Chris Owens, ehemaliger Profi-Basketballer und Groß-Neffe der Leichtathletik-Legende Jesse Owens, unterstütze uns bei der Talentiade in Treptow-Köpenick und gab den talentierten Drittklässlern wertvolle Tipps mit auf den Weg. Im Interview mit unserem Partner Sportfanat spricht er über die Werte, die ihm sein berühmter Onkel vermittelte, die Vorzüge der Sportmetropole Berlin und erläutert die immense Bedeutung der Bewegung.
In der schönen Heimstätte des Köpenicker Sport Clubs (KSC), der Hämmerlinghalle, fand am 23.04.2016 unsere Talentiade in Treptow-Köpenick statt. Die talentiertesten Drittklässler des Bezirks, welche mithilfe des Deutschen Motorik-Testes identifiziert wurden, konnten ihre Fähigkeiten in den elf anwesenden Sportarten unter Beweis stellen. Neben den traditionellen Teilnehmern wie Basketball, Radsport oder Judo konnten sich diesmal auch die Wasserfahrsportarten (Kanu, Rudern) präsentieren. Natürlich durften die “Hausherren” des KSC nicht fehlen, die die insgesamt begeisterten Kinder an den Volleyball heranführten.
Björn Matthes, Trainer der Damenmannschaft des KSC, erläutert die Technik des Pritschens.
In der gut besuchten Hämmerlinghalle sammelten die insgesamt 131 anwesenden Kinder zahlreiche neue Bewegungserfahrungen, lernten die unterschiedlichen Anforderungen an die Sportarten kennen und finden vielleicht schon bald den richtigen Verein für ihre Lieblingssportart. Viele der anwesenden Eltern nutzten die Gelegenheit, sich über die Möglichkeiten und Perspektiven des Projektes BERLINHATTALENT zu informieren oder suchten das direkte Gespräch mit den Sportartenvertretern. Auch Frau Gießler, Schulleiterin der Flatow-Oberschule (Eliteschule des Sports), verschaffte sich einen Überblick über das Leistungspotenzial der kommenden Generation und stand den Eltern für Fragen zur Verfügung. Wir freuen uns sehr über den großen Zuspruch und nehmen dies als Anlass, uns stetig weiterzuentwickeln, um möglichst vielen Kindern den Weg in den organiserten Sport zu ebnen.
Im wasserreichen Bezirk Treptow-Köpenick hatten auch die Wasserfahrsportarten Kanu und Rudern die Möglichkeit, sich zu präsentieren.
Während der Veranstaltung wurden wir diesmal von Chris Owens unterstützt, dem Großneffen des legendären Jesse Owens, der während der Olympischen Spiele 1936 in Berlin die gesamte Sportwelt verzückte. Den 2,04 m großen Modellathleten zog es seinerzeit zum Basketball, in der Saison 2006/2007 sogar für ein Jahr zum Hauptstadtclub Alba Berlin. Durch zahlreiche Tipps an der Basketball-Station konnten die anwesenden Kinder von dem enormen Erfahrungsschatz des ehemaligen Profis profitieren. Abschließend wurden die Gewinner ausgewählter Stationen mit Urkunden und Preisen aus den Händen von Chris Owens und unserem Moderator Marco Spanehl prämiert.
Die Sieger der Talentiade in Treptow-Köpenick mit dem ehemaligen Basketball-Profi Chris Owens.
Wir freuen uns bereits auf die kommende Talentiade am 21.05.2016, bei der sich der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf als Gastgeber präsentieren wird. Die entsprechenden Kinder werden persönlich informiert und rechtzeitig eingeladen.
„Berlin hat Talent“ ist ein bundesweit einzigartiges Projekt zur sportlichen Förderung des Nachwuchses: Alle Berliner Drittklässler sollen den Deutschen Motorik-Test absolvieren. Danach wird ihnen entsprechend ihrer Leistungen empfohlen, in Bewegungsfördergruppen den Spaß an Sport und Bewegung zu entdecken oder bei Talentiaden und später in Vereinen ihre besonderen Talente unter Beweis zu stellen.
