Archiv für den Autor: Marco Spanehl

Informationen unseres Gesundheistpartners AOK Nordost – Die Gesundheitskasse

Die AOK Nord­ost möch­te eine gesund­heits­be­wuss­te Lebens­wei­se bei Fami­li­en und vor allem bei den Kin­dern stärken.

Wenn Kin­der Sport trei­ben, kann das Kom­pe­ten­zen in vie­len Berei­chen för­dern – von sozia­ler Kom­pe­tenz, kör­per­li­cher Leis­tungs­fä­hig­keit, Team­geist, Fair­ness bis hin zu gestärk­tem Selbstbewusstsein.

Mit dem AOK Kin­der­bo­nus kön­nen Sie bei Ihren Kin­dern die Lei­den­schaft für Bewe­gung unter­stüt­zen:  für sport­li­che Akti­vi­tä­ten, die fach­män­nisch ange­lei­tet wer­den, kann es Punk­te geben.

Mit dem AOK-Kin­der­bo­nus kön­nen AOK-ver­si­cher­te Kin­der von Geburt an bis zum 15. Geburts­tag für die Teil­nah­me an Vor­sor­ge­maß­nah­men, Imp­fun­gen und wei­te­ren Akti­vi­tä­ten zur Gesund­erhal­tung Punk­te sam­meln. Die­se Punk­te sind bares Geld wert: 100 Punk­te ent­spre­chen 1 Euro. Mehr Infor­ma­ti­on unter www.aok.de/nordost/kinderbonus

Der Landessportbund Berlin mit seiner Sportjugend feiert 75. Geburtstag

Im Okto­ber 1949 gegrün­det fei­ert der Lan­des­sport­bund Ber­lin eben­so wie die Sport­ju­gend Ber­lin am 29. Okto­ber 2024 den 75. Geburts­tag. Weni­ge Mona­te nach der Grün­dung der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land gestal­te­te der Sport im West­teil Ber­lins sei­nen Neu­auf­bau. „Heu­te kön­nen wir sagen, und das durch­aus mit Stolz, dass der Lan­des­sport­bund dank der Arbeit der vie­len ehren­amt­li­chen und haupt­amt­li­chen Men­schen in den Ver­ei­nen und Ver­bän­den tat­säch­lich die Stim­me des Sports in Ber­lin ist, so wie es in unse­rem Leit­bild steht“, sagt LSB-Prä­si­dent Tho­mas Här­tel. Der ehe­ma­li­ge Staats­se­kre­tär für Sport über­nahm das Amt des LSB-Prä­si­den­ten 2018 von Klaus Böger.

v.l.n.r. Christian Krull, Vorsitzender der Sportjugend Berlin, Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Thomas Härtel, Präsident des Landessportbunds Berlin und Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport Foto: Juergen Engler

v.l.n.r. Chris­ti­an Krull, Vor­sit­zen­der der Sport­ju­gend Ber­lin, Katha­ri­na Gün­ther-Wünsch, Sena­to­rin für Bil­dung, Jugend und Fami­lie, Tho­mas Här­tel, Prä­si­dent des Lan­des­sport­bunds Ber­lin und Iris Spran­ger, Sena­to­rin für Inne­res und Sport
Foto: Juer­gen Engler

Zehn Prä­si­den­ten haben den Ver­band in 75 Jah­ren geprägt. Unter ihnen auch Man­fred von Richt­ho­fen, in des­sen Amts­zeit die Wie­der­ver­ei­ni­gung der Sport­ver­bän­de aus dem Ost- und West­teil Ber­lins fiel und der heu­te Namens­ge­ber für den Sitz des Lan­des­sport­bunds am Olym­pia­sta­di­on Ber­lin ist. „Die Tat­sa­che, dass der LSB immer von Prä­si­den­ten geführt wur­de, zeigt auch, dass wir den LSB und den Sport in Ber­lin in die heu­ti­ge Zeit füh­ren müs­sen. Die­ser Auf­ga­be haben wir uns gestellt. Heu­te gehö­ren mehr Frau­en unse­rem Prä­si­di­um an als in der Ver­gan­gen­heit. Die Betei­li­gung von Frau­en auf allen Ver­ant­wor­tungs­ebe­nen des Ber­li­ner Sports bleibt eine zen­tra­le Auf­ga­be, umso mehr, weil in den zurück­lie­gen­den Jah­ren über­pro­por­tio­nal Frau­en bei uns Mit­glied wur­den“, sagt Tho­mas Härtel.

Zum voll­stän­di­gen Arti­kel auf der Home­page des LSB

TalentTag Parasport 2024: Entdeckung der Berliner Sportlandschaft für Kinder mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen

Das Pro­gramm BERLIN HAT TALENT rich­tet sich an alle Drittklässler*innen der Ber­li­ner Grund­schu­len, dazu zäh­len auch Kin­der mit Behin­de­run­gen. Die­se errei­chen wir mit dem inklu­si­ven Deut­schen Moto­rik-Test in den Regel­schu­len sowie den Förderzentren.

Ver­gan­ge­nes Wochen­en­de haben 28 Kin­der mit den ver­schie­dens­ten Behin­de­run­gen den Weg in die Fla­tow-Sport­hal­le gefun­den, um das inklu­si­ve Ange­bot von fünf Sport­ar­ten aus­zu­pro­bie­ren. Für die­ses Event konn­ten wir die bereits inklu­siv auf­ge­stell­ten Sport­ver­ei­ne BSC Comet e. V., Fecht­zen­trum Ber­lin e. V., TSV Span­dau 1860 e. V., SC Cha­ris 02 e. V. und RSC Ber­lin e. V. mit den Sport­ar­ten Fuß­ball, Fech­ten, Leicht­ath­le­tik, Judo und Tisch­ten­nis gewinnen.

