus ver­gleich­bar mit Kin­dern, die eine regu­lä­re Grund­schu­le besu­chen. Die Her­aus­for­de­rung einer Tes­tung an einem För­der­zen­trum „Hören und Kom­mu­ni­ka­ti­on“ liegt viel mehr bei uns. „Die Anspra­che und der Umgang mit den Kin­dern ver­läuft anders und ist erst ein­mal unge­wohnt“, resü­mier­ten die Inklusionsnetzwerker*innen Erik & Marie.

Das Fazit fällt am Ende äußerst posi­tiv aus: Die Kin­der hat­ten viel Freu­de beim DMT und die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit­ein­an­der stell­te kei­ne Hür­de dar. Es war ein tol­ler Test­tag mit vie­len neu­en Erfah­run­gen für alle Betei­lig­ten. Die Sport­leh­re­rin und der Schul­lei­ter waren hell­auf begeis­tert und stolz auf ihre emsi­gen Schüler*innen.

Mit dem Ziel mög­lichst vie­le Kin­der mit Beein­träch­ti­gung in den orga­ni­sier­ten Sport zu über­füh­ren, wer­den die bei­den Inklusionsnetzwerker*innen des Lan­des­sport­bun­des zum nächs­ten Eltern­abend in den 3. und 4. Klas­sen wie­der an der Ernst-Adolf-Esch­ke Schu­le zu Gast sein. Dabei wer­den sie die Eltern über das Pro­gramm und die Gut­schein­ak­ti­on infor­mie­ren, in des­sen Rah­men die Kin­der drei Mona­te kos­ten­los in einem Part­ner­ver­ein trai­nie­ren können.

An die­ser Stel­le möch­ten wir uns auch bei der ver­ant­wort­li­chen Sport­leh­re­rin Peg­gy Bühr­mann bedan­ken, ohne deren Ein­satz die ers­te Tes­tung für gehör­lo­se Kin­der nicht mög­lich gewe­sen wäre. Nach den posi­ti­ven Erfah­run­gen wird der Deut­sche Moto­rik-Test nun regel­mä­ßig an der Ernst-Adolf-Esch­ke-Schu­le stattfinden.

Um die inklu­si­ve Aus­rich­tung des Pro­gramms BERLIN HAT TALENT vor­an­zu­trei­ben, soll der DMT im nächs­ten Schul­jahr 2023/2024 erst­mals auch an För­der­zen­tren für Schüler*innen mit dem För­der­schwer­punkt „Sehen“ durch­ge­führt wer­den. Wir sind gespannt und freu­en uns darauf!

Fotos: Jür­gen Engler

BHT-Inklusionsnetzwerker on Tour

Seit Beginn des Schul­jah­res 2020/2021 ist das Pro­gramm BERLIN HAT TALENT inklu­siv. Seit­dem gibt es neben den regu­lä­ren Test­auf­ga­ben auch alter­na­ti­ve Test­auf­ga­ben für Kin­der mit Behin­de­rung, sodass mög­lichst alle Schüler*innen der Ber­li­ner Schul­land­schaft die Chan­ce haben, am Deut­schen Moto­rik-Test teilzunehmen.

Am Test­tag wer­den sie dafür von den zwei Inklusionsnetzwerker*innen des Lan­des­sport­bunds, Marie und Erik betreut. Neben den vie­len Schu­len, wel­che die bei­den Inklusionsnetzwerker*innen jede Woche im Zei­chen der Teil­ha­be besu­chen, sind sie zugleich an zahl­rei­chen ande­ren Stel­len für das Pro­gramm aktiv.

Im April besuch­ten sie bei­spiels­wei­se die ers­te U19 Para-Boc­cia-Lan­des­meis­ter­schaft für Jugend­li­che mit mitt­le­ren bis schwe­ren kör­per­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen, orga­ni­siert und durch­ge­führt vom Paral­an­des­trai­ner Boc­cia des Behin­der­ten- und Reha­bi­li­ta­ti­ons-Sport­ver­ban­des Ber­lin und 1. Vor­sit­zen­den des Ver­eins Inklu­si­vo, Peter Hor­nig. Mit dem Ver­ein Inklu­si­vo hat das Pro­gramm einen ers­ten Part­ner­ver­ein für BERLIN HAT Talent dazu­ge­won­nen, der auch ein Sport­an­ge­bot für Kin­der mit schwe­ren mehr­fa­chen Behin­de­run­gen bietet.

  • "Verrückte Truppe", Foto: Andi Weiland | andiweiland.de
    “Ver­rück­te Trup­pe”, Foto: Andi Wei­land | andiweiland.de

Um ihre Exper­ti­se im Bereich Inklu­si­on im Sport wei­ter aus­zu­bau­en und Kon­tak­te zu neu­en Part­ner­ver­ei­nen (mit inklu­si­vem Sport­an­ge­bot) zu knüp­fen absol­vier­ten die zwei Inklusionsnetzwerker*innen von BHT vom 27.–29. April das „Zer­ti­fi­kat Inklu­si­on“ in Rheins­berg. Dabei stan­den u.a. fol­gen­de Fra­gen auf der Agen­da: Wie star­te ich Inklu­si­on in mei­nem Ver­ein? Was sind inklu­si­ve Prak­ti­ken? Wie kann ich eine inklu­si­ve Hal­tung im Team errei­chen? Wel­che Bar­rie­ren müs­sen wir abbau­en? Wie sieht inklu­si­ver Sport eigent­lich aus?

Dar­über hin­aus kamen sie auch mit Sportler*innen mit Behin­de­rung, also Expert*innen in eige­ner Sache, ins Gespräch und konn­ten inklu­si­ven Sport ausprobieren.

  • Tillman Wormuth, Schulsportbeauftragte der Senatsverwaltung (Mi.) mit den Inklusionsnetzwerker*innen von BERLIN HAT TALENT Marie Heinz und Erik Mittermeier beim Bundesfinale
    Till­man Wormuth, Schul­sport­be­auf­trag­te der Senats­ver­wal­tung (Mi.) mit den Inklusionsnetzwerker*innen von BERLIN HAT TALENT Marie Heinz und Erik Mit­ter­mei­er beim Bundesfinale

Vom 02. bis 06. Mai fand zudem das Bun­des­fi­na­le von Jugend trai­niert für Para­lym­pics statt. Auch hier durf­ten die bei­den nicht feh­len: Bei den Final­spie­len im Tisch­ten­nis im Horst-Korb­ers-Sport­zen­trum begeis­ter­te sie das Tem­po und das Spit­zen­ni­veau der Athlet*innen. Gemein­sam mit Till­man Wormuth, Schul­sport­re­fe­rent des Lan­des Ber­lin, feu­er­ten sie den Ber­li­ner Ver­tre­ter, die Spieler*innen der Carl-von-Lin­né-Schu­le aus Lich­ten­berg, an.