Die AOK Nordost möchte eine gesundheitsbewusste Lebensweise bei Familien und vor allem bei den Kindern stärken.
Wenn Kinder Sport treiben, kann das Kompetenzen in vielen Bereichen fördern – von sozialer Kompetenz, körperlicher Leistungsfähigkeit, Teamgeist, Fairness bis hin zu gestärktem Selbstbewusstsein.
Mit dem AOK Kinderbonus können Sie bei Ihren Kindern die Leidenschaft für Bewegung unterstützen: für sportliche Aktivitäten, die fachmännisch angeleitet werden, kann es Punkte geben.
Mit dem AOK-Kinderbonus können AOK-versicherte Kinder von Geburt an bis zum 15. Geburtstag für die Teilnahme an Vorsorgemaßnahmen, Impfungen und weiteren Aktivitäten zur Gesunderhaltung Punkte sammeln. Diese Punkte sind bares Geld wert: 100 Punkte entsprechen 1 Euro. Mehr Information unter www.aok.de/nordost/kinderbonus
Im Oktober 1949 gegründet feiert der Landessportbund Berlin ebenso wie die Sportjugend Berlin am 29. Oktober 2024 den 75. Geburtstag. Wenige Monate nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland gestaltete der Sport im Westteil Berlins seinen Neuaufbau. „Heute können wir sagen, und das durchaus mit Stolz, dass der Landessportbund dank der Arbeit der vielen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Menschen in den Vereinen und Verbänden tatsächlich die Stimme des Sports in Berlin ist, so wie es in unserem Leitbild steht“, sagt LSB-Präsident Thomas Härtel. Der ehemalige Staatssekretär für Sport übernahm das Amt des LSB-Präsidenten 2018 von Klaus Böger.
v.l.n.r. Christian Krull, Vorsitzender der Sportjugend Berlin, Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Thomas Härtel, Präsident des Landessportbunds Berlin und Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport Foto: Juergen Engler
Zehn Präsidenten haben den Verband in 75 Jahren geprägt. Unter ihnen auch Manfred von Richthofen, in dessen Amtszeit die Wiedervereinigung der Sportverbände aus dem Ost- und Westteil Berlins fiel und der heute Namensgeber für den Sitz des Landessportbunds am Olympiastadion Berlin ist. „Die Tatsache, dass der LSB immer von Präsidenten geführt wurde, zeigt auch, dass wir den LSB und den Sport in Berlin in die heutige Zeit führen müssen. Dieser Aufgabe haben wir uns gestellt. Heute gehören mehr Frauen unserem Präsidium an als in der Vergangenheit. Die Beteiligung von Frauen auf allen Verantwortungsebenen des Berliner Sports bleibt eine zentrale Aufgabe, umso mehr, weil in den zurückliegenden Jahren überproportional Frauen bei uns Mitglied wurden“, sagt Thomas Härtel.
Das Programm BERLINHATTALENT richtet sich an alle Drittklässler*innen der Berliner Grundschulen, dazu zählen auch Kinder mit Behinderungen. Diese erreichen wir mit dem inklusiven Deutschen Motorik-Test in den Regelschulen sowie den Förderzentren.
Vergangenes Wochenende haben 28 Kinder mit den verschiedensten Behinderungen den Weg in die Flatow-Sporthalle gefunden, um das inklusive Angebot von fünf Sportarten auszuprobieren. Für dieses Event konnten wir die bereits inklusiv aufgestellten Sportvereine BSC Comet e. V., Fechtzentrum Berlin e. V., TSV Spandau 1860 e. V., SC Charis 02 e. V. und RSC Berlin e. V. mit den Sportarten Fußball, Fechten, Leichtathletik, Judo und Tischtennis gewinnen.
Leichtathletik
Judo
Fechten
Fußball
Tischtennis
Nach der Anmeldung, die durch unsere Gebärdensprachdolmetscherinnen Lisa und Nora unterstützt wurde, ging es für die Kinder in sportlicher Montur im LSB-T-Shirt zur Begrüßung in die Sporthalle. In dieser wurden alle Anwesenden durch unseren Moderator, Marco Spanehl, und die Sportartenvertreter*innen begrüßt und anschließend durch die Kollegen Marten und Matteo vom Behinderten- und Rehabilitations- Sportverband Berlin e. V. mit verschiedenen Bewegungsformen im Feuer-Wasser-Sturm-Spiel erwärmt. Danach ging es für die vier Gruppen zu den einzelnen Sportarten-Stationen, an denen die Kinder 20 Minuten Zeit hatten, die Sportarten kennenzulernen und ihre Stärken zu erkunden. Alle Teilnehmer*innen waren mit großem Eifer und sichtlicher Freude dabei, Neues auszuprobieren und miteinander Sport zu treiben.
