Seit Beginn des Schuljahres 2020/2021 ist das Programm BERLINHATTALENT inklusiv. Seitdem gibt es neben den regulären Testaufgaben auch alternative Testaufgaben für Kinder mit Behinderung, sodass möglichst alle Schüler*innen der Berliner Schullandschaft die Chance haben, am Deutschen Motorik-Test (DMT) teilzunehmen.
Klassifizierungslehrgang Leverkusen
In Abhängigkeit von Art und Ausprägung einer Behinderung werden die Kinder im Rahmen des DMT von den zwei Inklusionsnetzwerker*innen des Landessportbunds, Marie und Erik, klassifiziert. Die Klassifizierung baut auf den Vorgaben des Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) in der Leichtathletik auf. Dadurch wird eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung möglich. Wenn in der Zukunft ausreichend Daten erhoben wurden, soll die Klassifizierung zudem einen Vergleich der Leistungen zwischen Kindern mit und ohne Behinderung bzw. zwischen Kindern mit denselben Behinderungen ermöglichen.
Um ihre Expertise im Bereich der Klassifizierung weiter zu vertiefen und sich zu offiziellen Klassifizierer*innen ausbilden zu lassen, nahmen Marie und Erik vom 01.12.23 bis zum 03.12.23 am Klassifizierungslehrgang des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) in Leverkusen teil.
Unter Anleitung der Trainerin und Chef-Klassifiziererin des DBS, Sara Grädtke, durften sich die Teilnehmer*innen im Klassifizieren versuchen. Die Paraathlet*innen von Bayer 04 Leverkusen, darunter etwa Paralympics-Silbermedaillengewinnerin im Sprint, Irmgard Bensusan, standen als Testpersonen stets zur Verfügung.
Besonders die Erfahrungen in der Praxis, d. h. die Klassifizierung von Athlet*innen mit unterschiedlichsten Behinderungen, wie z. B. Menschen mit Cerebralparese, Amputation oder Kleinwuchs, waren für Marie und Erik wertvoll.
In ihrer täglichen Arbeit im Rahmen der Durchführung des DMT werden sie zukünftig schneller und genauer klassifizieren können, um hoffentlich das nächste Talent für den paralympischen Leistungssport zu entdecken.
Lou ist seit vier Monaten Mitglied im Berliner Schwimmteam, einer integrativen Trainingsgruppe für paralympisches Schwimmen. Mit seiner ataktischen Bewegungsstörung sowie Schwerhörigkeit ist er in dieser Gruppe perfekt aufgehoben. Betreut wird er hier durch den Para-Landestrainer Marcus Borsdorf, der sich um die Spitze des Berliner Paraschwimmens vom Nachwuchs- bis zum Leistungssport kümmert.
Doch wie hat er es bis dorthin geschafft und welche Rolle spielte BERLINHATTALENT dabei? Das und noch vieles mehr haben uns Lou und seine Mutter Andrea in einem Interview erzählt.
Nach einer 3 ½‑stündigen Trainingseinheit, inklusive Trockentraining, kommt uns Lou in der Schwimmhalle im Europasportpark mit einem breiten Grinsen entgegen. Er zeigt keine Spur von Müdigkeit, strotzt nur so vor Energie. Seine Mutter Andrea hat uns schon berichtet, wie aufgeregt er vor dem Interview war. Sie begleitet ihn drei Mal in der Woche zum Training.
Von seiner Aufregung bemerken wir im Gespräch allerdings nichts, hier wirkt er fast schon wie ein Profi: Locker, humorvoll und immer für einen kessen Spruch zu haben.
Para-Schwimmen Talent Lou
Warst du schon mal Mitglied in einem Sportverein? Das erste Mal in einem Schwimmverein bin ich hier. Davor habe ich das Boxen ausprobiert. Das hat aber nicht geklappt, Boxen war mir zu hart. Damals war ich noch jünger und meine Haut war empfindlicher.
Was gefällt dir besonders gut am Schwimmsport und beim Schwimmtraining mit Marcus? Sehr gerne mache ich die Übungen mit den Froschbeinen. Am liebsten mag ich aber das Freistilschwimmen. Besonders gefällt mir dabei das Kraulen.
Beim Trockentraining machen wir Übungen mit unserem Körper oder an Geräten. Z. B. üben wir Sprünge, Handstände, Räder oder Purzelbäume. Außerdem machen wir auch Reaktionsspiele mit Lichtern.
