Sie hat es wieder einmal geschafft. Zusammen mit dem deutschen Team konnte Lisa Unruh jetzt bei den Spielen in Tokio eine weitere Olympische Medaille in ihre Sammlung aufnehmen.
Mit dem letzten Schuss holte sie die entscheidenden 10 Punkte, die für das Team die Bronzemedaille bedeuteten.
Lisa Unruh hier bei der Talentiade 2017 für den Bezirk Lichtenberg Foto: Jürgen Engler
Das Team von BERLINHATTALENT gratuliert recht herzlich zu diesem tollen Erfolg und hofft Lisa auch in Zukunft bei der einen oder anderen Talentiade als VIP begrüßen zu können.
„Lennox, seit wann bist du denn so gut geworden?”, fragen ihn heute seine Freunde beim Fußballspielen. Lange Zeit musste er sich anhören, wie unsportlich ihn seine Kumpels finden. Denn Bewegung und Sport, damit hatte Lennox bis vor kurzem wenig gemein. Das ist nun vorbei!
Lennox: „Sport war vorher nicht so mein Ding, aber jetzt bin ich richtig gut”
Die Bewegungsfördergruppe in seiner Schule, eine durch das Programm BERLINHATTALENT initiierte Maßnahme, öffnete ihm die Tür zum Sport. Hier konnte er ganz ohne Leistungsdruck und mit viel Spaß unterschiedliche Sportarten, Bewegungen und auch seinen eigenen Körper kennenlernen. „Sport war vorher nicht so mein Ding, aber jetzt bin ich richtig gut”, berichtet der an Selbstbewusstsein gestärkte Elfjährige.
Nicht nur Fußball, auch Zweifelderball machen ihm riesigen Spaß. Sein Lieblingsverein ist der FC Bayern München – mal schauen, an welchen Sportverein das BHT-Team ihn innerhalb Berlins vermitteln kann.
Zum Aktionstag „Berlin sagt DANKE!“ von Senat und Abgeordnetenhaus für die Berliner Ehrenamtlichen würdigt auch der Landessportbund das Engagement in der Stadt. LSB-Präsident Thomas Härtel sagt: „Besonders beeindruckt hat mich im Berliner Sport, wie unsere Ehrenamtlichen in der Pandemie mit ihrem herausragenden Engagement das Vereinsleben in unserer Stadt am Laufen gehalten haben: Es gibt so viele großartige Beispiele, wie Mitglieder in Zeiten des Lockdowns betreut und bewegt wurden, wie Vereine und Verbände dafür gekämpft haben, dass Sport wieder stattfinden kann, wie kreative Formen entwickelt wurden, um in Verbindung zu bleiben.“
Die rund 60.000 Ehrenamtlichen im Berliner Sport leisten schätzungsweise 16 Millionen Arbeitsstunden pro Jahr. Sie führen und verwalten Sportvereine und ‑verbände, leiten Trainings für unterschiedliche Zielgruppen, betreuen Kinder und Jugendliche und organisieren den Wettkampf- und Spielbetrieb. Ohne Freiwillige und Ehrenamtliche wäre Sport, wie wir ihn in Berlin kennen und schätzen, nicht möglich.
„Berlin trägt in diesem Jahr den Titel ‚Europäische Freiwilligenhauptstadt‘. Ich sage: mit Recht! Die Menschen in unserer Stadt wissen zu schätzen, was sie an ihrem Verein haben und sehen, wie sich Ehrenamtliche einbringen – und das, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, aus Überzeugung und Leidenschaft für den Sport“, so Härtel weiter. „Ohne Euch wäre Sport, wie wir ihn kennen, nicht möglich, danke an unsere Ehrenamtlichen im Sport!“
Wie in den vergangenen Jahren werden alle Ehrenamtlichen dazu eingeladen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen kostenlos zu besuchen. Anders als in der Vergangenheit sollen die Einladungen für Freiwillige nicht nur am 19. Juni, sondern auch in den Wochen danach gelten. Damit will der Senat auf coronabedingt eingeschränkte Besucherzahlen reagieren. In diesem Jahr gibt es 75 kostenlose oder ermäßigte Angebote.