Sprinten
Prellen
Duell
Mattenwurf
Kämpfen
Torschuss
Zwischendurch konnten sich die Eltern am Infostand von BERLINHATTALENT und bei den geschätzten Kolleg*innen von Special Olympics Deutschland und dem Behinderten- und Rehabilitationssportverband Berlin e. V. über inklusive Sportangebote in Berlin sowie unsere Gutscheinaktion informieren. Falls ein kleiner Energieschub nötig war, konnte sich bei dem Catering des ansässigen Vereins, dem Allgemeinen Turn-Verein zu Berlin 1861 e.V., gestärkt werden.
Nachdem alle Sportarten-Stationen durchlaufen wurden, erhielt jedes Kind zum Abschluss eine Medaille und eine Urkunde für die großartigen Leistungen sowie einen Beutel des Deutschen Behindertensportverbandes mit einem Ball von BERLINHATTALENT.
Dass das Programmziel erreicht wurde und der vielfältige Sporttag seine Früchte trug, ist den Ohren der Organisatoren nicht entgangen. So empfing eine Mutter ihren Sohn aus der Umkleidekabine mit den folgenden Worten: „Du warst so mutig. Du hast dich heute so viele neue Sachen getraut, die du noch nie gemacht hast.“
Erwärmung
Ballspiel
Vertrauen
Schnell
Schmettern
Freude
Im Anschluss an die Veranstaltung konnten die anwesenden Familien mit den Sportartenvertreter*innen in den Austausch treten, um sich Informationen zu Trainingszeiten und Standorten der Vereine einzuholen.
Wir möchten uns herzlich für die Anwesenheit von Petra Ewert (Senatsverwaltung für Inneres und Sport), Karsten Finger (Vizepräsident Leistungssport) und Ralf Otto (Landestrainer Para-Leichtathletik) bedanken!
Genauso gilt unser Dank dem Deutschen Behindertensportverband und JP Morgan, die den TalentTag Parasport Berlin 2024 durch ihre finanzielle Unterstützung überhaupt erst möglich gemacht haben.
Ein herzlicher Dank geht auch an die Helfer*innen, Sportartenvertreter*innen, den Hallenwart und die beiden Gebärdensprachdolmetscherinnen, die diesen Tag für alle zu einem besonderen Erlebnis gemacht haben!
Nächstes Jahr geht es dann wie gewohnt mit Veranstaltungen rund um das Programm BERLINHATTALENT weiter.
Montagmorgen – Sporthalle in Friedrichshain-Kreuzberg: Wir sind zu Besuch beim Allgemeinen Turn-Verein zu Berlin 1861 e. V.
Der Vorsitzende des Vereins, Mike Hoffmann, hat sich Zeit für uns genommen und berichtet, wie sein Verein Teil des Programms BERLINHATTALENT wurde. Der ATV ist auf Freizeit- und Breitensport ausgerichtet. Sie sind „Spezialisten für allgemeine Bewegungsförderung für Kinder im Vorschulalter und Kindesalter“ und finden das Programm BHT gut, da man festgestellt hat, dass es viele Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten gibt. Deshalb war es für sie naheliegend, uns im Bereich Bewegungsförderung (Durchführung von Bewegungsfördergruppen) zu unterstützen. Des Weiteren ist der ATV auch ein BHT-Partnerverein, bei dem die Kinder ihren Gutschein, den sie nach der Teilnahme am Deutschen Motorik-Test erhalten haben, für ein dreimonatiges kostenfreies Probetraining einlösen können. Darüber hinaus führen wir bereits seit einigen Jahren die Informationsveranstaltung für Lehrkräfte der Schulen beim ATV durch. Bei dieser Veranstaltung werden die Schulen über das zusätzliche Bewegungsangebot informiert. Daher ist es an der Zeit, über den engagierten Verein zu berichten und uns für die tatkräftige Unterstützung zu bedanken!