Am Samstag, den 05.03.2016 öffnete die Robert-Havemann-Halle in Pankow für die 2. Talentiade in 2016 ihre Tore. Noch nie sind so viele Anmeldungen im Vorfeld einer Talentiade eingegangen wie in Pankow. Über 200 Kinder meldeten sich für den Wettkampf der talentiertesten Kinder des Bezirks an. Aufgrund der Vielzahl an Anmeldungen mussten von Seiten des LSB erstmalig Absagen an Kinder ausgesprochen werden, die sich zu spät zurückgemeldet hatten. Mit großem Bedauern stellten wir jedoch am Veranstaltungstag fest, dass zahlreiche angemeldete Kinder von der Talentiade fern blieben. Schade, denn der organisatorische Aufwand am Veranstaltungstag verhinderte, dass kurzfristig noch Nachrücker aufgenommen werden konnten.
Für die sportbegeisterten Jungen und Mädchen stand trotzdem natürlich wieder ein buntes Potpourri an Sportarten auf dem Programm. Unter anderem in der Leichtathletik, beim Handball oder beim Judo zeigten die Teilnehmer beachtliche Ergebnisse. Infolgedessen werden viele Eltern Einladungen für ihre Kinder zu diversen Probetrainings erhalten, in denen die Sportarten noch genauer unter die Lupe genommen werden können. Für alle Unentschlossenen werden wir auch zeitnah wieder die Termine der Talentsichtungsgruppen bekannt geben.
Voller Körpereinsatz beim “Mattenkampf” im Judo
Genau gezielt! Erfolgreicher Abschluss beim Handball
Das Lächeln der Kinder, die mit viel Spaß und Eifer sowie einer großen Portion sportlichem Ehrgeiz bei der Sache waren, übertrug sich auch auf das Publikum und die vielen ehrenamtlichen Helfer. Wieder einmal war es gelungen, den Kindern unterschiedliche Sportarten mit deren individuellen Bewegungsformen näher zu bringen. Viel Lob für die Veranstaltung gab es von den anwesendenden Eltern, die besonders die Möglichkeit des “Ausprobierens der Sportarten” herausstellten, wodurch sich die Auswahl des “richtigen Sportvereins” etwas einfacher gestalte.
Viele erhobene Hände zeigten sich auf die Frage, wem die Talentiade gefallen hat!
Wir freuen uns bereits jetzt darauf, den erfolgreichen sportlichen Werdegang unserer kleinen “Talente” in den unterschiedlichsten Berliner Sportvereinen weiter zu verfolgen. Da wir leider bei der Pankower Talentiade nicht die Möglichkeit hatten, allen Interessenten die Teilnahme zu ermöglichen, möchten wir noch einmal auf die folgenden Talentsichtungsgruppen verweisen. Gern stehen wir Ihnen für weitere Informationen, Fragen und Anregungen zur Verfügung.
Am 13.02.2016 machte die Talentiaden-Reihe des Projektes „Berlin hat Talent“ in Tempelhof Schöneberg halt. Zahlreiche Kinder, die mit hervorragenden Ergebnissen im Deutschen Motorik-Test abschnitten, folgten unserer Einladung und sorgten mit ihren Eltern auf der Tribüne für ein ganz besonderes sportliches Erlebnis. Wie bereits bei den vergangenen Talentiaden hatten auch die Drittklässler des Bezirks Tempelhof-Schöneberg wieder die Gelegenheit die unterschiedlichsten Sportarten auszuprobieren und für sich zu entdecken. Neben dem Pritschen im Volleyball, dem Sprint in der Leichtathletik oder dem Abschlag beim Golf erfreute sich besonders die Sportart Moderner Fünfkampf bei den Mädchen und Jungen besonderer Beliebtheit.
Durchhaltevermögen beim Boxen
Geschwindigkeit in der Leichtathletik
Die Begeisterung der insgesamt 143 anwesenden Kinder an neun Stationen in der Schöneberger Sporthalle war nahezu greifbar. Viele Kinder konnten auch in den unterschiedlichen Sportarten überzeugen und verdienten sich die Einladungen zu Probetrainings und Schnupperkursen, um einen noch tieferen Einblick in die Sportarten zu erlangen. Wie es sich für eine sportliche Veranstaltung gehört, wurde auch auf der Talentiade wieder um Medaillen gekämpft. Die Leistungen der besten Mädchen und Jungen in den Sportarten Leichtathletik (Sprint), Boxen (Seilspringen) und Moderner Fünfkampf (Ringeschießen mit der Laserpistole) wurden unter tosendem Applaus der Eltern, Geschwister und Freunde gewürdigt.