Auch das Programm BERLINHATTALENT wird durch zahlreiche ehrenamtliche Helfer*innen unterstützt. Ohne sie wären keine Bewegungsfördergruppen, Talentiaden, Talentsichtungsgruppen sowie Präsentationsveranstaltungen vorstellbar. Wir möchten hiermit unsere hohe Wertschätzung und unsere Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. Ihr seid eine wichtige Säule unseres Programms!
Favoritin Annika Schleu gewann am Wochenende die Deutsche Meisterschaft im Modernen Fünfkampf, zu der wir ihr hiermit herzlich gratulieren! Nach ihrer überstandenen Corona-Infektion im letzten Jahr konnte sie nun zeigen, dass die Vorbereitung auf die Olympischen Spiel in diesem Jahr planmäßig laufen. Annika hat unser Programm BERLINHATTALENT schon bei zahlreichen Talentiaden unterstütz, indem sie die Fünfkampf-Station mitbetreute sowie Interviews und Autogramme verteilte gab. Die teilnehmenden Kinder bekamen somit tolle Einblicke in ihre Sportkarriere und in den Modernen Fünfkampf.
Annika Schleu unterstützt BERLINHATTALENT bei einer Talentiade, Foto Jürgen Engler
Auch unser Nachwuchstalent Miklos Rieger mischte mit seinem 13. Platz bei den Männern kräftig mit. Miklos wurde im Rahmen einer Talentsichtungsgruppe von BERLINHATTALENT für den Modernen Fünfkampf entdeckt (Siehe dazu auch in unseren Videos). Seit dem betreibt er diese Sportart mit viel Begeisterung und Erfolg. Auch Miklos unterstütze uns tatkräftig bei Talentiaden. Wir gratulieren ihm herzlich zu dieser Platzierung. Auch in der Zukunftwerden wir seinen Weg mit Spannung verfolgen.
Aufgrund der aktuellen Covid-19-Lage kamen leider im Schuljahr 2020/21 nicht alle Schulen in den Genuss eines Deutschen Motorik-Tests (DMT), der Voraussetzung für die Durchführung des Programms BERLINHATTALENT ist. Damit die daraus entstehenden Nachteile für die Kinder der dritten Klassen nicht allzu groß werden, entschloss sich das Team von BERLINHATTALENT dazu, allen Schüler*innen der Schulen, die sonst gerne am DMT teilgenommen hätten, den Gutschein des Programms trotzdem zukommen zu lassen. Diese können für ein dreimonatiges Probetraining bei unseren Partnervereinen eingelöst werden.
Das BHT-Team beim Verteilen der Gutscheine
So bereitete das Team den Großversand von 13.383 Gutscheinen für die betroffenen Schulen vor. In den nächsten Tagen werden diese dann über die Schulfächer in den Bezirksämtern verteilt und erreichen hoffentlich bald ihr Ziel. BERLINHATTALENT möchte damit alle Kinder unterstützen, mit der Umstellung auf den Normalbetrieb auch wieder sportlich aktiver zu werden.
Gutscheine
Viele Partnervereine haben die Zeit genutzt, für genau diese Zielgruppe Sportangebote zu entwickeln. Dafür unser Dank und viel Erfolg bei der Wiederaufnahme des Sportbetriebs.
