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Bewegung, Austausch, neue Impulse – Unser Seminar „Schatzsuche statt Fehlerfahndung“ begeistert

Am 19. und 20. Juni 2025 fand erneut unser zwei­tä­gi­ges Fort­bil­dungs­se­mi­nar „Bewe­gungs­för­der­an­ge­bo­te für Kin­der im Grund­schul­al­ter – Schatz­su­che statt Feh­ler­fahn­dung“ in der Bil­dungs­stät­te der Sport­ju­gend Ber­lin statt. Bei som­mer­lich hei­ßen Tem­pe­ra­tu­ren kamen elf enga­gier­te Teilnehmer*innen zusam­men – vie­le von ihnen sind bereits als Übungsleiter*innen im Pro­gramm BERLIN HAT TALENT aktiv und set­zen sich dort für mehr Bewe­gung von Kin­dern mit moto­ri­schem För­der­be­darf ein. Das Semi­nar bot eine gelun­ge­ne Mischung aus Theo­rie und Pra­xis. Beson­ders berei­chernd war der gro­ße prak­ti­sche Anteil, bei dem neue Spiel­ideen, die sich gezielt für die Bewe­gungs­för­der­grup­pen ein­set­zen las­sen, nicht nur vor­ge­stellt, son­dern auch direkt aus­pro­biert wur­den. Trotz der Hit­ze herrsch­te durch­weg eine tol­le Stim­mung – mit viel Moti­va­ti­on, Lachen und gegen­sei­ti­gem Austausch.

  • Schatzsuche statt Fehlerfahndung 2025 - Gruppenfoto
    Schatz­su­che statt Feh­ler­fahn­dung 2025 — Gruppenfoto

Auch Lui­sa und Lisa vom Team BERLIN HAT TALENT waren vor Ort und stell­ten aktu­el­le Zah­len, Ent­wick­lun­gen und Per­spek­ti­ven des Pro­gramms vor. Ihre Ein­bli­cke ver­deut­lich­ten erneut den hohen Bedarf an zusätz­li­chen Bewe­gungs­för­der­grup­pen an Ber­li­ner Schu­len. Fort­bil­dun­gen wie die­se leis­ten einen wich­ti­gen Bei­trag, um dem Bedarf zu begeg­nen – sie stär­ken bestehen­de Übungsleiter*innen in ihrer Pra­xis und hel­fen zugleich, neue Enga­gier­te für das Pro­gramm zu gewinnen.

Ein herz­li­ches Dan­ke­schön geht in die­sem Jahr an Ronald Frie­de­mann, der als Dozent durch bei­de Semi­nar­ta­ge führ­te. Mit sei­ner lang­jäh­ri­gen Erfah­rung als Sport­leh­rer gelang es ihm, die Inhal­te pra­xis­nah, anschau­lich und mit viel Enga­ge­ment zu ver­mit­teln. Außer­dem dan­ken wir der Bil­dungs­stät­te der Sport­ju­gend Ber­lin für die bewähr­te Zusam­men­ar­beit. Im neu­en Jahr pla­nen wir eine Wei­ter­ent­wick­lung des zwei­tä­gi­gen Semi­nars, dass sich zukünf­tig auf einen Tag beschrän­ken und eine Wahl aus einem von uns aus­ge­wähl­ten Semi­nar­an­ge­bot zulas­sen soll. Dadurch kön­nen die Übungsleiter*innen einen wei­te­ren Semi­nar­tag  ent­spre­chend ihrer per­sön­li­chen Inter­es­sen selbst aus­wäh­len sowie vertiefen.

BERLIN HAT TALENT auf der 3. Landeskonferenz Sport und Gesundheit des Landessportbundes Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow

Wie kön­nen Akteu­re aus den Berei­chen Bil­dung, Erzie­hung, Gesund­heit und Sport effek­tiv zusam­men­ar­bei­ten, um Kin­dern den Zugang zur regel­mä­ßi­gen Bewe­gung in Schu­le und Sport­ver­ein zu ermög­li­chen? Unter die­sem Mot­to lässt sich die 3. Lan­des­kon­fe­renz Sport und Gesund­heit des Lan­des­sport­bun­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern (LSB M‑V) zusam­men­fas­sen, die am 19. April 2018 im Bür­ger­haus in Güs­trow statt­fand. Neben zahl­rei­chen Sport­lehr­kräf­ten, Übungs­lei­tern, Erzie­hern, Ärz­ten sowie Ver­tre­tern des Bil­dungs­mi­nis­te­ri­ums und Kran­ken­kas­sen folg­ten auch wir vom Lan­des­sport­bund Ber­lin mit dem Pro­jekt BERLIN HAT TALENT der freund­li­chen Ein­la­dung des LSB M‑V.