Siegerehrung der besten Kinder ausgewählter Sportarten
Wir hoffen, dass auch die Talentiade in Tempelhof-Schöneberg einen weiteren Anstoß gegeben hat, sich sportlich im Verein zu engagieren. Für Kinder, die sich noch auf keine Sportart festlegen konnten, bietet unsere im April startende Talentsichtungsgruppe ideale Bedingungen der „sportlichen Findung“. Durch das sportartenübergreifende Training werden den Kindern weitere Handlungskompetenzen in den Schwerpunktsportarten des Landessportbundes Berlin vermittelt.
Abschließend möchten wir uns noch herzlich bei allen Mitorganisatoren, Sportartenvertretern und Helfern bedanken, die zu dem gelungenen Event beigetragen haben. Zudem verstand es unser bestens aufgelegter Hallensprecher Marco Spanehl wieder einmal das Publikum zu begeistern und für eine angenehme Hallenatmosphäre zu sorgen.
Viel Anklang fand die Talentiade sowohl in der Halle als auch auf den Rängen Foto Juergen Engler
Mit der Talentiade am 12.12. konnten wir das Jahr 2015 mit einem sportlichen Highlight abschließen. Etwa 140 talentierte Mädchen und Jungen, die bereits während des Deutschen Motorik-Tests überdurchschnittlich gute Ergebnisse erzielten, wollten Ihre Leistung in verschiedenen Disziplinen bestätigen. In 12 Sportarten hatten die Kinder die Gelegenheit, ihr Können u.a. in der Leichtathletik, dem Radsport oder dem Handball unter Beweis zu stellen. Vor allem der Umgang mit echten Pfeilen und Sportbogen beim Bogenschießen zauberte ein Lächeln auf die Gesichter der sportbegeisterten Kinder. Auch bei dieser Talentiade wurden wieder Medaillen an die jeweils besten Mädchen und Jungen vergeben. Diesmal in den Sportarten Gewichtheben (Standweitsprung), Basketball (Pendellauf) und im Fechten (Koordinationsleiter). Wir freuen uns sehr, dass mit Michael Müller (Mitglied der Gewichtheber-Nationalmannschaft) ein erfolgreicher Athlet und sportliches Vorbild die Siegerehrung vornahm.
Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft im Interview Foto Juergen Engler
Unter den Augen von Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin, Klaus Böger, Präsident des Landessportbundes Berlin und zahlreichen interessierten Journalisten stellten die Mädchen und Jungen der 3. Klasse eindrucksvoll unter Beweis, wie viel Talent Berlin hat. Vielleicht konnten wir an diesem Tag bereits einen zukünftigen Olympiateilnehmer und somit Repräsentanten der Sportstadt Berlin bewundern.
Für die über 200 anwesenden Eltern stand neben dem Treiben in der Halle auch die Information an diesem Tag im Vordergrund. Am Stand von “Berlin hat Talent” wurden Fragen rund um das Projekt beantwortet und Informationsmaterialien verteilt. Erstmals präsentierte sich auch die in Lichtenberg beheimatete Eliteschule des Sports (Schul- und Leistungssportzentrum Berlin) in Person des stellvertretenden Schulleiters Klaus Endesfelder bei einer Talentiade, um die Eltern über die mögliche sportliche Laufbahn der talentierten Kinder zu informieren. Im Anschluss des sportlichen Geschehens bot sich zwischen den Eltern und den teilnehmenden Vertretern der Sportarten die Gelegenheit für einen kurzen Austausch.
Dr. Poller, Schulsportreferent des Landes Berlin am Stand des Projektes “Berlin hat Talent” Foto Juergen Engler
Neben vielen lächelnden Kindern, stolzen Eltern und interessierten Journalisten ziehen auch wir ein positives Fazit einer insgesamt sehr erfolgreichen Veranstaltung. Wir freuen uns bereits auf den Start in das Projektjahr 2016, welches mit der Talentiade in Tempelhof-Schöneberg am 13.02.2016 eingeleitet wird.