Lukas ist beim Interview im Videochat sehr schüchtern und bescheiden. Ganz anders als am Testtag des DMT in seiner Schule. Denn der achtjährige Schüler der Otto-Wels Grundschule in Berlin Kreuzberg ist beim Thema Sport kaum zu bremsen. Wenn es darum geht, von seinen Klassenkameraden in eine Mannschaft gewählt zu werden, gehört er stets zu den Erstgenannten. Seine fehlende Hand stellt für Lukas beim Sporttreiben kein Hindernis dar. Sogar bei Ballfangspielen steht er seinen Mitschülerinnen und Mitschülern in nichts nach. So überraschte er auch das Testteam von BERLINHATTALENT bei der motorisch anspruchsvollsten Testaufgabe, einer besonderen Form der Liegestütz. “Das kann ich auch”, meinte er selbstbewusst und schaffte prompt 12 Wiederholungen in der vorgegebenen Zeit von 40 Sekunden – und das mit nur einer Hand!
Lukas: “Berühmt werden, wäre für mich okay”
Die größte Herausforderung für den Jungen istzurzeit das Schreibschriftschreiben im Deutschunterricht. Nach langem Überlegen war das wirklich die einzige Schwierigkeit, die ihm einfiel. Ansonsten ist Lukas absolut in seinem familiären und schulischen Umfeld integriert und sehr beliebt. Warum auch nicht, er ist ein taffer Kerl, der immer für einen guten Spruch zu haben ist. “Berühmt werden, wäre für mich okay”, meint Lukas als wir ihn fragten, ob ein Fotograf vorbeikommen dürfe.
Seine Lieblingssportart ist Fußball. Auf dem Schulhof wird jeden Tag gebolzt, “und nachmittags dann noch mit Papa”.Wenn Lukas 10 Jahre alt, ist möchte er es auch einmal im Fußballverein probieren. Wir werden seine Entwicklung weiterhin verfolgen und wenn notwendig auch an einen Verein vermitteln.Bises soweit ist, übt er noch mit seinem Vater im Park.
Auch für BERLINHATTALENT sind ehrenamtlich Tätige unverzichtbar und sie tragen einen sehr großen Teil zum Erfolg des Programms bei! Deshalb unterstützen wir die o. g. Aktion des LSB, Frauen in ihrem Ehrenamt zu stärken.
Bringen auch Sie Chancengleichheit aktiv voran und geben Sie den Stimmen der Frauen* mehr Gehör, informieren Sie Frauen über die vielen Möglichkeiten ehrenamtlichen Engagements im Sport, motivieren Sie Ihre Frauen aus dem Vereins- und Verbandsumfeld zu aktiver Mitgestaltung. Denn Vielfalt ist ein Gewinn für den organisierten Sport, den es zu nutzen und zu fördern gilt!
Der Landessportbund Berlin unterstützt Sie dabei: Zur speziellen Stärkung und Weiterbildung von Frauen* für das Ehrenamt im Sport bieten wir auch 2021 wieder unterschiedliche Veranstaltungen in einem geschützten Raum und fördern den Austausch sowie die Vernetzung für mehr Gleichstellung und Teilhabe im Berliner Sport. Sprechen Sie die Frauen* in Ihrem Umfeld direkt auf unsere Angebote an:
Qualifizierung- und Weiterbildungsangebote:
Flyer: Nehmt mehr Frauen mit an Board
29.–30. Mai 2021 — Ich und mein Ehrenamt im Sport — digital Persönlichkeitsentwicklung, Eigenmarketing und Kompetenzanalyse
11.–13. Juni — Wir als erfolgreiches Team im Vorstand — Präsenz Führungsverantwortung, Konfliktmanagement und konstruktiver Umgang mit Macht(strukturen)
20.–22. August — Mein Verein als Organisation — Präsenz Vereinsentwicklung, Diversitymanagement und ressourcenorientierte Prozessentwicklung (Präsenzformat geplant)
4./11./18./25. November — Grundlagen für Frauen* in Vorstand und Führungsebene — digitale Reihe Erfolgreiches Auftreten, Ressourcenstärkung und erfolgreiche Zielsetzung
Vernetzung, Austausch und Coaching:
Flyer: Frauen des Berliner Sports vereinigt Euch!