  • Leichtathletik
    Leicht­ath­le­tik

Nach der Anmel­dung, die durch unse­re Gebär­den­sprach­dol­met­sche­rin­nen Lisa und Nora unter­stützt wur­de, ging es für die Kin­der in sport­li­cher Mon­tur im LSB-T-Shirt zur Begrü­ßung in die Sport­hal­le. In die­ser wur­den alle Anwe­sen­den durch unse­ren Mode­ra­tor, Mar­co Spa­nehl, und die Sportartenvertreter*innen begrüßt und anschlie­ßend durch die Kol­le­gen Mar­ten und Matteo vom Behin­der­ten- und Reha­bi­li­ta­ti­ons- Sport­ver­band Ber­lin e. V. mit ver­schie­de­nen Bewe­gungs­for­men im Feu­er-Was­ser-Sturm-Spiel erwärmt. Danach ging es für die vier Grup­pen zu den ein­zel­nen Sport­ar­ten-Sta­tio­nen, an denen die Kin­der 20 Minu­ten Zeit hat­ten, die Sport­ar­ten ken­nen­zu­ler­nen und ihre Stär­ken zu erkun­den. Alle Teilnehmer*innen waren mit gro­ßem Eifer und sicht­li­cher Freu­de dabei, Neu­es aus­zu­pro­bie­ren und mit­ein­an­der Sport zu treiben.

  • Sprinten
    Sprin­ten

Zwi­schen­durch konn­ten sich die Eltern am Info­stand von BERLIN HAT TALENT und bei den geschätz­ten Kolleg*innen von Spe­cial Olym­pics Deutsch­land und dem Behin­der­ten- und Reha­bi­li­ta­ti­ons­sport­ver­band Ber­lin e. V. über inklu­si­ve Sport­an­ge­bo­te in Ber­lin sowie unse­re Gut­schein­ak­ti­on infor­mie­ren. Falls ein klei­ner Ener­gie­schub nötig war, konn­te sich bei dem Cate­ring des ansäs­si­gen Ver­eins, dem All­ge­mei­nen Turn-Ver­ein zu Ber­lin 1861 e.V., gestärkt werden.

Nach­dem alle Sport­ar­ten-Sta­tio­nen durch­lau­fen wur­den, erhielt jedes Kind zum Abschluss eine Medail­le und eine Urkun­de für die groß­ar­ti­gen Leis­tun­gen sowie einen Beu­tel des Deut­schen Behin­der­ten­sport­ver­ban­des mit einem Ball von BERLIN HAT TALENT.

Dass das Pro­gramm­ziel erreicht wur­de und der viel­fäl­ti­ge Sport­tag sei­ne Früch­te trug, ist den Ohren der Orga­ni­sa­to­ren nicht ent­gan­gen. So emp­fing eine Mut­ter ihren Sohn aus der Umklei­de­ka­bi­ne mit den fol­gen­den Wor­ten: „Du warst so mutig. Du hast dich heu­te so vie­le neue Sachen getraut, die du noch nie gemacht hast.“

  • Erwärmung
    Erwär­mung

Im Anschluss an die Ver­an­stal­tung konn­ten die anwe­sen­den Fami­li­en mit den Sportartenvertreter*innen in den Aus­tausch tre­ten, um sich Infor­ma­tio­nen zu Trai­nings­zei­ten und Stand­or­ten der Ver­ei­ne einzuholen.

Wir möch­ten uns herz­lich für die Anwe­sen­heit von Petra Ewert (Senats­ver­wal­tung für Inne­res und Sport), Kars­ten Fin­ger (Vize­prä­si­dent Leis­tungs­sport) und Ralf Otto (Lan­des­trai­ner Para-Leicht­ath­le­tik) bedanken!

Genau­so gilt unser Dank dem Deut­schen Behin­der­ten­sport­ver­band und JP Mor­gan, die den Talent­Tag Parasport Ber­lin 2024 durch ihre finan­zi­el­le Unter­stüt­zung über­haupt erst mög­lich gemacht haben.

Ein herz­li­cher Dank geht auch an die Helfer*innen, Sportartenvertreter*innen, den Hal­len­wart und die bei­den Gebär­den­sprach­dol­met­sche­rin­nen, die die­sen Tag für alle zu einem beson­de­ren Erleb­nis gemacht haben!

Nächs­tes Jahr geht es dann wie gewohnt mit Ver­an­stal­tun­gen rund um das Pro­gramm BERLIN HAT TALENT weiter.

Zu Besuch beim ATV

Mon­tag­mor­gen – Sport­hal­le in Fried­richs­hain-Kreuz­berg: Wir sind zu Besuch beim All­ge­mei­nen Turn-Ver­ein zu Ber­lin 1861 e. V.

Der Vor­sit­zen­de des Ver­eins, Mike Hoff­mann, hat sich Zeit für uns genom­men und berich­tet, wie sein Ver­ein Teil des Pro­gramms BERLIN HAT TALENT wur­de. Der ATV ist auf Frei­zeit- und Brei­ten­sport aus­ge­rich­tet. Sie sind „Spe­zia­lis­ten für all­ge­mei­ne Bewe­gungs­för­de­rung für Kin­der im Vor­schul­al­ter und Kin­des­al­ter“ und fin­den das Pro­gramm BHT gut, da man fest­ge­stellt hat, dass es vie­le Kin­der mit Ver­hal­tens­auf­fäl­lig­kei­ten gibt. Des­halb war es für sie nahe­lie­gend, uns im Bereich Bewe­gungs­för­de­rung (Durch­füh­rung von Bewe­gungs­för­der­grup­pen) zu unter­stüt­zen. Des Wei­te­ren ist der ATV auch ein BHT-Part­ner­ver­ein, bei dem die Kin­der ihren Gut­schein, den sie nach der Teil­nah­me am Deut­schen Moto­rik-Test erhal­ten haben, für ein drei­mo­na­ti­ges kos­ten­frei­es Pro­be­trai­ning ein­lö­sen kön­nen. Dar­über hin­aus füh­ren wir bereits seit eini­gen Jah­ren die Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung für Lehr­kräf­te der Schu­len beim ATV durch. Bei die­ser Ver­an­stal­tung wer­den die Schu­len über das zusätz­li­che Bewe­gungs­an­ge­bot infor­miert. Daher ist es an der Zeit, über den enga­gier­ten Ver­ein zu berich­ten und uns für die tat­kräf­ti­ge Unter­stüt­zung zu bedanken!