Schwimmen ist auch sehr hart. In der Regel sind drei bis vier Trainer vor Ort, bei Marcus ist das Schwimmtraining ein bisschen härter als bei den anderen. Das ist aber gut, so bekommt man viele Muskeln.
Wie hat sich dein Leben verändert, seitdem du regelmäßig zum Schwimmtraining gehst? Immer nach dem Schwimmen bin ich total platt. Am nächsten Tag fühle ich mich dafür umso stärker. Seitdem ich beim Schwimmen bin, fühle ich mich allgemein fitter, bin ausgeglichener und besser drauf.
Was denken deine Lehrer, Mitschüler und Familienmitglieder darüber, dass du Schwimmer bist? Meine Mama, mein Papa und alle Trainer finden es cool, dass ich jetzt beim Schwimmen bin. Was meine Geschwister darüber denken, dass ich jetzt schwimme, weiß ich gar nicht. Ich glaube für sie ist das ziemlich normal.
Hast du ein Vorbild im Schwimmen? Ich glaube eher nicht, da fällt mir keiner ein. The Rock finde ich krass, auch wenn mein Zimmer nicht voll mit seinen Postern ist. Einen Sportler oder Schwimmer habe ich nicht als Vorbild.
Was war dein bisher größter Erfolg im Schwimmen? Als wir das Seepferchen gemacht haben im Schulsport habe ich den 2. Platz geschafft!
Auch Lou’s Mutter Andrea haben wir nach seinem Weg in den Schwimmsport und die Auswirkungen auf das Familienleben befragt. Sie berichtet uns von der herausfordernden Suche nach einem Sportangebot und wie glücklich sie darüber ist, dass Lou endlich einen passenden Sportverein gefunden hat.
Wie bist du auf das Berliner Schwimmteam aufmerksam geworden? Ich habe mich beim Landessportbund erkundigt, ob es inklusive Sportangebote im Schwimmen gibt. Der Weg bis hierhin war schwer und sehr aufwendig. Ich hatte mir sogar eine Excel-Liste angelegt, um nachvollziehen zu können, bei welchen Vereinen ich schon überall angefragt hatte und ob ich eine Antwort erhalten habe oder nicht. Entweder war gar keine Aufnahme möglich oder die durchschnittliche Wartezeit für einen Platz in einem Schwimmteam wurde mit drei Jahren angegeben. Dabei habe ich nur nach einem Platz zum Schwimmen für meinen Sohn gesucht und habe noch gar nicht erwähnt, dass er eigentlich ein inklusiv ausgerichtetes Schwimmangebot benötigt. Weil wir aber noch nicht einmal einen Termin zu einem Schnuppertermin bekommen haben, kam dies gar nicht zur Sprache.
Wie hat BERLINHATTALENT dir und Lou geholfen, die richtige Sportart für ihn zu finden? Lou war zum Inklusiven Sportfest von BERLINHATTALENT eingeladen, bei dem man verschiedene Sportarten ausprobieren konnte. Wir waren an dem Tag schon drauf und dran dorthin zu fahren. Aber Lou wollte dann doch nicht hingehen. Er sagt selbst: „Ich dachte vielleicht, dass das zu schwer wird für mich“.
Erst mit der Unterstützung von Marie vom Landessportbund (Inklusionsnetzwerkerin im Programmteam BERLINHATTALENT) lief auf einmal alles einfach und unkompliziert. Sie hat mich mit Marcus Borsdorf vom Berliner Schwimmteam vernetzt.
Wie hat sich euer Leben verändert, seitdem Lou regelmäßig im Sportverein schwimmt? Ich finde, dass es Lou total gut tut. Seit er Sport treibt und sich auspowern kann, scheint er mir viel zufriedener zu sein. Er wird immer stärker und kräftiger und macht zu Hause sogar zusätzlich Übungen wie z. B. Liegestütze. Dadurch hat er ein richtig gutes Gefühl für seinen Körper bekommen. Ich habe das Gefühl, dass es ihn rundum strahlender macht.