Ich begleite das Programm BERLINHATTALENT (BHT), und habe von Beginn an auch Bewegungsfördergruppen eingefordert. Auch, weil wir an unserer Schule eine solche Gruppe schon vor 2011 (Programmstart), hatten. Als Pendant zu BHT eine tolle Errungenschaft in der Berliner Sportlandschaft. Warum? Der Anteil der Kinder mit Bewegungsdefiziten im Schulsport wird immer größer – unabhängig von Corona. Diejenigen zu fördern, die nicht die begabten Sportler/-innen sind, ihr individuelles Vorankommen zu unterstützen, Ängste abzubauen: all das sind Ziele der Arbeit mit den Kindern der BFG. Wenn sie dann motiviert sind, sich regelmäßig sportlich zu betätigen, ist das Ziel aus meiner Sicht erreicht.
Lutz Müller, Lehrer & Referent zum Modernen Schulsport
Mit der regelmäßigen Testung der 3. Jahrgänge beginnend, ist nach mittlerweile 10 Jahren Programm und 4 Jahren Fördergruppe Zeit für einen Rückblick. Es wird eine Grundausstattung mit Sportgeräten zur Verfügung gestellt und wenn nötig, können Kurse genutzt werden, sich selbst für diese Arbeit fit zu machen. Schön und bemerkenswert auch, dass die Verantwortlichen immer ansprechbar sind, wenn das Material aufgefüllt werden muss.
Was geschieht in dieser Gruppe? Auch ergänzend zum Sportunterricht geht es zunächst darum, dass ein Klima geschaffen wird, wo sich alle ausprobieren können. Ohne Druck einer evtl. Bewertung. Alle Angebote sind hier freudbetont verpackt und dennoch gilt: Fördern und Fordern. Die Kinder können in dem geschützten Raum einer kleinen Gruppe ungestört versuchen, Defizite und eben Angst abzubauen und anschließend Freude bei der einen oder anderen Sportart zu entwickeln. Das kann beim Turnen ebenso passieren wie beim Basketball oder Sprungübungen über Hindernisse. Vielfältige Bewegungsanlässe sichern vielfältige Bewegungserfahrungen. Und jede/r spürt dann, was ihm oder ihr liegt.
Viele Kinder haben an solch einer Gruppe teilgenommen und für fast alle kann ich sagen, dass sie gut und sehr gut vorwärtskamen. Das war — vor allem mit dem Tempo des Vorankommens — so nicht zu erwarten. Natürlich gibt es auch Niederlagen wie in jedem Sport: Kinder und Eltern, die das Potenzial dieses kostenlosen Angebotes nicht annehmen, Adipositas nicht bekämpfen, sich dem Sport nicht öffnen, Ängste nicht abbauen können usw. Umso schöner ist es, denen zuzusehen, die schon nach wenigen Wochen selbstbewusster am Sportunterricht teilnehmen. DAS ist der Lohn der Arbeit!
Sportlehrer Lutz Müller im Gespräch mit BHT-Netzwerker Marco Spanehl Foto: Juergen Engler
Was bringt die Zukunft? Hoffentlich ausdauernde Unterstützung seitens der Verantwortlichen des LSB in Form der finanziellen Unterstützung sowie in der Praxis, vor allem durch das BHT-Team um Janine Gegusch. Hoffentlich auch mehr stabile Übungsleiter/-innen, die das Angebot unterstützen und in der Folge mehr und mehr Kinder, die von diesem Programm profitieren. Wünschenswert wäre, wenn die Vereine sich auch dafür begeistern können, derartige Gruppen zu bilden, auch wenn hier wohl keine zukünftigen Meister dabei sein werden. Dafür aber sicher Kinder, die mit Freude und Stolz auf das Erreichte Judo, Bogenschießen oder anderen Sport ausüben. Auch das kann in Zukunft den Vereinen helfen, denn die pandemischen Erfahrungen werden auch die Sportlandschaft verändern.
Lutz Müller, Lehrer & Referent zum Modernen Schulsport und Übungsleiter der BFG
Fotos: Jürgen Engler