Mike Hoffmann - Vorsitzender des ATV

Mike Hoff­mann — Vor­sit­zen­der des ATV

Mike berich­tet in dem Inter­view von den Vor­tei­len einer Koope­ra­ti­on mit BHT: „Wir haben haupt­amt­li­che Übungsleiter*innen, die in die Schu­len gehen kön­nen und für uns ist es eine Win-Win-Situa­ti­on. Wir haben Kon­takt mit den Schu­len, um die­se Kin­der zu för­dern und kön­nen ihnen anbie­ten, nach­mit­tags bei uns den Ver­eins­sport zu nut­zen. Dadurch sind schon wei­te­re Schul­ko­ope­ra­tio­nen ent­stan­den, die über BERLIN HAT TALENT hin­aus­ge­hen.“ In der Ver­gan­gen­heit hat Mike sel­ber Bewe­gungs­för­der­grup­pen durch­ge­führt und berich­tet uns, was ihn moti­viert hat: „Mei­ne Moti­va­ti­on war, wie schon all­ge­mein von uns im Ver­ein, die Kin­der in Bewe­gung zu brin­gen. Durch den Kit­asport haben wir bereits gese­hen, dass immer mehr Kin­der moto­ri­schen För­der­be­darf haben und wir wirk­lich viel Erfolg damit haben, all­ge­mei­ne Bewe­gungs­an­ge­bo­te zu machen. Man sieht, wie die Kin­der sich in einem Jahr wei­ter­ent­wi­ckeln. Kin­der, die vor­her nicht rück­wärts­ge­hen oder über eine Bank balan­cie­ren konn­ten, kön­nen das dann. Eini­ge von ihnen bau­ten auch Höhen­ängs­te ab. Wir hel­fen ihnen beim Auf­bau sozia­ler Kon­tak­te, bei der Ent­wick­lung der Ich-Kom­pe­tenz und unter­stüt­zen sie, in ihrer Bewe­gung siche­rer zu wer­den. Es ist uns wich­tig, die Freu­de am Sport zu ver­mit­teln, sodass sie sich bis ins hohe Alter sport­lich betä­ti­gen, egal in wel­cher Sportart.“

Mike ist es bei der Durch­füh­rung der BFG wich­tig, „dass man die Kin­der in Bewe­gung bringt und schaut, wo sie moto­ri­sche Auf­fäl­lig­kei­ten haben und die Bewe­gungs­stun­den so anpasst, dass man die Kin­der wirk­lich gut för­dert.“ Ihn moti­viert es, „wenn die Kin­der Freu­de an der Sport­stun­de hat­ten. Ich fin­de sowie­so mit Kin­dern zu arbei­ten toll, weil man immer direkt Feed­back bekommt. Und wenn sie alle mit einem Lächeln raus­ge­hen und sich schon nächs­te Woche aufs Wie­der­kom­men freu­en, dann glau­be ich, hat man schon viel rich­tig gemacht.“ Zudem hat Mike noch einen Tipp an ange­hen­de Übungsleiter*innen: „Ein­fach trau­en und machen. Nicht so viel nach­den­ken, son­dern ein­fach aus­pro­bie­ren und her­aus­fin­den, was einer Grup­pe gefällt. Nicht jede Grup­pe ist gleich, nicht jedes Kind ist gleich. Wir sind auch alle unter­schied­lich. Aber sich ein­fach dar­auf ein­las­sen und her­aus­fin­den, was den Kin­dern Spaß beim Sport macht.“

Auf die Fra­ge nach den Zie­len vom ATV berich­tet Mike: „Wir suchen immer wie­der Übungsleiter*innen. Es wird immer schwie­ri­ger, wel­che zu fin­den, zu moti­vie­ren. Der Job an sich ist super viel­sei­tig. Man ist fast wie ein Sport­leh­rer, Erzie­her und Ansprech­part­ner für die Kin­der. Man muss für die­sen Berufs­weg wer­ben, damit er stär­ker in unse­rer Gesell­schaft aner­kannt wird. Was wir uns wün­schen, ist, dass alle Schu­len mit­ma­chen, dass man das flä­chen­de­ckend sieht. Wir koope­rie­ren auch mit ansäs­si­gen Kitas hier im Bezirk, wo wir aktu­ell mit 13 Ein­rich­tun­gen zusam­men­ar­bei­ten und über 800 Kin­der die Woche bewe­gen. Der Bedarf ist ein­fach groß und falls es noch Kitas gibt, die einen Koope­ra­ti­ons­part­ner suchen, sind wir ger­ne dabei.“

Übungsleiter und Vorsitzender arbeiten Hand in Hand

Übungs­lei­ter und Vor­sit­zen­der arbei­ten Hand in Hand

Nach dem Inter­view mit Mike hat­ten wir die Gele­gen­heit, mit dem Übungs­lei­ter Slim Gar­ci zu spre­chen. Zum Zeit­punkt des Inter­views befand er sich mit einer Kita-Grup­pe in der Hal­le. Slim (33) war in sei­ner Hei­mat Tune­si­en Pro­fi­fuß­bal­ler. Vor eini­gen Jah­ren kam er nach Deutsch­land und hat auch hier wei­ter­hin Fuß­ball gespielt. Der­zeit absol­viert er eine Wei­ter­bil­dung zum Sport­the­ra­peu­ten und arbei­tet zudem als Übungs­lei­ter beim ATV. An jeweils zwei Schu­len in Fried­richs­hain-Kreuz­berg und Neu­kölln über­nimmt Slim Bewe­gungs­för­der­grup­pen und gibt uns einen klei­nen Ein­blick in sei­ne Tätig­keit. Es berei­tet ihm viel Freu­de, Kin­der zu trai­nie­ren. Slim möch­te Kin­der unter­stüt­zen, die moto­ri­schen För­der­be­darf haben. Ihm ist es wich­tig, dass sie beweg­lich und koor­di­na­tiv gut sind, kei­ne Höhen­angst haben und der Spaß an ers­ter Stel­le steht. „Mei­ne Moti­va­ti­on ist, mei­ne Erfah­rung wei­ter­zu­ge­ben.“ Wenn die Kin­der sich ent­wi­ckeln und er posi­ti­ves Feed­back für sei­ne Arbeit erhält, ist er sehr stolz auf sich. Slim möch­te, dass die Kin­der frei­wil­lig zu den Bewe­gungs­för­der­grup­pen kom­men und nicht, weil sie müs­sen. Denn nur, wenn sie ger­ne kom­men, blei­ben sie auch lang­fris­tig dabei. „Wenn die Kin­der gut mit­ma­chen, dür­fen sie in den letz­ten 10–15 Minu­ten frei spielen.“