Mike Hoffmann — Vorsitzender des ATV
Mike berichtet in dem Interview von den Vorteilen einer Kooperation mit BHT: „Wir haben hauptamtliche Übungsleiter*innen, die in die Schulen gehen können und für uns ist es eine Win-Win-Situation. Wir haben Kontakt mit den Schulen, um diese Kinder zu fördern und können ihnen anbieten, nachmittags bei uns den Vereinssport zu nutzen. Dadurch sind schon weitere Schulkooperationen entstanden, die über BERLINHATTALENT hinausgehen.“ In der Vergangenheit hat Mike selber Bewegungsfördergruppen durchgeführt und berichtet uns, was ihn motiviert hat: „Meine Motivation war, wie schon allgemein von uns im Verein, die Kinder in Bewegung zu bringen. Durch den Kitasport haben wir bereits gesehen, dass immer mehr Kinder motorischen Förderbedarf haben und wir wirklich viel Erfolg damit haben, allgemeine Bewegungsangebote zu machen. Man sieht, wie die Kinder sich in einem Jahr weiterentwickeln. Kinder, die vorher nicht rückwärtsgehen oder über eine Bank balancieren konnten, können das dann. Einige von ihnen bauten auch Höhenängste ab. Wir helfen ihnen beim Aufbau sozialer Kontakte, bei der Entwicklung der Ich-Kompetenz und unterstützen sie, in ihrer Bewegung sicherer zu werden. Es ist uns wichtig, die Freude am Sport zu vermitteln, sodass sie sich bis ins hohe Alter sportlich betätigen, egal in welcher Sportart.“
Mike ist es bei der Durchführung der BFG wichtig, „dass man die Kinder in Bewegung bringt und schaut, wo sie motorische Auffälligkeiten haben und die Bewegungsstunden so anpasst, dass man die Kinder wirklich gut fördert.“ Ihn motiviert es, „wenn die Kinder Freude an der Sportstunde hatten. Ich finde sowieso mit Kindern zu arbeiten toll, weil man immer direkt Feedback bekommt. Und wenn sie alle mit einem Lächeln rausgehen und sich schon nächste Woche aufs Wiederkommen freuen, dann glaube ich, hat man schon viel richtig gemacht.“ Zudem hat Mike noch einen Tipp an angehende Übungsleiter*innen: „Einfach trauen und machen. Nicht so viel nachdenken, sondern einfach ausprobieren und herausfinden, was einer Gruppe gefällt. Nicht jede Gruppe ist gleich, nicht jedes Kind ist gleich. Wir sind auch alle unterschiedlich. Aber sich einfach darauf einlassen und herausfinden, was den Kindern Spaß beim Sport macht.“
Auf die Frage nach den Zielen vom ATV berichtet Mike: „Wir suchen immer wieder Übungsleiter*innen. Es wird immer schwieriger, welche zu finden, zu motivieren. Der Job an sich ist super vielseitig. Man ist fast wie ein Sportlehrer, Erzieher und Ansprechpartner für die Kinder. Man muss für diesen Berufsweg werben, damit er stärker in unserer Gesellschaft anerkannt wird. Was wir uns wünschen, ist, dass alle Schulen mitmachen, dass man das flächendeckend sieht. Wir kooperieren auch mit ansässigen Kitas hier im Bezirk, wo wir aktuell mit 13 Einrichtungen zusammenarbeiten und über 800 Kinder die Woche bewegen. Der Bedarf ist einfach groß und falls es noch Kitas gibt, die einen Kooperationspartner suchen, sind wir gerne dabei.“
Übungsleiter und Vorsitzender arbeiten Hand in Hand
Nach dem Interview mit Mike hatten wir die Gelegenheit, mit dem Übungsleiter Slim Garci zu sprechen. Zum Zeitpunkt des Interviews befand er sich mit einer Kita-Gruppe in der Halle. Slim (33) war in seiner Heimat Tunesien Profifußballer. Vor einigen Jahren kam er nach Deutschland und hat auch hier weiterhin Fußball gespielt. Derzeit absolviert er eine Weiterbildung zum Sporttherapeuten und arbeitet zudem als Übungsleiter beim ATV. An jeweils zwei Schulen in Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln übernimmt Slim Bewegungsfördergruppen und gibt uns einen kleinen Einblick in seine Tätigkeit. Es bereitet ihm viel Freude, Kinder zu trainieren. Slim möchte Kinder unterstützen, die motorischen Förderbedarf haben. Ihm ist es wichtig, dass sie beweglich und koordinativ gut sind, keine Höhenangst haben und der Spaß an erster Stelle steht. „Meine Motivation ist, meine Erfahrung weiterzugeben.“ Wenn die Kinder sich entwickeln und er positives Feedback für seine Arbeit erhält, ist er sehr stolz auf sich. Slim möchte, dass die Kinder freiwillig zu den Bewegungsfördergruppen kommen und nicht, weil sie müssen. Denn nur, wenn sie gerne kommen, bleiben sie auch langfristig dabei. „Wenn die Kinder gut mitmachen, dürfen sie in den letzten 10–15 Minuten frei spielen.“
Slim Garci — Übungsleiter der BFG
Slim Garci berichtet von einem Moment, der ihm besonders in Erinnerung geblieben ist: „Am Freitag war ich ein bisschen zu spät wegen des Verkehrs und als ich da war, waren die Kinder so glücklich. Alle rannten zu mir und umarmten mich. Sie hatten Angst, dass ich nicht komme. Die Kinder geben mir viel Energie, das ist etwas Besonderes für mich. Kinder sagen, was sie denken und zeigen das. Das macht mich richtig glücklich.“ Slim ist recht neu und sammelt selber noch Erfahrung, aber er hat folgenden Tipp für angehende Übungsleiter*innen: „Sei einfach wie du bist und verstell dich nicht für die Kinder.“
Nach den Sommerferien ist vor den Sommerferien. Es ging also in die 11. Runde unserer Talentiaden mit dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf. 82 Kinder fanden den Weg in den Rudolf-Virchow-Komplex und wurden pünktlich um 9 Uhr von unseren Mitarbeiter*innen an der Anmeldung begrüßt. Nach Erhalt eines T‑Shirts und in sportlicher Montur ging es für die Kinder in die Turnhalle. Alle begleitenden Personen konnten es sich derweil auf der Tribüne gemütlich machen oder belegte Brötchen und Kaffee beim Catering kaufen.