Was hat Lou bisher daran gehindert, regelmäßig Sport in einem Sportverein zu treiben? Wir haben immer wieder versucht etwas passendes zu finden, z. B. Fußball, Parkour, Boxen oder Turnen. Aber am Ende hat es nie geklappt. Zum zweiten Trainingstermin wollte er dann nicht wieder hingehen. Es war für Lou sehr anstrengend, sich in die Gruppen einzufügen und schnell die Regeln zu verstehen. In der Regel kamen 20 Kinder oder mehr auf einen Übungsleiter. Da blieb keine Zeit, sich nochmal extra Zeit für einzelne Kinder zu nehmen. Entweder funktioniert man dann in diesem Gefüge oder nicht. Ich glaube, die anderen Kinder waren auch schon weiter fortgeschritten. Dann ist es schwierig, später einzusteigen und diesen Rückstand wettzumachen.
Was empfiehlst du anderen Eltern von Kindern, die noch auf der Suche nach ihrer Lieblingssportart und einem passenden Verein sind? Für uns ist es so super gelaufen über euch (*die Inklusionsnetzwerker*innen im Programm BERLINHATTALENT) zu gehen. Ich weiß gar nicht, wie ich sonst den Kontakt gefunden hätte, wenn ich nicht die Infos von euch bekommen hätte. Im Anschluss an Lou’s Teilnahme am Deutschen Motorik-Test hattet ihr ihn zum TalentTag Parasport eingeladen, was uns sehr freute. Ich hatte zuvor viel im Internet nach inklusiven Angeboten gesucht – wirklich fündig wurde ich aber nicht. So problemlos wie über das Programm BHT ist es noch nie gelaufen. Im Nachhinein ist der Weg total logisch, dass die Vermittlung in einen Sportverein über euch Netzwerker laufen sollte. Anstatt erst zu schauen, welche Sportart Lou interessiert und dann selbstständig zu versuchen ein passendes Angebot zu finden, ist es sinnvoller zunächst beim LSB anzufragen.
Lou, seine Mutter und die beiden Inklusions-Netzwerker von BHT in der Schwimmsporthalle nach Lou’s Training
Wir sagen danke an Lou und Andrea für dieses herzliche und interessante Gespräch! Dass Lou seine Lieblingssportart entdeckt hat, macht uns sehr glücklich und stolz.
Wir bestellen schöne Grüße an Marcus Borsdorf und das Berliner Schwimmteam, die sich nun weiter um die Forderung und Förderung des talentierten Lou kümmern werden.
Die vergangene Talentiade in Marzahn-Hellersdorf bildete den Abschluss des Schuljahres 2022/23 und obwohl dieses Wochenende unter dem Licht des BMW Berlin-Marathons stand, fanden 100 eifrige Kinder gemeinsam mit ihren Eltern den Weg in den Rudolf-Virchow-Komplex.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten (wir mussten kurzfristig in die Nebenhalle ausweichen) ging es um 9 Uhr pünktlich mit der Anmeldung der Kinder los. Diese nahmen nach dem Erhalt eines T‑Shirts und in sportlicher Montur zusammen mit den Eltern Platz in der kleineren Ausweichhalle. Die Erwärmung wurde netterweise von einem Vertreter der Sportart Ringen durchgeführt und brachte die Kinder ordentlich ins Schwitzen. Zum Start der Talentiade begrüßten wir unseren Ehrengast Stefan Bley, Bezirksstadtrat für Schule, Sport, Weiterbildung, Kultur und Facility Management. Herr Bley richtete ein paar Worte an die Kinder und Eltern, führte Gespräche mit den Sportartenvertreter*innen und betätigte sich ebenfalls sportlich am Ball und mit Tischtennisschläger.
Eisschnelllauf
Gewichtheben
Handball
Tischtennis
Radsport
Volleyball
Ringen
Leichtathletik
Basketball mit Bezirksstadtrat Stefan Bley
Insgesamt bestand die Möglichkeit, ein breites Angebot an Sportarten auszuprobieren: von Ringen und Eisschnelllauf bis hin zu allbekannten Sportarten wie Leichtathletik und Volleyball. Auf Grund der Platzverhältnisse und des tollen Wetters wurde die Sportart Leichtathletik auf der anliegenden Tartan-Bahn durchgeführt. Hier konnten die Kinder ihre Fähigkeiten im Sprint austesten und gegebenenfalls am Ende der Veranstaltung eine Medaille gewinnen. Falls es im Sprint nicht zu einer Medaille kam, hatte man noch die Chance, sich im Gewichtheben beim Standweitsprung oder im Radsport beim 30 Sekunden Watttest einen Platz auf dem Podest zu sichern.Während der Veranstaltung hatten die Eltern Gelegenheit, sich mit dem Team von BERLINHATTALENT zu unterhalten, Informationen einzuholen oder auch eventuelle Anliegen zu besprechen. Nachdem sich alle Kinder fleißig durch die neun Sportarten getestet haben, wurden die drei besten Mädchen und Jungen in den Sportarten Gewichtheben, Leichtathletik und Radsport bekanntgegeben. Um jedem Kind eine Erinnerung an diese tolle Veranstaltung zu schaffen, erhielt jedes Kind eine Teilnahmeurkunde.