Slim Garci - Übungsleiter der BFG

Slim Gar­ci — Übungs­lei­ter der BFG

Slim Gar­ci berich­tet von einem Moment, der ihm beson­ders in Erin­ne­rung geblie­ben ist: „Am Frei­tag war ich ein biss­chen zu spät wegen des Ver­kehrs und als ich da war, waren die Kin­der so glück­lich. Alle rann­ten zu mir und umarm­ten mich. Sie hat­ten Angst, dass ich nicht kom­me. Die Kin­der geben mir viel Ener­gie, das ist etwas Beson­de­res für mich. Kin­der sagen, was sie den­ken und zei­gen das. Das macht mich rich­tig glück­lich.“ Slim ist recht neu und sam­melt sel­ber noch Erfah­rung, aber er hat fol­gen­den Tipp für ange­hen­de Übungsleiter*innen: „Sei ein­fach wie du bist und ver­stell dich nicht für die Kinder.“

Talentiade in Marzahn-Hellersdorf begeistert junge Talente

Nach den Som­mer­fe­ri­en ist vor den Som­mer­fe­ri­en. Es ging also in die 11. Run­de unse­rer Talen­tia­den mit dem Bezirk Mar­zahn-Hel­lers­dorf. 82 Kin­der fan­den den Weg in den Rudolf-Virch­ow-Kom­plex und wur­den pünkt­lich um 9 Uhr von unse­ren Mitarbeiter*innen an der Anmel­dung begrüßt. Nach Erhalt eines T‑Shirts und in sport­li­cher Mon­tur ging es für die Kin­der in die Turn­hal­le. Alle beglei­ten­den Per­so­nen konn­ten es sich der­weil auf der Tri­bü­ne gemüt­lich machen oder beleg­te Bröt­chen und Kaf­fee beim Cate­ring kaufen.

  • Die Anmeldung ist bereit
    Die Anmel­dung ist bereit

Nach­dem sich alle Kin­der unter Anlei­tung von Fran­zi (vom Bas­ket­ball-Ver­band) erwärmt haben, ging es wei­ter mit der Vor­stel­lung der anwe­sen­den Sport­ar­ten. Beson­de­res High­light war die Unter­stüt­zung von den vier Leichtathlet*innen Lena Lee­ge (U20 Euro­pa­meis­te­rin 2021, 4x400m), Gisè­le Wen­der (Teil­nah­me Olym­pi­sche Jugend­spie­le), Tor­ben Brandt (Teil­nah­me WM und EM) und Den­yo Schluck­wer­der (U20 Deut­scher Meis­ter 2023, 200 m), die den Nach­wuchs an den Sta­tio­nen Sprint und Wurf unter die Lupe nah­men. Ins­ge­samt bestand die Mög­lich­keit, ein brei­tes Ange­bot an Sport­ar­ten aus­zu­pro­bie­ren: von Judo und Tisch­ten­nis bis hin zu all­be­kann­ten Sport­ar­ten wie Hand­ball und Vol­ley­ball. In den Sport­ar­ten Leicht­ath­le­tik (20 m Sprint) und Rad­sport (30 sek. Watt-Test) konn­ten die Kin­der ihre Fähig­kei­ten unter Beweis stel­len und sich einen Platz auf dem Podest sichern.

  • Volleyball
    Vol­ley­ball

Wäh­rend der Ver­an­stal­tung hat­ten die Eltern Gele­gen­heit, sich mit dem Team von BERLIN HAT TALENT zu unter­hal­ten, Infor­ma­tio­nen ein­zu­ho­len oder auch even­tu­el­le Anlie­gen zu bespre­chen. Nach­dem alle Kin­der flei­ßig die neun Sta­tio­nen getes­tet hat­ten, wur­de die Sie­ger­eh­rung durch den Bezirks­stadt­rat für Schu­le, Sport, Wei­ter­bil­dung, Kul­tur und Faci­li­ty Manage­ment, Ste­fan Bley,  mit moti­vie­ren­den Wor­ten ein­ge­lei­tet. Im Anschluss wur­den die bes­ten Mäd­chen und Jun­gen in den Sport­ar­ten Leicht­ath­le­tik und Rad­sport bekannt­ge­ge­ben und mit Hil­fe von Herrn Bley und den Sport­ar­ten geehrt. Um eine Erin­ne­rung an die­se tol­le Ver­an­stal­tung zu schaf­fen, erhielt jedes Kind eine Teilnahmeurkunde.

  • Bezirksstadtrat Stefan Bley
    Bezirks­stadt­rat Ste­fan Bley

Im Anschluss konn­ten die Kin­der ihre liebs­ten Sport­ar­ten auf einem Zet­tel ankreu­zen und die Eltern wer­den dem­nächst von den ent­spre­chen­den Vereinsvertreter*innen kon­tak­tiert. Zusätz­lich bestand die Mög­lich­keit, sich mit den Vertreter*innen der Sport­ar­ten vor Ort bereits in Ver­bin­dung zu set­zen, um Pro­be­trai­nings zu ver­ein­ba­ren oder wei­te­re Schrit­te zur Erkun­dung der jewei­li­gen Sport­art zu besprechen.
Ein gro­ßes Dan­ke­schön geht an alle anwe­sen­den Vertreter*innen der Sport­ar­ten, Helfer*innen, den Hal­len­wart sowie unse­ren Cate­rer! Natür­lich auch an Sie, lie­be Eltern, denn ohne Sie wür­den wir nicht so vie­le sport­li­che Talen­te in unse­ren Hal­len haben. Den­ken Sie bit­te an den Gut­schein auf der Aus­wer­tungs­ur­kun­de des Deut­schen Moto­rik-Tests. Die­sen kön­nen Sie bei einem BHT-Part­ner­ver­ein unter Lan­des­sport­bund Ber­lin: Sport­an­ge­bo­te (lsb-berlin.de) ein­lö­sen und Ihrem Kind ein drei­mo­na­ti­ges kos­ten­frei­es Pro­be­trai­ning ermöglichen.