Die Anmeldung ist bereit
Erwärmung
Sportartenvorstelllung
v.l. Denyo Schluckwerder, Lena Leege, Giséle Wender und Thorben Brandt
Nachdem sich alle Kinder unter Anleitung von Franzi (vom Basketball-Verband) erwärmt haben, ging es weiter mit der Vorstellung der anwesenden Sportarten. Besonderes Highlight war die Unterstützung von den vier Leichtathlet*innen Lena Leege (U20 Europameisterin 2021, 4x400m), Gisèle Wender (Teilnahme Olympische Jugendspiele), Torben Brandt (Teilnahme WM und EM) und Denyo Schluckwerder (U20 Deutscher Meister 2023, 200 m), die den Nachwuchs an den Stationen Sprint und Wurf unter die Lupe nahmen. Insgesamt bestand die Möglichkeit, ein breites Angebot an Sportarten auszuprobieren: von Judo und Tischtennis bis hin zu allbekannten Sportarten wie Handball und Volleyball. In den Sportarten Leichtathletik (20 m Sprint) und Radsport (30 sek. Watt-Test) konnten die Kinder ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und sich einen Platz auf dem Podest sichern.
Volleyball
Tischtennis
Radsport
Leichtathletik
Judo
Hockey
Handball
Basketball
Während der Veranstaltung hatten die Eltern Gelegenheit, sich mit dem Team von BERLINHATTALENT zu unterhalten, Informationen einzuholen oder auch eventuelle Anliegen zu besprechen. Nachdem alle Kinder fleißig die neun Stationen getestet hatten, wurde die Siegerehrung durch den Bezirksstadtrat für Schule, Sport, Weiterbildung, Kultur und Facility Management, Stefan Bley, mit motivierenden Worten eingeleitet. Im Anschluss wurden die besten Mädchen und Jungen in den Sportarten Leichtathletik und Radsport bekanntgegeben und mit Hilfe von Herrn Bley und den Sportarten geehrt. Um eine Erinnerung an diese tolle Veranstaltung zu schaffen, erhielt jedes Kind eine Teilnahmeurkunde.
Bezirksstadtrat Stefan Bley
Siegerehrung Mädchen Radsport
Siegerehrung Mädchen Leichtathletik
Siegerehrung Jungen Radsport
Siegerehrung Jungen Leichtathletik
Im Anschluss konnten die Kinder ihre liebsten Sportarten auf einem Zettel ankreuzen und die Eltern werden demnächst von den entsprechenden Vereinsvertreter*innen kontaktiert. Zusätzlich bestand die Möglichkeit, sich mit den Vertreter*innen der Sportarten vor Ort bereits in Verbindung zu setzen, um Probetrainings zu vereinbaren oder weitere Schritte zur Erkundung der jeweiligen Sportart zu besprechen.
Ein großes Dankeschön geht an alle anwesenden Vertreter*innen der Sportarten, Helfer*innen, den Hallenwart sowie unseren Caterer! Natürlich auch an Sie, liebe Eltern, denn ohne Sie würden wir nicht so viele sportliche Talente in unseren Hallen haben. Denken Sie bitte an den Gutschein auf der Auswertungsurkunde des Deutschen Motorik-Tests. Diesen können Sie bei einem BHT-Partnerverein unter Landessportbund Berlin: Sportangebote (lsb-berlin.de) einlösen und Ihrem Kind ein dreimonatiges kostenfreies Probetraining ermöglichen.