Siegerehrungen
Siegerehrungen
Siegerehrungen
Siegerehrungen
Siegerehrungen
Siegerehrungen
Im Anschluss konnten die Kinder ihre liebsten Sportarten auf einem Zettel ankreuzen und werden demnächst von den entsprechenden Vereinsvertreter*innen kontaktiert. Zusätzlich bestand die Möglichkeit, sich mit den Vertreter*innen der Sportarten vor Ort bereits in Verbindung zu setzen, um Probetrainings zu vereinbaren oder weitere Schritte zur Erkundung der jeweiligen Sportart zu besprechen.
Unser herzlicher Dank geht an alle anwesenden Vertreter*innen der Sportarten sowie an die Helfer*innen, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben. Nun beginnt auch für das Team von BERLINHATTALENT das neue Schuljahr mit den Testungen in den Schulen und anschließenden zahlreichen Talentiaden. Den Jahresabschluss bildet unser TalentTag Para am 14.10., an dem wir den Drittklässler*innen mit Behinderung die Chance bieten, (neue) Sportarten auszuprobieren und ihre Stärken kennenzulernen.
Wer sich im Bezirk Marzahn Hellersdorf für Bewegungs- und Ernärungsangebote interessiert kan sich mit Hilfe des Bewegungsatlas informieren.
Institut für Sportwissenschaft der HU übernimmt wissenschaftliche Begleitung der Bewegungsinitiative für Schüler*innen
Foto: (v.l.n.r.) Thomas Härtel, Katharina Günther-Wünsch, Prof. Dr. med. Bernd Wolfarth, Gabriele Freytag Foto-Credit: Jürgen Engler
Der Landessportbund, der Senat und die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) arbeiten im Rahmen von BERLINHATTALENT wissenschaftlich jetzt noch enger zusammenarbeiten. Das Institut für Sportwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin hat deshalb die wissenschaftliche Begleitung des Programms unter Leitung des anerkannten Sportmediziners, Univ. — Prof. Dr. med. Bernd Wolfarth, übernommen. Das Programm BERLINHATTALENT (BHT) ist eine gemeinsame Initiative des Landessportbunds Berlin und des Senats. Alle Kinder sollen sportlich gefördert und gefordert werden – unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen.
Bei der U17-WM im Modernen Fünfkampf in Alexandria konnte Vitus Thieke zusammen mit Teamkamerad Arija Talebi die Bronzemedaille der Männer-Staffel für sich erkämpfen.
Vitus gewinnt bei der Talentiade 2017 die Bronzemedaille
Vitus wurde 2017 bei Talentiade Charlottenburg-Wilmersdorf für den Modernen Fünfkampf entdeckt. Seitdem betreibt er diesen Sport sehr erfolgreich und hat unter anderem bereits folgende Titel errungen können: 7. Platz EMU17 2022, 3. Platz EM Staffel U17 2022 und in diesem Jahr 3. Platz WMU17 Staffel.
Vitus beim Laser-Run, Foto: @UIPM
Wir gratulieren recht herzlich zu diesem Erfolg und wünschen weiterhin eine tolle Entwicklung und spannende Wettkämpfe. Ein persönliches Interview mit Vitus folgt.
Die Special Olympics Weltspiele Berlin 2023 haben unsere Stadt vom 17. bis zum 25. Juni 2023 in eine inklusive (Sport-)Metropole verwandelt und gezeigt, dass Menschen mit Behinderung einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben leisten.