Referenten des Fachsymposiums waren u.a.: v.l.n.r. Frank Henkel, Till Utesch, Britta Steffen, Frank Schlizio, Klaus Böger, Reinfried Kugel, Christian Werner, Christian Lusch, Cornelia Krüger, Klaus Bös (Foto: camera4)
Wissenschaftlicher Leiter des Projekts: Prof. Dr. Jochen Zinner, Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst (Foto: camera4)
Prof. Dr. med. Bernd Wolfarth, Ordinarius für Sportmedizin, HU Berlin (Foto: camera4)
Auditorium (Foto: camera 4)
Macht das vom Berliner Senat und dem Landessportbund Berlin initiierte Projekt BERLINHATTALENT bald bundesweit Schule? Über diese und andere Fragen sowie die ersten Forschungsergebnisse aus zwölf Monaten BERLINHATTALENT diskutierten am 5. und 6. November anerkannte Experten aus dem deutschen Spitzensport auf einem Fachsymposium in Berlin. Mit Olympiasiegerin Britta Steffen erhält das bislang einmalige Förderprojekt zudem eine prominente Botschafterin. BERLINHATTALENT ist bundesweit eine der ersten Aktionen, die systematisch und flächendeckend alle Kinder einer Altersstufe sichtet, ihre motorischen Fähigkeiten testet und sie individuell fördert und fordert. Eine echte Mammutaufgabe: Schließlich sind von den 3,6 Mio. Einwohnern Berlins eine Viertel Million Menschen zwischen 6 und 15 Jahre alt (Stand 31.12.2014). Unter diesen Kindern und Jugendlichen gibt es zahlreiche unentdeckte sportliche Talente, aber auch viele mit motorischen Defiziten. Mit dem Deutschen Motorik Test (DMT) werden aktuell über 5.000 Berliner Kinder der dritten Klassen auf ihre Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit getestet. Aus den wissenschaftlich fundierten Ergebnissen wiederum werden für jedes Kind individuelle Trainings- und Bewegungsstrategien ermittelt und umgesetzt. So erhalten sportlich Talentierte bereits Einladungen zu „Talentiaden“ (Sportfesten) in derzeit fünf Stadtbezirken. Die jeweils besten Kinder werden durch eine Kooperation mit den Berliner Sportvereinen kontinuierlich gefördert, um sie später an einer der drei Berliner Eliteschulen des Sports einzuschulen. Werden bei Kindern motorische Defizite ermittelt, soll ihnen durch qualifizierte Sportlehrer, Trainer und Übungsleiter die Freude an Sport und Bewegung vermittelt werden. Dadurch wiederum werden die motorischen Fähigkeiten verbessert und ganz allgemein die Gesundheit gefördert. Die Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst (H:G) hat die wissenschaftliche Begleitung des Projekts übernommen. Prof. Dr. Jochen Zinner, ehemaliger Leiter des Olympiastützpunkts Berlin und Direktor am Institut für Leistungssport und Trainerbildung der H:G, legte anlässlich des Fachsymposiums erste Ergebnisse zu BERLINHATTALENT vor. Für die Studie wurden 4.800 Berliner Drittklässler aus 111 Grundschulen befragt, ihr sozialer Hintergrund erfasst und ihre motorischen Fähigkeiten durch den Deutschen Motorik-Test analysiert. Das Ergebnis ist überraschend positiv: Über 90 Prozent der befragten Kinder bewegen sich gern und freuen sich auf die Sportstunden in der Schule. 78 Prozent wollen insgesamt aktiver Sport treiben als im Moment und 71 Prozent haben Sport bereits zu ihrem Hobby auserkoren. Interessant auch, dass sich bei den meisten Kindern die Vorbild-Funktion der Eltern auswirkt. Daran abzulesen, dass 54 Prozent der Kinder sportlicher Eltern in einem Verein aktiv sind, aber nur 34 Prozent, wenn Mutter und/oder Vater selbst keinen Sport treiben.
Prof. Dr. Jochen Zinner: „Es sind noch nicht alle Ergebnisse ausgewertet, aber unter dem Strich können wir sagen: Berliner Schulkinder sind gar nicht so unsportlich, wie es medial häufig beklagt wird. Im Vergleich mit anderen Bundesländern hat die Hauptstadt sogar überdurchschnittlich viele sportliche Kinder. Die Sportlehrer, Vereinstrainer und Übungsleiter sind gefragt, damit diese Begeisterung nicht verloren geht und die Kinder beim Sport bleiben.“
Wo Licht ist, findet sich allerdings auch Schatten: Jedes fünfte der getesteten Berliner Schulkinder erzielte im angewandten Deutschen Motorik-Test nur unterdurchschnittliche Ergebnisse. Und jedes 13. Kind (366 von 4.800) ist deutlich übergewichtig, was auf den ersten Blick prozentual gar nicht so schlimm aussieht, aber hier muss gelten: jeder Einzelne ist einer zu viel!