Schönstes Sommerwetter lud am 1. September dazu ein, mit der gesamten Familie das Familiensportfest des Landessportbundes im Olympiapark Berlin zu besuchen.
Insgesamt konnten sich die ca. 47.000 Besucher*innen an über 150 sportlichen Mitmachstationen betätigen.
Natürlich war auch das Team von BERLINHATTALENT bei diesem sportlichen Höhepunkt der Stadt vor Ort und motivierte die Gäste, sich beim Balancieren, Weitspringen und seitlichen Hin- und Herspringen auszupowern (Übungen aus dem Deutschen Motorik-Test). Der Andrang war oft so groß, dass sich Warteschlangen vor den einzelnen Stationen unseres BHT-Standes bildeten.
Kleine Warteschlange beim Standweitsprung
Konzentration beim seitlichen Hin- und Herspringen, Foto: Jürgen Engler
Beim Rückwärtsbalancieren konnte man sein Gleichgewicht testen
Mit Freude und Spaß an der Bewegung lieferten sich dann auch einige Familien kleine „Duelle“ an unseren Stationen, bei denen man sich mit seinen Geschwistern oder seinen Eltern vergleichen konnte. Oftmals kamen auch gute Freund*innen, die sich sportlich messen wollten. Dabei wurde viel gelacht und natürlich auch geschwitzt. Es kamen sogar Kinder zu uns, die unser Programm bereits aus der Schule durch den DMT oder die Talentiaden kannten.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, im Gespräch mit unseren Mitarbeiter*innen
Ein besonderes Highlight war der Besuch des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Kai Wegner. Er bedankte sich bei allen anwesenden Helfer*innen für ihren Einsatz bei diesem Event und führte noch kurze persönliche Gespräche mit unseren Mitarbeiter*innen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle ehrenamtlichen Helfer*innen für euren Einsatz beim Sportfest. Es war schön, diesen Tag mit euch zusammen zu meistern.
Bevor Vitus Thieke zum Modernen Fünfkampf kam, spielte der Sport in seinem Leben noch nicht so eine große Rolle. Neben Wanderungen mit seinen Eltern in den Ferien fuhr er wie jedes Kind in diesem Alter ab und zu mit dem Fahrrad.
Das sollte sich am 20.05.2017 bei der Talentiade des Programms BERLINHATTALENT grundlegend ändern, denn Vitus kann sich heute ein Leben ohne den Sport nicht mehr vorstellen.
Er erinnert sich noch genau an den Moment, als er und viele andere Kinder, die auch zur Talentiade seines Stadtbezirks eingeladen wurden, in der Sömmeringhalle mit erwartungsvollem Leuchten in den Augen darauf warteten, was an diesem Tag an sportlichen Herausforderungen auf sie zukommen würde.
Nach einer kurzen Erwärmung ging es dann endlich los und die Kinder konnten verschiedene Sportarten wie Basketball, Boxen, Golf, Handball, Judo, Kanu, Leichtathletik, Moderner Fünfkampf, RSG, Rudern, Tischtennis, Volleyball und Wasserball ausprobieren.
Ruder-Olympiasieger Karl Schulze gibt Vitus Tipps am Ruderergometer
Ein Moment blieb Vitus dabei ganz besonders in Erinnerung. Ruder-Olympiasieger 2012 und 2016Karl Schulze war persönlich vor Ort und betreute die Teilnehmer*innen an diesem Tag am Ruderergometer. Viele Kinder und Eltern waren beeindruckt von diesem großen und breiten Athleten, der seine Goldmedaille von den Olympischen Spielen 2016 mitgebracht hatte. Ein sympathischer Olympiasieger zum Anfassen. Diese Begegnung war sicher auch entscheidend dafür, dass Vitus nach der Talentiade ein Probetraining beim Rudern vereinbarte und dieses nutzte, um weitere Einblicke in die Sportart zu erhalten.
Aber auch eine andere erfolgreiche Sportlerin mit zahlreichen Goldmedaillen bei Welt- und Europameisterschaften lenkte an diesem Tag Vitus Neugier auf eine weitere Sportart. Die Rede ist von der Modernen Fünfkämpferin Annika Zillekens (geb. Schleu), die ebenfalls ihre Sportart vorstellte und die Station Laserpistolenschießen betreute. An dieser Station konnte sich Vitus sogar die Bronzemedaille bei den Jungen sichern.