Volunteer SOWG
Auch das Programm BERLINHATTALENT, das seit dem Jahr 2020 eine Inklusionskomponente beinhaltet, war auf vielen Ebenen an den Weltspielen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung beteiligt. Die beiden Inklusionsnetzwerker*innen des Landessportbunds, Marie Heinz und Erik Mittermeier, engagierten sich als Volunteer in der Sportart Tischtennis. Darüber hinaus feierte der Landessportbund Berlin gemeinsam mit Verbänden und Vereinen ein inklusives Familiensportfest am Brandenburger Tor. Auch auf dem Special Olympics Festival am Neptunbrunnen war das BHT-Team mit inklusiven Mitmachangeboten, z. B. Medizinballweitstoßen oder einem Rollstuhlparcours, vertreten.
Im Rahmen der Special Olympics World Games kam es zu vielfältigen Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen aus diversen Kulturen. Diese Begegnungen helfen, die eigene Einstellung zu reflektieren, Vorurteile abzubauen und Mauern einzureißen. Natürlich hilft es auch, sich über die Lebensumstände von anderen Menschen zu informieren, um sie besser verstehen zu können.
Und so möchten wir als inklusiv ausgerichtetes Programm gerne die Chance nutzen und auf das Spiel „Inklusion 23 — Wissen to go“ hinweisen, das im Rahmen des Berliner Nachhaltigkeitsprogramms Inklusion ´23 entwickelt wurde.
Mit dem Ziel Barrieren im Alltag und im Kopf abzubauen, lernst du hier spielerisch interessante und aufregende Fakten zu diversen Beeinträchtigungsarten. Probiere es selbst aus und dreh am Rad unter: www.inklusion23wissentogo.berlin.
Ehrenamtliche Übungsleitende und Trainer*innen im Fokus
Das neue Format ist Konferenz, Talk und Ausstellungsmesse in einem. Wir wollen damit unsere Sportverbände und Sportvereine, die Sportpolitik und sportbegeisterte Menschen aus der Sportmetropole Berlin über unsere Arbeit informieren und zum Gespräch einladen:
Freitag, 7. Juli 2023 13.30 Uhr bis 19 Uhr Manfred von Richthofen-Haus, Jesse-Owens-Allee 2, 14053 Berlin
Die Konferenz widmet sich in diesem Jahr den ehrenamtlichen Übungsleitenden und Trainer*innen und setzt den Schwerpunkt auf ihre Bedeutung im Sport. Neben Beratungsangeboten wird es auch Vorträge und Best-Practice-Präsentationen geben.
Ein besonderes Highlight der Veranstaltung ist der Trainer*innen-Talk, der erstmals stattfindet. Unter anderem werden Fayad Sultan (leitender Landestrainer Turnen), Claudio Gärtner (Jugendtrainer Tennis) und weitere Trainerinnen aus Profi-Clubs und dem Breitensport anwesend sein. Die Diskussionsrunde wird von LSB-Direktor Friedhard Teuffel moderiert.
Der „Tag der Vereine“ bietet zudem Raum für weitere relevante Themen im organisierten Sport.
Auf der Ausstellungsmesse werden kompakt an einem Ort verschiedene Themenfelder und Angebote präsentiert:
Vereinsentwicklung und Vereinsberatung, Mitgliederservice und direkte Mitgliedschaft für Vereine im LSB Berlin, Qualifizierung im Sport, Lernen fürs Leben in der Bildungsstätte der Sportjugend, LSB Berlin als Arbeitgeber im Sport, Reisen mit der Sportjugend Berlin, Freiwilligendienste und internationale Jugendarbeit, Kinder‑, Jugendsport und Jugendsozialarbeit, Kinderschutz, Vielfalt und Gleichstellung, Inklusion im und durch Sport, Ehrenamt und Engagement im Sport, Integration durch Sport, SPORTBUNT — Vereine leben Vielfalt!, Nachhaltigkeit im Sport, Räumlichkeiten des LSB Berlin für Ihre Veranstaltungen, BERLINHATTALENT, Nachwuchsleistungssport, Gesundheitssport, Sport der Generationen, Deutsches Sportabzeichen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim LSB Berlin, AOK Nordost, Gemeinnützige Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft des Landessportbunds Berlin e. V. (BQG), Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit (GSJ), Kinder in Bewegung gGmbH (KiB-Kindergärten in Trägerschaft des LSB Berlin).