Hochkarätige Experten und Referenten diskutierten in der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) über das Projekt und die Studienergebnisse beim großen Fachsymposium. Aus dem Leistungssport waren unter anderem die zweifachen Olympiasieger Britta Steffen (Schwimmen) und Robert Bartko (Bahnradsport) dabei. Aus dem wissenschaftlichen Bereich dozierten Prof. Dr. Klaus Cachay (Tübingen), Prof. Dr. Klaus Bös (Karlsruhe), Prof Dr. Bernd Wolfarth (Berlin), Prof. Dr. Albrecht Hummel (Chemnitz), Prof. Dr. Urs Granacher (Potsdam) und viele weitere namhafte Referenten.
Eines der Hauptziele des Symposiums war es, das Projekt BERLINHATTALENT bundesweit einzuordnen und Denkanstöße sowohl für die eigene Arbeit als auch für den Sport in anderen Bundesländern zu liefern.
Mehr Informationen zum Projekt und die ausführliche Statistik erhalten Sie bei:
Reinfried Kugel, stellvertretender Abteilungsleiter Leistungssport, während der Projektvorstellung auf der Sportlehrerfortbildung (Kienbaum, 15.09.2015)
Mit besonderer Vorfreude sind wir am 15.09.2015 der Einladung der Organisatoren Lutz Müller und Marco Guhl gefolgt, unser Projekt BERLINHATTALENT während der Eröffnung der Fortbildung für Sportlehrkräfte „Moderner Schulsport“ im Bundesleistungszentrum Kienbaum vorzustellen. Gerade vor dem Hintergrund, dass wir aufgrund der Neustrukturierung der Errichtung und Durchführung von Bewegungsfördergruppen für Kinder mit motorischem Förderbedarf verstärkt auf die Unterstützung der Sportlehrer/-innen angewiesen sind, erfreute uns das mit ca. 160 Teilnehmern gut gefüllte Auditorium.
Neben der Erläuterung des aktuellen Projektstandes und dem weiteren Ausblick für sportliche Talente setzte sich der Vortrag von Reinfried Kugel (stellv. Abteilungsleiter Leistungssport /LSB Berlin) insbesondere mit der Einbindung der Sportlehrer für Kinder mit motorischem Förderbedarf auseinander. Vor allem um diese Kinder durch niedrigschwellige Sportangebote unter dem Motto „Bewegung macht Spaß“ zu erreichen und zielgerichtet zu fördern, ist ein enger Austausch von Schule und LSB notwendig. Durch die beiden Netzwerker Jan Lesener (Steglitz-Zehlendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf, Neukölln, Friedrichshain-Kreuzberg, Treptow-Köpenick, Tempelhof-Schöneberg) und Marco Spanehl (Spandau, Reinickendorf, Mitte, Pankow, Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf), die als Ansprechpartner für die jeweiligen Schulen vorgestellt wurden, soll dieser Austausch möglichst konstruktiv gelingen.
Wir bedanken uns recht herzlich bei allen beteiligten Lehrern für die konstruktiven Einwürfe und Denkanstöße, die uns dabei helfen werden, die noch vorhandenen Herausforderungen anzugehen und möglichst schnell zu lösen. Gerne stehen wir Ihnen auch weiterhin für Fragen und Anregungen zur Verfügung.
Das gut gefüllte Auditorium in Bundesleistungszentrum Kienbaum (Kienbau, den 15.09.2015)
30.08.2015, “Berlin hat Talent” beim Sport im Olympiapark, Teststation: seitliches Hin- und Herspringen (DMT 6–18) Foto Juergen Engler
Auch in diesem Jahr folgten wieder zahlreiche sportinteressierte Familien dem Lockruf des 21. Kinder- und Jugendfestivals „Sport im Olympiapark“. Bei strahlendem Sonnenschein war auch das hochmotivierte Team von „BERLINHATTALENT“ mit ausgewählten Testaufgaben des Deutschen Motorik-Tests (DMT) vor Ort. Dem Anlass gebührend präsentierte sich „BERLINHATTALENT“ mit einem schönen Zelt in neuem Gewand.
Über 200 Kinder, von Vorschule bis Abiturient, aus Deutschland, den USA oder Syrien, zeigten in den Disziplinen „Rumpfbeugen, seitliches Hin- und Herspringen, Balancieren rückwärts und Standweitsprung“ sehr ansprechende Leistungen. Neben einer Urkunde für jeden Teilnehmer und tollen Preisen gingen vereinzelte Kinder auch mit dem zufriedenen Gefühl nach Hause, Ihre Eltern in den einzelnen Disziplinen besiegt zu haben. Gerade die Eltern der teilnehmenden Kinder hatten die Gelegenheit die Testbatterie kennenzulernen und sich über die verschiedenen sportlichen Fördermöglichkeiten zu erkundigen.