Vitus erste Medaille im Modernen Fünfkampf (Laserpistolenschießen )
Nach der Talentiade meldeten sich dann auch sehr schnell die Verantwortlichen des Modernen Fünfkampfs bei ihm und luden neben anderen Kindern auch Vitus in ihre Talentgruppe ein. In dieser trainierte er bis zur 6. Klasse. Dann war die Zeit gekommen, um zu entscheiden, wer aus dieser Trainingsgruppe an die Eliteschule des Sports gehen konnte, um noch intensiver Leistungssport zu betreiben. Vitus schaffte auch diesen Schritt und ist seitdem Eliteschüler an der Sportschule im Olympiapark — Poelchau-Schule.
Seinen größten internationalen Erfolg in dieser Sportart feierte Vitus mit einem 3. Platz der Männerstaffel bei der U17 Weltmeisterschaft 2023. National ist für ihn auch der 2. Platz bei der Deutschen Meisterschaft U19 besonders wichtig, nicht zuletzt auch deshalb, weil er diesen Wettkampf nach einer längeren Verletzungspause bedingt durch einen Ermüdungsbruch antrat.
Seit 2024 probiert sich Vitus nebenbei auch in der Sportart Triathlon aus, um zu sehen, wie die Chancen in dieser Sportart für ihn stehen. Auch hier konnte er in diesem Jahr schon einige kleine Erfolge feiern. So gewann er beim Werbellinsee Triathlon und Kallinchen-Triathlon die Sprintdistanz.
Sein großes Ziel ist eine erfolgreiche Teilnahme bei Olympischen Spielen
Vitus sagt selbst: „Durch BERLINHATTALENT habe ich zum Sport (Leistungssport) gefunden. Besonders wichtig sind dabei für mich die Freundschaften, die ich hier finden konnte und der faire Umgang mit ihnen in den Wettkämpfen. Sowohl der Moderne Fünfkampf als auch Triathlon überzeugen mich durch ihre Vielseitigkeit und den hohen Anspruch, mit denen beide Sportarten betrieben werden müssen. Ich messe mich gerne mit meinen Sportfreunden. Der Spaß darf dabei natürlich nicht zu kurz kommen. Großes Ziel ist die erfolgreiche Teilnahme bei Olympischen Spielen. In Welcher Sportart das sein wird, wird sich in der Zukunft ergeben.“
Wir von BERLINHATTALENT werden die Entwicklung von Vitus mit Spannung verfolgen und wünschen viel Erfolg beim Erreichen seines großen Zieles.
Am 04. Juli stand die letzte Testung im Rahmen des Deutschen Motorik-Tests (DMT) im Schuljahr 2023/24 an, und zwar in der Ernst-Adolf-Eschke-Schule für Gehörlose. Wie gewohnt unterstützten die Inklusionsmitarbeiter*innen von BERLINHATTALENT die Testungen im Förderzentrum und nutzten an diesem Tag die Gelegenheit, ein Interview mit Johannes zu führen.
Johannes kannten wir schon seit dem letzten Jahr, als seine Klasse als erste Gruppe am DMT teilgenommen hat. Schon beim Warmlaufen wurde sichtbar, wie sich der sportinteressierte Junge entwickelt hat. Er ist gewachsen, nicht nur in die Höhe! Vor allem innerlich! Seine Ausstrahlung hat sich verändert – er strotzt vor Selbstsicherheit und Stärke. Johannes Sos ist zwar der Klassenjüngste, aber mit Abstand der Kräftigste. Seine strammen Oberschenkel und das breite Kreuz lassen erahnen, welchem Sport er sich seit einigen Monaten mit großer Leidenschaft widmet. Doch der Reihe nach.
Johannes hat im Schuljahr 2022/23 am DMT teilgenommen und wurde anschließend zum TalentTag Parasport eingeladen. Dort konnte er verschiedene inklusive Sportangebote kennenlernen und ausprobieren, darunter z. B. Schwimmen, Leichtathletik, Tischtennis, Boccia oder Fußball ID. Genauso bestand das Ziel der Veranstaltung darin, Kontakte zwischen den Trainer*innen der Sportvereine und den Eltern bzw. Kindern zu knüpfen.
Sowohl beim DMT als auch beim TalentTag äußerte Johannes immer wieder den Wunsch, BMX fahren zu wollen. Auf kurzem Wege stellten Marie und Erik als Inklusionsnetzwerker*innen des LSB den Kontakt zu Jan Bekurtz, Landestrainer BMX, her.
Als einziger Gehörloser unter Hörenden absolvierte er einige Trainingseinheiten beim BMX. Das Training für die Kinder beginnt schon sehr früh am Nachmittag, um 14:30 Uhr. Dies war für ihn und seine Familie immer schwieriger einzurichten, weil er eigentlich bis 16:00 eine Ganztagsschule besucht.