Ablaufplan der Veranstaltung:
• 13:30–18:00 Uhr: Ausstellungsmesse Landessportbund Berlin und Sportjugend Berlin
• 14:00–18:00 Uhr: Individuelle Beratung
• 15:00–18:00 Uhr: Vorträge des Landessportbunds Berlin
• 18:15–19:00 Uhr: Trainer*innen-Talkrunde mit Moderator Friedhard Teuffel
Vom 17. bis 25. Juni 2023 prägten die Special Olympics World Games das Stadtbild Berlins. Die Vision der einzigartigen Sportgroßveranstaltung „Menschen mit geistiger Behinderung erhalten gleichberechtigten Zugang zu Sport, Bildung, Kultur und Gesundheitsversorgung“ ist seit über zwei Jahren auch gelebte Praxis im Programm BERLINHATTALENT.
Unser BHT-Einsatzteam (Marie und Erik) zusammen mit dem LSB-Präsidenten Thomas Härtel
Daher war das Team von BERLINHATTALENT neben dem Auftritt am vergangenen Wochenende am Brandenburger Tor auch am Neptunbrunnen auf dem Alexanderplatz aktiv.
Unsere Mitmachangebote aus dem Deutschen Motorik-Test begeisterten Jung und Alt – Menschen mit und ohne Behinderung! Ob beim Seitlichen Hin- und Herspringen, dem Standweitsprung oder dem Rückwärts-Balancieren – bei uns können alle ihre Leistungsgrenzen erproben. Dabei stehen Spaß und Freude immer an erster Stelle.
Balancieren
Seitliches Hin- und Herspringen
Großer Andrang am BHT-Stand
Marie und Erik, unsere Inklusionsnetzwerker*innen, begeisterten am vorletzten Veranstaltungstag Hunderte von Besucher*innen des Special Olympics Festivals am Neptunbrunnen. Neben vielen weiteren Vereinen, Verbänden und wichtigen Playern der Berliner Sportlandschaft repräsentierten sie den Landessportbund Berlin.
Auch in diesem Jahr organisierte das Projekt „SPORTBUNT – Vereine leben Vielfalt!“ am 27.06.2023 ein Sportfest für Berliner Willkommensklassen auf dem Dominicus-Sportplatz. Am Vormittag wurde dieses interkulturelle Sportfest für Berliner Schülerinnen und Schüler von Willkommensklassen der Grundschulen besucht. Nachmittags kamen dann die älteren Jahrgänge und konnten sich sportlich betätigen. Das Ganze wurde im Rahmen der Schulsportwoche der Berliner Schulen durchgeführt.
Schlussweitsprung im Doppelpack
Seitliches Hin- und Herspringen auf Zeit
Herthinho zu Besuch bei BERLINHATTATLENT
Jeder erhält einen Stempel für die BHT-Station
Der nächste Regenguss kündigt sich am Himmel an
Folgende sportliche Betätigungen konnten hierbei ausprobiert werden: Aikido, Badminton, Basketball, (Eis-)Hockey, Fußball, Sambo, Schach, Slackline, Spikeball, Taekwondo, Tischtennis und Volleyball. Das Team von BERLINHATTALENT war ebenfalls mit seinen drei Mitmachstationen vor Ort. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich am BHT-Stand im Schlussweitsprung, Balancieren und seitlichen Hin- und Herspringen ausprobieren. Zu Besuch war auch Tillman Wormuth, Schulsportreferent der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (siehe Foto, links hockend).
Das BHT-Team steht bereit
Leider wurde das Sportfest immer wieder durch starke Regengüsse unterbrochen und musste etwas früher beendet werden. Doch die Teilnehmer*innen waren in den Regenpausen umso motivierter und sportelten mit viel Freude. Danke auch an unsere Helfer*innen, die an diesem Tag durchgehalten haben, um möglichst viel Sport für die Willkommensklassen zu bieten.
In diesem Schuljahr besuchte das Team von BERLINHATTALENT (BHT) erstmalig ein Förderzentrum für Schüler*innen mit dem Förderschwerpunkt „Hören und Kommunikation“. Am Donnerstag, den 15. Juni 2023 wurde an der Ernst-Adolf-Eschke Schule der Deutsche Motorik-Test (DMT) in den Jahrgängen 3 und 4 durchgeführt. Damit kommt BHT seinem Ziel, allen Berliner Schüler*innen die Möglichkeit zu geben, am DMT teilzunehmen, wieder ein Stück näher.