Bestes Sommerwetter zum Sporttreiben für die ganze Familie

Schöns­tes Som­mer­wet­ter lud am 1. Sep­tem­ber dazu ein, mit der gesam­ten Fami­lie das Fami­li­en­sport­fest des Lan­des­sport­bun­des im Olym­pia­park Ber­lin zu besuchen.

Ins­ge­samt konn­ten sich die ca. 47.000 Besucher*innen an über 150 sport­li­chen Mit­mach­sta­tio­nen betätigen.

Natür­lich war auch das Team von BERLIN HAT TALENT bei die­sem sport­li­chen Höhe­punkt der Stadt vor Ort und moti­vier­te die Gäs­te, sich beim Balan­cie­ren, Weit­sprin­gen und seit­li­chen Hin- und Her­sprin­gen aus­zu­powern (Übun­gen aus dem Deut­schen Moto­rik-Test). Der Andrang war oft so groß, dass sich War­te­schlan­gen vor den ein­zel­nen Sta­tio­nen unse­res BHT-Stan­des bildeten.

  • Kleine Warteschlange beim Standweitsprung
    Klei­ne War­te­schlan­ge beim Standweitsprung

Mit Freu­de und Spaß an der Bewe­gung lie­fer­ten sich dann auch eini­ge Fami­li­en klei­ne „Duel­le“ an unse­ren Sta­tio­nen, bei denen man sich mit sei­nen Geschwis­tern oder sei­nen Eltern ver­glei­chen konn­te. Oft­mals kamen auch gute Freund*innen, die sich sport­lich mes­sen woll­ten. Dabei wur­de viel gelacht und natür­lich auch geschwitzt. Es kamen sogar Kin­der zu uns, die unser Pro­gramm bereits aus der Schu­le durch den DMT oder die Talen­tia­den kannten.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, im Gespräch mit unseren Mitarbeiter*innen

Der Regie­ren­de Bür­ger­meis­ter von Ber­lin, Kai Weg­ner, im Gespräch mit unse­ren Mitarbeiter*innen

Ein beson­de­res High­light war der Besuch des Regie­ren­den Bür­ger­meis­ters von Ber­lin, Kai Weg­ner. Er bedank­te sich bei allen anwe­sen­den Helfer*innen für ihren Ein­satz bei die­sem Event und führ­te noch kur­ze per­sön­li­che Gesprä­che mit unse­ren Mitarbeiter*innen. An die­ser Stel­le ein herz­li­ches Dan­ke­schön an alle ehren­amt­li­chen Helfer*innen für euren Ein­satz beim Sport­fest. Es war schön, die­sen Tag mit euch zusam­men zu meistern.

Vitus möchte zu den Olympischen Spielen

Bevor Vitus Thie­ke zum Moder­nen Fünf­kampf kam, spiel­te der Sport in sei­nem Leben noch nicht so eine gro­ße Rol­le. Neben Wan­de­run­gen mit sei­nen Eltern in den Feri­en fuhr er wie jedes Kind in die­sem Alter ab und zu mit dem Fahrrad.

Das soll­te sich am 20.05.2017 bei der Talen­tia­de des Pro­gramms BERLIN HAT TALENT grund­le­gend ändern, denn Vitus kann sich heu­te ein Leben ohne den Sport nicht mehr vorstellen.

Er erin­nert sich noch genau an den Moment, als er und vie­le ande­re Kin­der, die auch zur Talen­tia­de sei­nes Stadt­be­zirks ein­ge­la­den wur­den, in der Söm­me­ring­hal­le mit erwar­tungs­vol­lem Leuch­ten in den Augen dar­auf war­te­ten, was an die­sem Tag an sport­li­chen Her­aus­for­de­run­gen auf sie zukom­men würde.

Nach einer kur­zen Erwär­mung ging es dann end­lich los und die Kin­der konn­ten ver­schie­de­ne Sport­ar­ten wie Bas­ket­ball, Boxen, Golf, Hand­ball, Judo, Kanu, Leicht­ath­le­tik, Moder­ner Fünf­kampf, RSG, Rudern, Tisch­ten­nis, Vol­ley­ball und Was­ser­ball ausprobieren.

Ruder-Olympiasieger Karl Schulze gibt Vitus Tipps am Ruderergometer

Ruder-Olym­pia­sie­ger Karl Schul­ze gibt Vitus Tipps am Ruderergometer

Ein Moment blieb Vitus dabei ganz beson­ders in Erin­ne­rung. Ruder-Olym­pia­sie­ger 2012 und 2016Karl Schul­ze war per­sön­lich vor Ort und betreu­te die Teilnehmer*innen an die­sem Tag am Ruder­ergo­me­ter. Vie­le Kin­der und Eltern waren beein­druckt von die­sem gro­ßen und brei­ten Ath­le­ten, der sei­ne Gold­me­dail­le von den Olym­pi­schen Spie­len 2016 mit­ge­bracht hat­te. Ein sym­pa­thi­scher Olym­pia­sie­ger zum Anfas­sen. Die­se Begeg­nung war sicher auch ent­schei­dend dafür, dass Vitus nach der Talen­tia­de ein Pro­be­trai­ning beim Rudern ver­ein­bar­te und die­ses nutz­te, um wei­te­re Ein­bli­cke in die Sport­art zu erhalten.

Aber auch eine ande­re erfolg­rei­che Sport­le­rin mit zahl­rei­chen Gold­me­dail­len bei Welt- und Euro­pa­meis­ter­schaf­ten lenk­te an die­sem Tag Vitus Neu­gier auf eine wei­te­re Sport­art. Die Rede ist von der Moder­nen Fünf­kämp­fe­rin Anni­ka Zil­le­kens (geb. Schleu), die eben­falls ihre Sport­art vor­stell­te und die Sta­ti­on Laser­pis­to­len­schie­ßen betreu­te. An die­ser Sta­ti­on konn­te sich Vitus sogar die Bron­ze­me­dail­le bei den Jun­gen sichern.