Johannes mit Landestrainer Marcus Borsdorf
Beim TalentTag Parasport 2023 tat sich aber noch ein anderer wegweisender Kontakt für Johannes auf. Landestrainer Para-Schwimmen Marcus Borsdorf war begeistert von dem Jungen und tauschte direkt die Kontaktdaten mit Johannes‘ Mutter aus. Es dauerte nicht lange, bis Johannes zum Schwimmtraining ging und im Schwimmsport eine neue Leidenschaft für sich entdeckte. Die Begeisterung für das Schwimmen liegt wohl in der Familie: Auch der gehörlose Cousin Emanuel aus Polen ist Schwimmer und zugleich Johannes‘ Idol.
Von bis zu vier Trainingseinheiten bei den „Hörenden“ und einem Schwimmtraining für Gehörlose pro Woche berichtet uns der ehrgeizige Junge mit polnischen Wurzeln. Während beim Schwimmtraining für Gehörlose eher spielerische Elemente im Vordergrund stehen, beschreibt Johannes das Training beim Berliner Schwimmteam als besonders intensiv und anstrengend. Das Training bei Marcus findet er zwar hart, trotzdem macht es ihm viel Spaß. Die perfekte Mischung, um Kinder langfristig für die Sportart zu begeistern! Ganz besonders gefällt Johannes die Abwechslung im Hinblick auf Marcus’ Trainingsgestaltung: Neben dem Krafttraining gibt es Einheiten mit Schwimmflossen, kleine Wettkämpfe aber auch Spielformen. Und auch in der Kommunikation passt sich der Para-Landestrainer seinen Schützlingen an. „Marcus kann z. B. schon „30 Sekunden“ gebärden“, sagt Johannes mit einem verschmitzten Grinsen.
Zum Abschluss wollen wir noch wissen, was seine größten Erfolge im Schwimmen waren und was er gerne erreichen möchte. Mit leuchtenden Augen erzählt er uns daraufhin von den zwei Schwimmwettkämpfen für Gehörlose in Frankental und Zwickau. Bei beiden Wettkämpfen konnte er Medaillen gewinnen, in Zwickau sogar fünf an der Zahl! Sein großes Ziel ist es, eines Tages auch an internationalen Wettkämpfen im Gehörlosenschwimmen teilzunehmen.
v. l. n. r. Lehrerin, Peggy Bührmann, Johannes und die Netzwerker*innen Marie und Erik
Johannes‘ Lehrerin, Peggy Bührmann, die freundlicherweise für uns als Dolmetscherin fungierte, sagt am Ende des Interviews einen Satz, der uns in unserer Arbeit als Inklusionsnetzwerker*innen bestärkt und auch ein wenig Stolz macht: „Wärt ihr nicht dagewesen, wäre kein Kontakt zu Marcus entstanden und Johannes wäre auch nicht im Schwimmverein gelandet!“
Das Beispiel von Johannes verdeutlicht eindrucksvoll die Kraft des Sports und die Wirksamkeit von kooperativer Vernetzung zwischen Schule und Verein.
Das Deutsche Sportabzeichen feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Tour-Jubiläum. Austragungsort des diesjährigen Tourstopps des Sportabzeichens in Berlin war, wie schon in den vergangenen Jahren, das Sportzentrum des SC Siemensstadt, welches in diesem Jahr sein 40-Jähriges feiert. Selbstverständlich wurde diese Veranstaltung auch mit vielen Mitmachangeboten vom LSB Berlin mitorganisiert. Der LSB blickt auf 75 Jahre erfolgreiche Arbeit für den Sport in Berlin zurück. So trafen diese drei Jubiläen am 7. und 8. Juli 2024 zusammen und boten für Jung und Alt die Möglichkeit, verschiedene Disziplinen für die Erringung des Deutschen Sportabzeichens zu absolvieren.
Balancieren
Schlussweitsprung
Seitliches Hin- und Herspringen
Medizinball-Stoßen
BERLINHATTALENT war auch wieder vor Ort und man konnte sich im seitlichen Hin- und Herspringen, Schlussweitsprung und Rückwärtsbalancieren ausprobieren. Die Stationen von BHT wurden von vielen Schülerinnen und Schülern mit großer Freude genutzt.
Olympioniken Frank Busemann (3 v. l.) und Frank Stäbler (3. v. r.) am Stand von BHT
Die Olympioniken Frank Busemann (Olympiazweiter im Zehnkampf 1996) und Frank Stäbler (Olympiadritter im Ringen 2022) besuchten den Stand von BERLINHATTALENT, informierten sich über das Programm und standen für Fotos und Autogramme bereit.