Demotestung am Förderzentrum — Hören
Die Aufregung und Vorfreude am Testtag waren nicht nur auf Seiten der Kinder groß. Mit viel Eifer und Elan zeigten insgesamt 14 gehörlose Kinder ihr motorisches Leistungsvermögen an den verschiedenen Stationen des Deutschen Motorik-Tests, z.B. beim Standweitsprung oder beim Balancieren.
Die Kinder waren sichtlich beeindruckt vom personellen Aufgebot und genossen diese ungewohnte Aufmerksamkeit. „Die strengen sich heute richtig an, das sehe ich“, lässt uns Sportlehrerin Peggy Bührmann wissen. Unterstützt wurde das Testteam der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie zusätzlich von Andreas Döltgen vom Berliner Gehörlosensportverein und zwei Gebärdensprachdolmetscherinnen, denen wir für ihr Engagement vielmals danken.
Eine Gruppe war mit dem Stationsbetrieb des DMT schneller fertig, weshalb sich etwas Zeit für Fragen an die Kinder ergab: „Welche Übung hat euch denn am besten gefallen?“ wollte etwa die Inklusionsnetzwerkerin Marie wissen. „Alles hat mir Spaß gemacht“, sagte Calvin und deutete mit einer großen kreisförmigen Armbewegung durch die gesamte Sporthalle. Anschließend berichtete er in einem Gebärdensprachdialog mit Andreas Döltgen, dass ihm der abschließende 6‑Minuten-Ausdauerlauf nichts ausmachen würde. Er könne auch 60 Minuten lang laufen. Die beiden verstanden sich sichtlich gut – haben neben der Gehörlosigkeit und der Fähigkeit zu gebärden einen weiteren gemeinsamen Nenner: das Fußballspielen!
Liegstütze
Bauchmuskeltest
Bauchmuskeln geschafft
Seitliches Hin-und Herspringen 2
Schlussweitsprung 3
Schlussweitsprung 2
Seitliches Hin- und Herspringen
Balancieren 3
Schlussweitsprung
Beweglichkeit messen
Balancieren
Insgesamt war die Testgruppe in ihrer sportlich-motorischen Leistungsfähigkeit durchaus vergleichbar mit Kindern, die eine reguläre Grundschule besuchen. Die Herausforderung einer Testung an einem Förderzentrum „Hören und Kommunikation“ liegt viel mehr bei uns. „Die Ansprache und der Umgang mit den Kindern verläuft anders und ist erst einmal ungewohnt“, resümierten die Inklusionsnetzwerker*innen Erik & Marie.
Das Fazit fällt am Ende äußerst positiv aus: Die Kinder hatten viel Freude beim DMT und die Kommunikation miteinander stellte keine Hürde dar. Es war ein toller Testtag mit vielen neuen Erfahrungen für alle Beteiligten. Die Sportlehrerin und der Schulleiter waren hellauf begeistert und stolz auf ihre emsigen Schüler*innen.
Mit dem Ziel möglichst viele Kinder mit Beeinträchtigung in den organisierten Sport zu überführen, werden die beiden Inklusionsnetzwerker*innen des Landessportbundes zum nächsten Elternabend in den 3. und 4. Klassen wieder an der Ernst-Adolf-Eschke Schule zu Gast sein. Dabei werden sie die Eltern über das Programm und die Gutscheinaktion informieren, in dessen Rahmen die Kinder drei Monate kostenlos in einem Partnerverein trainieren können.
An dieser Stelle möchten wir uns auch bei der verantwortlichen Sportlehrerin Peggy Bührmann bedanken, ohne deren Einsatz die erste Testung für gehörlose Kinder nicht möglich gewesen wäre. Nach den positiven Erfahrungen wird der Deutsche Motorik-Test nun regelmäßig an der Ernst-Adolf-Eschke-Schule stattfinden.
Um die inklusive Ausrichtung des Programms BERLINHATTALENT voranzutreiben, soll der DMT im nächsten Schuljahr 2023/2024 erstmals auch an Förderzentren für Schüler*innen mit dem Förderschwerpunkt „Sehen“ durchgeführt werden. Wir sind gespannt und freuen uns darauf!