Vitus erste Medaille im Modernen Fünfkampf (Laserpistolenschießen )

Vitus ers­te Medail­le im Moder­nen Fünf­kampf (Laser­pis­to­len­schie­ßen )

Nach der Talen­tia­de mel­de­ten sich dann auch sehr schnell die Ver­ant­wort­li­chen des Moder­nen Fünf­kampfs  bei ihm und luden neben ande­ren Kin­dern auch Vitus in ihre Tal­ent­grup­pe ein. In die­ser trai­nier­te er bis zur 6. Klas­se. Dann war die Zeit gekom­men, um zu ent­schei­den, wer aus die­ser Trai­nings­grup­pe an die Eli­te­schu­le des Sports gehen konn­te, um noch inten­si­ver Leis­tungs­sport zu betrei­ben. Vitus schaff­te auch die­sen Schritt und ist seit­dem Eli­te­schü­ler an der Sport­schu­le im Olym­pia­park — Poelchau-Schule.

Sei­nen größ­ten inter­na­tio­na­len Erfolg in die­ser Sport­art fei­er­te Vitus mit einem 3. Platz der Män­ner­staf­fel bei der U17 Welt­meis­ter­schaft 2023. Natio­nal ist für ihn auch der 2. Platz bei der Deut­schen Meis­ter­schaft U19 beson­ders wich­tig, nicht zuletzt auch des­halb, weil er die­sen Wett­kampf nach einer län­ge­ren Ver­let­zungs­pau­se bedingt durch einen Ermü­dungs­bruch antrat.

Seit 2024 pro­biert sich Vitus neben­bei auch in der Sport­art Tri­ath­lon aus, um zu sehen, wie die Chan­cen in die­ser Sport­art für ihn ste­hen. Auch hier konn­te er in die­sem Jahr schon eini­ge klei­ne Erfol­ge fei­ern. So gewann er beim Wer­bel­lin­see Tri­ath­lon und Kal­lin­chen-Tri­ath­lon die Sprintdistanz.

Sein großes Ziel ist eine erfolgreiche Teilnahme bei Olympischen Spielen

Sein gro­ßes Ziel ist eine erfolg­rei­che Teil­nah­me bei Olym­pi­schen Spielen

Vitus sagt selbst: „Durch BERLIN HAT TALENT habe ich zum Sport (Leis­tungs­sport) gefun­den. Beson­ders wich­tig sind dabei für mich die Freund­schaf­ten, die ich hier fin­den konn­te und der fai­re Umgang mit ihnen in den Wett­kämp­fen. Sowohl der Moder­ne Fünf­kampf als auch Tri­ath­lon über­zeu­gen mich durch ihre Viel­sei­tig­keit und den hohen Anspruch, mit denen bei­de Sport­ar­ten betrie­ben wer­den müs­sen. Ich mes­se mich ger­ne mit mei­nen Sport­freun­den. Der Spaß darf dabei natür­lich nicht zu kurz kom­men. Gro­ßes Ziel ist die erfolg­rei­che Teil­nah­me bei Olym­pi­schen Spie­len. In Wel­cher Sport­art das sein wird, wird sich in der Zukunft ergeben.“

Wir von BERLIN HAT TALENT wer­den die Ent­wick­lung von Vitus mit Span­nung ver­fol­gen und wün­schen viel Erfolg beim Errei­chen sei­nes gro­ßen Zieles.

Johannes Weg vom TalentTag Parasport in den Sportverein

Am 04. Juli stand die letz­te Tes­tung im Rah­men des Deut­schen Moto­rik-Tests (DMT) im Schul­jahr 2023/24 an, und zwar in der Ernst-Adolf-Esch­ke-Schu­le für Gehör­lo­se. Wie gewohnt unter­stütz­ten die Inklusionsmitarbeiter*innen von BERLIN HAT TALENT die Tes­tun­gen im För­der­zen­trum und nutz­ten an die­sem Tag die Gele­gen­heit, ein Inter­view mit Johan­nes zu führen.

Johan­nes kann­ten wir schon seit dem letz­ten Jahr, als sei­ne Klas­se als ers­te Grup­pe am DMT teil­ge­nom­men hat. Schon beim Warm­lau­fen wur­de sicht­bar, wie sich der sport­in­ter­es­sier­te Jun­ge ent­wi­ckelt hat. Er ist gewach­sen, nicht nur in die Höhe! Vor allem inner­lich! Sei­ne Aus­strah­lung hat sich ver­än­dert – er strotzt vor Selbst­si­cher­heit und Stär­ke. Johan­nes Sos ist zwar der Klas­sen­jüngs­te, aber mit Abstand der Kräf­tigs­te. Sei­ne stram­men Ober­schen­kel und das brei­te Kreuz las­sen erah­nen, wel­chem Sport er sich seit eini­gen Mona­ten mit gro­ßer Lei­den­schaft wid­met. Doch der Rei­he nach.

Johan­nes hat im Schul­jahr 2022/23 am DMT teil­ge­nom­men und wur­de anschlie­ßend zum Talent­Tag Parasport ein­ge­la­den. Dort konn­te er ver­schie­de­ne inklu­si­ve Sport­an­ge­bo­te ken­nen­ler­nen und aus­pro­bie­ren, dar­un­ter z. B. Schwim­men, Leicht­ath­le­tik, Tisch­ten­nis, Boc­cia oder Fuß­ball ID. Genau­so bestand das Ziel der Ver­an­stal­tung dar­in, Kon­tak­te zwi­schen den Trainer*innen der Sport­ver­ei­ne und den Eltern bzw. Kin­dern zu knüpfen.

Sowohl beim DMT als auch beim Talent­Tag äußer­te Johan­nes immer wie­der den Wunsch, BMX fah­ren zu wol­len. Auf kur­zem Wege stell­ten Marie und Erik als Inklusionsnetzwerker*innen des LSB den Kon­takt zu Jan Bek­urtz, Lan­des­trai­ner BMX, her.

Als ein­zi­ger Gehör­lo­ser unter Hören­den absol­vier­te er eini­ge Trai­nings­ein­hei­ten beim BMX. Das Trai­ning für die Kin­der beginnt schon sehr früh am Nach­mit­tag, um 14:30 Uhr. Dies war für ihn und sei­ne Fami­lie immer schwie­ri­ger ein­zu­rich­ten, weil er eigent­lich bis 16:00 eine Ganz­tags­schu­le besucht.