BERLIN HAT TALENT auf der 3. Landeskonferenz Sport und Gesundheit, Foto: LSB M-V /Adrian

BERLIN HAT TALENT auf der 3. Lan­des­kon­fe­renz Sport und Gesund­heit, Foto: LSB M‑V /Adrian

Nach einer „beweg­ten Eröff­nung“ (leben­di­ge Sta­tis­tik) durch Mode­ra­to­rin Dör­te Gra­ner sowie ein­füh­ren­den Wor­ten von Andre­as Bluhm (Prä­si­dent des LSB M‑V), der die Not­wen­dig­keit regel­mä­ßi­ger sport­li­cher Bewe­gung her­aus­stell­te, folg­ten Impuls­re­fe­ra­te von Prof. Dr. Eck­art Balz (Ber­gi­sche Uni­ver­si­tät Wup­per­tal) und Jörg Heus­ler (Gesund­heits­amt Vor­pom­mern-Rügen). Die gesund­heit­li­chen Fol­gen von Inak­ti­vi­tät in der Schu­le sowie der gestei­ger­te Medi­en­kon­sum wur­den als zen­tra­le Risi­ko­fak­to­ren für die Gesund­heit der Kin­der iden­ti­fi­ziert. Gleich­zei­tig zeig­ten die gesam­mel­ten Gesund­heits­da­ten der Schul­ein­gangs­un­ter­su­chun­gen der ver­gan­ge­nen Jah­re, dass sich ein Abwärts­trend sowohl von der moto­ri­schen Leis­tungs­fä­hig­keit als auch des all­ge­mei­nen Gesund­heits­zu­stan­des der Kin­der in  Meck­len­burg-Vor­pom­mern abzeich­ne­te. Die­sem Trend gilt es ent­ge­gen­zu­wir­ken und so wur­de in den fol­gen­den fünf Work­shops inten­siv über Lösungs­stra­te­gien diskutiert.

Vom moto­ri­schen Test zur qua­li­fi­zier­ten Bewe­gungs­emp­feh­lung“ hieß der Work­shop 5, der von den Refe­ren­ten Jani­ne Gegusch und Jan Lese­ner vom LSB Ber­lin durch­ge­führt wur­de. Nach einer aus­führ­li­chen Dar­stel­lung des Deut­schen Moto­rik-Tests sowie den dif­fe­ren­zier­ten Ansät­zen des Pro­jek­tes BERIN HAT TALENT (Talent- und Bewe­gungs­för­de­rung) stell­te sich die Fra­ge, ob eine ähn­li­che Umset­zung auch in dem Flä­chen­land Meck­len­burg-Vor­pom­mern umsetz­bar wäre. Die Teil­neh­mer/-innen des Work­shops zeig­ten sich sehr offen, dem Ber­li­ner Modell in Tei­len zu fol­gen und nach Mög­lich­kei­ten der Imple­men­tie­rung zu suchen. Gera­de von Sei­ten der Medi­zin herrsch­te ein gro­ßes Inter­es­se an einer zukünf­ti­gen Zusam­men­ar­beit. Auch wenn die Initia­ti­ve viel Zuspruch erhielt, muss­te man kon­sta­tie­ren, dass eine Umset­zung des gesam­ten Pro­jek­tes nicht ganz so ein­fach zu rea­li­sie­ren ist. Meck­len­burg-Vor­pom­mern ist ein Land der Diver­si­tät, in der klei­ne Dör­fer und gro­ße Städ­te zahl­rei­che Unter­schie­de in den Mög­lich­kei­ten der Sport­för­de­rung offen­ba­ren. Zudem fehlt es aktu­ell noch an finan­zi­el­ler und orga­ni­sa­to­ri­scher Unter­stüt­zung sei­tens der Lan­des­re­gie­rung, um ein ähn­li­ches Pro­gramm zu initi­ie­ren. Bewe­gung und Sport stel­len nicht nur in Ber­lin ele­men­ta­re Bau­stei­ne für eine gesun­de Zukunft der her­an­wach­sen­den Gene­ra­ti­on dar. Wir hof­fen, dass wir ein paar neue Erkennt­nis­se lie­fern konn­ten, wie es gelin­gen kann, aus den Ergeb­nis­sen moto­ri­scher Tests qua­li­fi­zier­te Inter­ven­ti­ons­maß­nah­men zu initi­ie­ren und durch­zu­füh­ren, von denen talen­tier­te Kin­der wie eben jene mit moto­ri­schem För­der­be­darf glei­cher­ma­ßen profitieren.

Jan Lese­ner