Am 27. Mai fand an der Sternberg-Grundschule in Schöneberg ein Sport-Aktionstag statt. 260 Schülerinnen und Schüler konnten einen Tag lang viele Sportangebote ausprobieren, zum Beispiel Inline-Skaten, Klettern oder BMX-Fahren. BERLIN HAT TALENT war auch vor Ort und führte mit einigen der Schüler/-innen den Deutschen Motorik-Test durch.
Dabei wurde das Team von Berlins Eishockey-Nationalspielerin Nina Kamenik begleitet und gab dem LSB nebenbei noch ein interessantes Interview:
LSB: Wie kam es dazu, dass du dich entschieden hast, den Sport-Aktionstag zu unterstützen?
Nina Kamenik: Ich kenne das Nachwuchs-Projekt BERLIN HAT TALENT, weil ich dort selbst einmal gearbeitet habe – und hatte auch von den Aktionstagen gehört. Nun dachte ich, dass es interessant wäre, mir das einmal anzuschauen – wie es an einer Schule konkret umgesetzt wird. So ein Aktionstag ist schließlich eine große Sache, mit der eine Schule sehr viel Arbeit hat.
Außerdem ist es für die Kinder toll, wenn jemand da ist, der in seinem Sport schon erfolgreich ist. Und ich mag die Arbeit mit Kindern sehr.
LSB: Deshalb hast du wohl auch bei BERLIN HAT TALENT mitgearbeitet? Bist du in dem Bereich jetzt noch aktiv?
Nina Kamenik: Ja, genau. Ich helfe noch ehrenamtlich bei BERLIN HAT TALENT und war zum Beispiel bei der letzten Talentiade in Spandau dabei. Das mache ich immer, wenn ich Zeit habe. Das ist natürlich manchmal schwierig, weil ich noch studiere und meinen Sport habe. Jetzt ist gerade Sommerpause, deshalb klappt es derzeit ganz gut.
LSB: Was studierst du?
Nina Kamenik: Ich studiere Lehramt – Sport als Hauptfach und Englisch als Zweitfach.
LSB: Wie siehst du deine Rolle, wenn du als Leistungssportlerin an so einem Tag dabei bist?
Nina Kamenik: Ich finde wichtig, dass die Kinder Vorbilder haben oder sehen, was man erreichen kann. Außerdem ist das eine schöne Gelegenheit zu zeigen, dass auch Sportler sich dafür interessieren, was an den Schulen passiert.
LSB: Was hat dir bei dem Sport-Aktionstag am besten gefallen?
Nina Kamenik: Für die Kinder ist sicher die Kletterwand super, weil sie dort eine Bewegungserfahrung machen können, die sie in ihrem Alltag nicht haben. Von allein kämen sie vielleicht nicht auf die Idee, mal klettern zu gehen. Nun, da sie es ausprobieren konnten, möglicherweise schon.
Kin-Ball fand ich sehr toll. Das kannte ich noch gar nicht. Das kann man vielleicht auch mal in den Sportunterricht einbeziehen. Die Kinder waren alle ganz begeistert davon.
LSB: Was glaubst du, nehmen die Kinder von dem Aktionstag mit?
Nina Kamenik: Ich denke, dass solche Tage im Gedächtnis bleiben – als etwas, das sehr schön war. Für die Kinder ist es etwas Besonderes, dass Leute zu ihnen in die Schule kommen und für sie so eine Veranstaltung machen. Sie haben dadurch Abwechslung in ihrem Schulalltag, können Sport machen und sich ausprobieren – in manchen Sportarten ihren Körper ganz neu erfahren.
LSB: Hattest du das Gefühl, dass die Kinder Spaß hatten?
Nina Kamenik: Ich glaube, dass sie total Spaß hatten! Allein beim Aufwärm-Tanz am Anfang (durchgeführt von Centre Talma, A.d.R.)– den ich übrigens auch ganz toll fand – haben die Kinder super mitgemacht.
LSB: Du studierst selbst Lehramt – wirst also auch mit Kindern zusammen arbeiten. Ändert das nochmal deinen Blick?
Nina Kamenik: Absolut. Deshalb hatte ich auch bei Kin-Ball gedacht, dass ich mir das merken muss. Ich sammle da schon Anregungen für mich selbst. Man lernt immer viel dazu – gerade bei solchen Veranstaltungen. Da zieht man für sich oder die Kinder, die man später betreuen wird, viel raus.
LSB: Heißt das, wenn du dann Lehrerin bist, würdest du auch an deiner Schule einen Sport-Aktionstag organisieren?
Nina Kamenik: Ich finde, das ist eine super Sache. Wenn Lehrer so engagiert sind, dann ist das für die Schüler immer schön. Es ist wichtig, dass es solche Aktionstage gibt, denn die Kinder ziehen einfach viel daraus – zum Beispiel, dass sie in ihrem Alltag mehr Sport machen. Das hat auch einen Effekt auf ihre Gesundheit.
Die Sport-Aktionstage sind eine Initiative vom Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI), dem Landessportbund (LSB) Berlin und der GSJ – Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit.
Interview: Franziska Staupendahl