Johannes mit Landestrainer Marcus Borsdorf

Johan­nes mit Lan­des­trai­ner Mar­cus Borsdorf

Beim Talent­Tag Parasport 2023 tat sich aber noch ein ande­rer weg­wei­sen­der Kon­takt für Johan­nes auf. Lan­des­trai­ner Para-Schwim­men Mar­cus Bors­dorf war begeis­tert von dem Jun­gen und tausch­te direkt die Kon­takt­da­ten mit Johan­nes‘ Mut­ter aus. Es dau­er­te nicht lan­ge, bis Johan­nes zum Schwimm­trai­ning ging und im Schwimm­sport eine neue Lei­den­schaft für sich ent­deck­te. Die Begeis­te­rung für das Schwim­men liegt wohl in der Fami­lie: Auch der gehör­lo­se Cou­sin Ema­nu­el aus Polen ist Schwim­mer und zugleich Johan­nes‘ Idol.

Von bis zu vier Trai­nings­ein­hei­ten bei den „Hören­den“ und einem Schwimm­trai­ning für Gehör­lo­se pro Woche berich­tet uns der ehr­gei­zi­ge Jun­ge mit pol­ni­schen Wur­zeln. Wäh­rend beim Schwimm­trai­ning für Gehör­lo­se eher spie­le­ri­sche Ele­men­te im Vor­der­grund ste­hen, beschreibt Johan­nes das Trai­ning beim Ber­li­ner Schwimm­team als beson­ders inten­siv und anstren­gend. Das Trai­ning bei Mar­cus fin­det er zwar hart, trotz­dem macht es ihm viel Spaß. Die per­fek­te Mischung, um Kin­der lang­fris­tig für die Sport­art zu begeis­tern! Ganz beson­ders gefällt Johan­nes die Abwechs­lung im Hin­blick auf Mar­cus’ Trai­nings­ge­stal­tung: Neben dem Kraft­trai­ning gibt es Ein­hei­ten mit Schwimm­flos­sen, klei­ne Wett­kämp­fe aber auch Spiel­for­men. Und auch in der Kom­mu­ni­ka­ti­on passt sich der Para-Lan­des­trai­ner sei­nen Schütz­lin­gen an. „Mar­cus kann z. B. schon „30 Sekun­den“ gebär­den“, sagt Johan­nes mit einem ver­schmitz­ten Grinsen.

Zum Abschluss wol­len wir noch wis­sen, was sei­ne größ­ten Erfol­ge im Schwim­men waren und was er ger­ne errei­chen möch­te. Mit leuch­ten­den Augen erzählt er uns dar­auf­hin von den zwei Schwimm­wett­kämp­fen für Gehör­lo­se in Fran­ken­tal und Zwi­ckau. Bei bei­den Wett­kämp­fen konn­te er Medail­len gewin­nen, in Zwi­ckau sogar fünf an der Zahl! Sein gro­ßes Ziel ist es, eines Tages auch an inter­na­tio­na­len Wett­kämp­fen im Gehör­lo­sen­schwim­men teilzunehmen.

v. l. n. r. Lehrerin, Peggy Bührmann, Johannes und die Netzwerker*innen Marie und Erik

v. l. n. r. Leh­re­rin, Peg­gy Bühr­mann, Johan­nes und die Netzwerker*innen Marie und Erik

Johan­nes‘ Leh­re­rin, Peg­gy Bühr­mann, die freund­li­cher­wei­se für uns als Dol­met­sche­rin fun­gier­te, sagt am Ende des Inter­views einen Satz, der uns in unse­rer Arbeit als Inklusionsnetzwerker*innen bestärkt und auch ein wenig Stolz macht: „Wärt ihr nicht dage­we­sen, wäre kein Kon­takt zu Mar­cus ent­stan­den und Johan­nes wäre auch nicht im Schwimm­ver­ein gelandet!“

Das Bei­spiel von Johan­nes ver­deut­licht ein­drucks­voll die Kraft des Sports und die Wirk­sam­keit von koope­ra­ti­ver Ver­net­zung zwi­schen Schu­le und Verein.

Drei große Jubiläen auf einen Streich

Das Deut­sche Sport­ab­zei­chen fei­ert in die­sem Jahr sein 20-jäh­ri­ges Tour-Jubi­lä­um. Aus­tra­gungs­ort des dies­jäh­ri­gen Tour­stopps des Sport­ab­zei­chens in Ber­lin war, wie schon in den ver­gan­ge­nen Jah­ren, das Sport­zen­trum des SC Sie­mens­stadt, wel­ches in die­sem Jahr sein 40-Jäh­ri­ges fei­ert. Selbst­ver­ständ­lich wur­de die­se Ver­an­stal­tung auch mit vie­len Mit­ma­ch­an­ge­bo­ten vom LSB Ber­lin mit­or­ga­ni­siert. Der LSB blickt auf 75 Jah­re erfolg­rei­che Arbeit für den Sport in Ber­lin zurück. So tra­fen die­se drei Jubi­lä­en am 7. und 8. Juli 2024 zusam­men und boten für Jung und Alt die Mög­lich­keit, ver­schie­de­ne Dis­zi­pli­nen für die Errin­gung des Deut­schen Sport­ab­zei­chens zu absolvieren.

  • Balancieren
    Balan­cie­ren

BERLIN HAT TALENT war auch wie­der vor Ort und man konn­te sich im seit­li­chen Hin- und Her­sprin­gen, Schluss­weit­sprung und Rück­wärts­ba­lan­cie­ren aus­pro­bie­ren. Die Sta­tio­nen von BHT wur­den von vie­len Schü­le­rin­nen und Schü­lern mit gro­ßer Freu­de genutzt.

Olympioniken Frank Busemann (3 v. l.) und Frank Stäbler (3. v. r.) am Stand von BHT

Olym­pio­ni­ken Frank Buse­mann (3 v. l.) und Frank Stäb­ler (3. v. r.) am Stand von BHT

Die Olym­pio­ni­ken Frank Buse­mann (Olym­pia­zwei­ter im Zehn­kampf 1996) und Frank Stäb­ler (Olym­pia­drit­ter im Rin­gen 2022) besuch­ten den Stand von BERLIN HAT TALENT, infor­mier­ten sich über das Pro­gramm und stan­den für Fotos und Auto­gram­me bereit.