Besonders hat uns natürlich gefreut, dass wir Besuch von Kindern bekommen haben, die bereits durch unser Projekt an Sportvereine vermittelt werden konnten. Gerade diese Erfahrungsberichte motivieren uns enorm und bestärken uns darin, auch zukünftig sportliche Talente zu identifizieren und gleichermaßen zu unterstützen wie Kinder mit motorischem Förderbedarf.
Für die hervorragende Unterstützung möchten wir uns auch gern noch einmal in aller Form bei den zahlreichen Helfern bedanken.
Etwa 250.000 der 3,5 Millionen Berlinerinnen und Berliner sind Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 15 Jahren. In vielen dieser jungen Menschen schlummert ein sportliches Talent. Mit entsprechender Unterstützung, Fleiß und Disziplin können es die Begabtesten unter ihnen bis zu internationalen Titeln, vielleicht sogar zu einem Olympiasieg schaffen. Andere Kinder und Jugendliche wiederum haben so große motorische Defizite, dass nur gezielte Förderung sie vor medizinischen Spätfolgen bewahrt. Voraussetzung für beides – die sportliche Karriere und die gesundheitliche Prävention – ist eine frühzeitige Erkennung.
Genau hier setzt BERLINHATTALENT an. Das bundesweit einmalige Gemeinschaftsprojekt von Landessportbund Berlin und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die motorischen Fähigkeiten von Kindern in ganz Berlin zu untersuchen und kontinuierlich zu verbessern. Mit dem wissenschaftlich fundierten Instrument „Deutscher Motorik-Test“ zur Messung motorischer Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen werden Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit getestet. Die Kinder der dritten Schulklassen in Berlin durchlaufen ihn im Sportunterricht.
Die neunjährige Helene aus Pankow ist eines dieser Kinder, von dem Sportlehrer und Trainer jetzt schon sagen: Das Mädchen ist ein Riesentalent. Es muss gefördert und gefordert werden. Denn wenn ein Kind erst den Spaß an der eigenen Leistung entdeckt, bleibt es dem Sport erhalten und hat vielleicht eine große Karriere vor sich. Und siehe da: Während die meisten anderen Kinder ihres Alters die Zeit vorm Fernseher, an der Spielekonsole oder am Smartphone verbringen, geht Helene zweimal die Woche zum Training in ihrem Leichtathletikverein, der LG Nord. Und am Wochenende schiebt sie mit Papa Tobias sogar Extraschichten im Garten, um noch schneller zu laufen und noch weiter zu springen. „Wenn ich eine Urkunde und eine Medaille bekomme, freue ich mich jedes Mal riesig. Ich träume davon, später mal bei Olympischen Spielen anzutreten. Das wäre das Größte, was ich mir vorstellen kann“, sagt Helene.
„Sie war schon als Baby quirliger als ihr Zwillingsbruder Henri. Sie ist so schnell durch die Zimmer gekrabbelt, dass wir kaum hinterher kamen“, sagt Mutter Ulrike. „Damals nannten wir sie im Scherz ‚Schnecke’.“ Den Spitznamen konnte das Kind inzwischen „abschütteln“. Heute ist sie die „schnelle Helene“, die sogar vielen gleichaltrigen Jungs die Fersen zeigt. Mit handgestoppten 7,7 Sekunden auf 50 Metern ist sie in ihrem Jahrgang eines des schnellsten Mädchen Berlins. Beim Vorentscheid der Berliner Schulen hat sie sich sogar einen von nur acht Startplätzen beim ISTAF am 6. September im Olympiastadion gesichert. Ihre Paradedisziplin ist aber der Weitsprung. Da hat sie in diesem Jahr mit 4,26 Metern eine neue Bestweite aufgestellt. Ein Vorbild hat Helene natürlich auch schon: Melanie Bauschke, die Hoch- und Weitspringerin vom LAC Olympia 88 Berlin. „Ich habe sie beim ISTAFINDOOR im Februar springen sehen und mag sie sehr“, sagt Helene.
Die 9‑Jährige ist das perfekte Beispiel dafür, wie BERLINHATTALENT Sport und Gesundheit bei Kindern fördern und fordern möchte. Denn insgesamt nimmt das Aktivitätsniveau von Kindern in Deutschland apotheke online seit Jahren kontinuierlich ab. Hierzulande erreichen lediglich 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen vier und 17 Jahren das von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Mindestmaß an Bewegung von 60 Minuten täglich (Quelle: WHO, 2014).