LSB-Direktor Herr Teuffel (4. v. l.) zu Besuch beim BHT-Stand
Es war wieder einmal ein gelunges Fest des Sports.
Die Schule am Pappelhof ist eines von 25 Förderzentren Berlins für Schüler*innen mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“. Diese Schule richtet sich also vorrangig an Kinder mit sogenannter geistiger oder intellektueller Beeinträchtigung. Denkt man ein Jahr zurück, dann erinnert sich die Berliner Sportwelt an das Großereignis der Special Olympic World Games, die 2023 in der Hauptstadt stattfanden und sich genau diesen Menschen widmeten.
Das Team, Foto: Jürgen Engler
Nach diesem Sportgroßereignis ist es nun Aufgabe der Berliner Sportlandschaft, den Fokus auf diese Zielgruppe nicht zu vernachlässigen, weiterführende Angebote zu schaffen und nachhaltig Teilhabe zu ermöglichen. Dazu zählte auch ein durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, den Landessportbund Berlin und Special Olympics Berlin ins Leben gerufenes „Sportkarussell“. Dieses Projekt fand im vergangenen Halbjahr an vier verschiedenen Förderzentren mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“ statt und verfolgt das Ziel, Kinder mit geistiger Behinderung in den Sportverein zu überführen.
Erwärmung, Foto: Jürgen Engler
Durch unsere Zusammenarbeit mit der Sportjugend Berlin ergab sich auch hier eine Verknüpfung zum Programm BERLINHATTALENT (BHT).
Zusammen mit Ina Tetzner vom Berliner Turn- und Freizeitbund (BTFB) besuchte das BHT-Team am 14. Juni die Schule am Pappelhof. Berührungsängste gab es keine: Schon bei der musikalischen Erwärmung tanzten und lachten alle gemeinsam über die lustigen Figuren und Posen wie den „Rollmops“ oder den „Sprinter“.
Zielwerfen, Foto: Jürgen Engler
Springen über bunte Teppichfliesen, Foto: Jürgen Engler
Fächerfahren, Foto: Jürgen Engler
Schlussweitsprung, Foto: Jürgen Engler
Seitliches Hin- und Herspringen, Foto: Jürgen Engler
Säckchen werfen, Foto: Jürgen Engler
Medizinbälle heben, Foto: Jürgen Engler
Balancieren, Foto: Jürgen Engler
Medizinballweitwurf, Foto: Jürgen Engler
Balancieren mit Hilfe, Foto: Jürgen Engler
Im Anschluss durften sich die geistig beeinträchtigten Schüler*innen an verschiedenen Stationen des Deutschen Motorik-Tests (DMT) ausprobieren, z. B. beim 20m-Sprint, beim Standweitsprung, beim Balancieren oder beim Seitlichen Hin- und Herspringen. War eine Aufgabe zu schwierig, wurden Alternative Testaufgaben angeboten, etwa das Zweifächerlaufen oder das Medizinballweitstoßen.
Schnell konnte eine Bindung zwischen unserem Team und den Kindern aufgebaut werden und die motorischen Testaufgaben wurden mit viel Freude und Einsatz bewältigt! Der kleine Benno schnappte sich z. B. die Hand unserer Netzwerkerin Nina, um beim Balancieren sicher über die Stangen zu gelangen.
Der zweite Teil unseres Angebots wurde von Ina Tetzner angeleitet, die einen „Zirkus-Parkour“ vorbereitet hatte: Neben dem Zielwerfen, dem Balancieren über Hindernisse und dem Gewichtheben mit Medizinbällen, absolvierten die Kinder auch das Springen über bunte Teppichfliesen mit viel Spaß und Elan. Auch von Seiten der Lehrpersonen war Begeisterung zu spüren. „Selten machen unsere Autisten im Sportunterricht so gut mit wie heute“, berichtete eine Lehrerin erstaunt.
Zum Abschluss wartete noch ein besonderes Highlight auf die Schüler*innen, das allen ein Lächeln ins Gesicht zauberte: Neben einer persönlichen Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme am DMT gab es für jedes Kind eine Medaille.
Medaillen für Alle, Foto: Jürgen Engler
Erschöpft und glücklich waren am Ende alle: Die Kinder nach einem aufregenden Sporttag mit vielfältigen Bewegungserfahrungen und das BHT-Team und Ina Tetzner nach einer gelungenen Veranstaltung sowie die erfolgte Verknüpfung von Schule und Verein.
Wir hoffen, dass viele Kinder der Schule am Pappelhof durch unser Angebot auf den Geschmack gekommen sind und zukünftig bei Ina und ihren Kolleg*innen vom BTFB im Verein Sport treiben werden.