LSB-Direktor Herr Teuffel (4. v. l.) zu Besuch beim BHT-Stand

LSB-Direk­tor Herr Teuf­fel (4. v. l.) zu Besuch beim BHT-Stand

Es war wie­der ein­mal ein gelun­ges Fest des Sports.

BHT zu Gast am Förderzentrum „Geistige Entwicklung“ — Ein besonderer Sporttag für ALLE

Die Schu­le am Pap­pel­hof ist eines von 25 För­der­zen­tren Ber­lins für Schüler*innen mit dem son­der­päd­ago­gi­schen För­der­schwer­punkt „Geis­ti­ge Ent­wick­lung“. Die­se Schu­le rich­tet sich also vor­ran­gig an Kin­der mit soge­nann­ter geis­ti­ger oder intel­lek­tu­el­ler Beein­träch­ti­gung. Denkt man ein Jahr zurück, dann erin­nert sich die Ber­li­ner Sport­welt an das Groß­ereig­nis der Spe­cial Olym­pic World Games, die 2023 in der Haupt­stadt statt­fan­den und sich genau die­sen Men­schen widmeten.

Das Team, Foto: Jürgen Engler

Das Team, Foto: Jür­gen Engler

Nach die­sem Sport­groß­ereig­nis ist es nun Auf­ga­be der Ber­li­ner Sport­land­schaft, den Fokus auf die­se Ziel­grup­pe nicht zu ver­nach­läs­si­gen, wei­ter­füh­ren­de Ange­bo­te zu schaf­fen und nach­hal­tig Teil­ha­be zu ermög­li­chen. Dazu zähl­te auch ein durch die Senats­ver­wal­tung für Bil­dung, Jugend und Fami­lie, den Lan­des­sport­bund Ber­lin und Spe­cial Olym­pics Ber­lin ins Leben geru­fe­nes „Sport­ka­rus­sell“. Die­ses Pro­jekt fand im ver­gan­ge­nen Halb­jahr an vier ver­schie­de­nen För­der­zen­tren mit dem Schwer­punkt „Geis­ti­ge Ent­wick­lung“ statt und ver­folgt das Ziel, Kin­der mit geis­ti­ger Behin­de­rung in den Sport­ver­ein zu überführen.

Erwärmung, Foto: Jürgen Engler

Erwär­mung, Foto: Jür­gen Engler

Durch unse­re Zusam­men­ar­beit mit der Sport­ju­gend Ber­lin ergab sich auch hier eine Ver­knüp­fung zum Pro­gramm BERLIN HAT TALENT (BHT).

Zusam­men mit Ina Tetz­ner vom Ber­li­ner Turn- und Frei­zeit­bund (BTFB) besuch­te das BHT-Team am 14. Juni die Schu­le am Pap­pel­hof. Berüh­rungs­ängs­te gab es kei­ne: Schon bei der musi­ka­li­schen Erwär­mung tanz­ten und lach­ten alle gemein­sam über die lus­ti­gen Figu­ren und Posen wie den „Roll­mops“ oder den „Sprin­ter“.

  • Zielwerfen, Foto: Jürgen Engler
    Ziel­wer­fen, Foto: Jür­gen Engler

Im Anschluss durf­ten sich die geis­tig beein­träch­tig­ten Schüler*innen an ver­schie­de­nen Sta­tio­nen des Deut­schen Moto­rik-Tests (DMT) aus­pro­bie­ren, z. B. beim 20m-Sprint, beim Stand­weit­sprung, beim Balan­cie­ren oder beim Seit­li­chen Hin- und Her­sprin­gen. War eine Auf­ga­be zu schwie­rig, wur­den Alter­na­ti­ve Test­auf­ga­ben ange­bo­ten, etwa das Zwei­fä­cher­lau­fen oder das Medizinballweitstoßen.

Schnell konn­te eine Bin­dung zwi­schen unse­rem Team und den Kin­dern auf­ge­baut wer­den und die moto­ri­schen Test­auf­ga­ben wur­den mit viel Freu­de und Ein­satz bewäl­tigt! Der klei­ne Ben­no schnapp­te sich z. B. die Hand unse­rer Netz­wer­ke­rin Nina, um beim Balan­cie­ren sicher über die Stan­gen zu gelangen.

Der zwei­te Teil unse­res Ange­bots wur­de von Ina Tetz­ner ange­lei­tet, die einen „Zir­kus-Park­our“ vor­be­rei­tet hat­te: Neben dem Ziel­wer­fen, dem Balan­cie­ren über Hin­der­nis­se und dem Gewicht­he­ben mit Medi­zin­bäl­len, absol­vier­ten die Kin­der auch das Sprin­gen über bun­te Tep­pich­flie­sen mit viel Spaß und Elan. Auch von Sei­ten der Lehr­per­so­nen war Begeis­te­rung zu spü­ren. „Sel­ten machen unse­re Autis­ten im Sport­un­ter­richt so gut mit wie heu­te“, berich­te­te eine Leh­re­rin erstaunt.

Zum Abschluss war­te­te noch ein beson­de­res High­light auf die Schüler*innen, das allen ein Lächeln ins Gesicht zau­ber­te: Neben einer per­sön­li­chen Urkun­de für die erfolg­rei­che Teil­nah­me am DMT gab es für jedes Kind eine Medaille.

Medaillen für Alle, Foto: Jürgen Engler

Medail­len für Alle, Foto: Jür­gen Engler

Erschöpft und glück­lich waren am Ende alle: Die Kin­der nach einem auf­re­gen­den Sport­tag mit viel­fäl­ti­gen Bewe­gungs­er­fah­run­gen und das BHT-Team und Ina Tetz­ner nach einer gelun­ge­nen Ver­an­stal­tung sowie die erfolg­te Ver­knüp­fung von Schu­le und Verein.

Wir hof­fen, dass vie­le Kin­der der Schu­le am Pap­pel­hof durch unser Ange­bot auf den Geschmack gekom­men sind und zukünf­tig bei Ina und ihren Kolleg*innen vom BTFB im Ver­ein Sport trei­ben werden.