Am 6. September fand die Abschlussveranstaltung unserer Seminarreihe “Bewegungsförderangebote für Kinder im Grundschulalter — Schatzsuche statt Fehlerfandung” statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten sich in unter der Leitung des Dozents Sascha Splettstößer unter anderem mit der Frage auseinander, wie Kinder mit motorischem Förderbedraf zum Sport motiviert werden können.
LSB Berlin, Berlin hat Talent, Fortbildung, Schatzsuche statt Fehlerfahndung, Erfahrungsaustausch
Standen an den ersten beiden Seminarterminen (März 2018) praktische Spielideen und nützliches Hintergrundwissen im Fokus, ging es beim Abschlussseminar vor allem um den Erfahrungsaustausch der Teilnehmer/-innen. Insgesamt waren 12 Trainer/-innen und Sportlehrkräfte vor Ort, die in interessanten Diskussionen ihre Erfahrungen aus den Sportgruppen teilten. So entstanden nützliche Tipps für alle Anwesenden, sowohl für die inhaltliche Gestaltung als auch für die Organisation von Sportgruppen an Berliner Schulen.
Außerdem stellten wir den Teilnehmer/-innen die neuesten Entwicklungen und Zahlen unseres Projektes BERLINHATTALENT vor. Denn auch in Zukunft ist der Bedarf an zusätzlichen Bewegungsfördergruppen an den Berliner schulen als hoch einzuschätzen. Diesbezüglich sind wir stets auf der Suche nach interessierten Übungsleitern/-innen und Vereinen.
LSB Berlin, Berlin hat Talent, Fortbildung, Schatzsuche statt Fehlerfahndung, Bewegungsspiele
Unser besonderer Dank gilt der Bildungsstätte der Sportjugend Berlin für die tolle Organisation und Durchführung der Fortbildung. Die Termine für die nächste Fortbildung finden Sie hier.
Eine Woche lang (04. — 07.09.2018) steht das ehrwürdige Berliner Velodrom im Zeichen des Radsports. Zugegeben, das allein ist noch keine Besonderheit. Das sich jedoch neben zahlreichen Profisportlern auch insgesamt 1.100 Kinder aus Berliner Grundschulen im Innenraum und sogar auf der Bahn tummeln, dann schon eher. Im Rahmen eines Projekttages wurden etwa 100 Schulen eingeladen, einen Projekttag ganz dem Radfahren zu widmen. Viele folgten der Einladung der Veranstalter und konnten sich mit den Themenbereichen „Sicherheit im Straßenverkehr“ und „Radsport“ (Bahn und BMX) ausgiebig auseinandersetzten.
Stationen der Radwoche im Velodrom
Insgesamt sechs Stationen boten einen umfassenden Einblick in die Welt der Zweiräder. Neben einem BMX Parcours, einer Montagestation für kleine Reparaturen, einer Verkehrserziehung durch die Berliner Polizei, einer „Toter-Winkel-Station“, einem Radparcours und einer Fahrrad-Ergometerstation konnten sich die Kinder auch an auswählten Stationen des Deutschen Motorik-Tests im Rahmes des Projektes BERLINHATTALENT ausprobieren. Und als würde dieses umfangreiches Programm nicht schon für sich sprechen, wurden die Kinder zusätzlich von Radsportgrößen wie Jens Voigt, Robert Förstemann oder Maximilian Levy mit Tipps und Autogrammen versorgt. Leuchtende Kinderaugen waren vorprogrammiert.
Jens Voigt, Aleksander Dzembritzki und zahlreiche Kinder beim Balancieren, Foto: Engler
Mit der Verabschiedung des Mobilitätsgesetzes wurden die Rechte der Radfahrer kürzlich gestärkt. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, sollen möglichst alle Kinder Radfahren lernen. Auch dies war eines der Ziele der Veranstalter der Projektwoche (Six Days, Berliner Radsportverband, Sportmetropole Berlin und Landessportbund Berlin) im Velodrom. Zudem soll diese Schnuppereinheit natürlich auch dazu führen, dass sich möglichst viele Kinder für den Radsport begeistern können. Wenn man die fröhlichen Gesichter der Kinder interpretiert, ist dieses Ziel in jedem Fall aufgegangen. Ob sich nun tatsächlich Kinder auch in Radsportvereinen anmelden, wird sich zeigen. Auch Staatssekretär Dzembritzki, Frank Schlizio vom Landessportbund sowie Harry Bär vom Olympiastützpunkt Berlin verschafften sich einen Einblick der Veranstaltungsreihe.
Im April hieß es an der Carl-Bolle-Grundschule für Kinder der dritten Klassen wieder „Deutscher Motorik-Test“. Diesmal in Eigenregie.
Selbsttestung an der Carl Bolle Schule
Im letzten Schuljahr wurde nach der Testung durch unser Projekt BERLINHATTALENT eine Bewegungsfördergruppe eingerichtet, die mit Begeisterung aufgenommen wurde. Zudem kam der Olympiasieger im Rudern Karl Schulze als Überraschungsgast zu einem Training in der Bewegungsfördergruppe an der Schule vorbei und ließ sich von den Kindern deren Lieblingsübungen zeigen. Die Kinder berichteten nach Abschluss des Jahres von einer erlebnisreichen, spannenden und spaßigen Zeit, die sie in der Bewegungsfördergruppe verbringen konnten. Da in diesem Jahr keine Testung für den Bezirk Mitte stattfinden musste für die Fortführung der AG Bewegungsförderung an der Schule eine andere Lösung her. Das Projekt räumte den betroffenen Grundschulen die Möglichkeit der Selbsttestung ein, auf deren Grundlage dann die Kooperation fortgeführt werden kann.
So organisierte die Sportlehrerin Frau Bärbel Gröbner zusammen mit zwei Kolleginnen und einer Praktikantin an einem Vormittag die Testung der vier 3. Klassen an ihrer Schule in Eigenregie. Die benötigten Testmaterialien erhielten sie vom Team BERLINHATTALENT das an diesem Tag auch mit drei Helfer/-innen vor Ort war und mit anpackte.
Die anwesenden Mitarbeiter/-innen des Teams wurden von den Kindern der bisher bestehenden Bewegungsfördergruppe (jetzt in der 4. Klasse) auf dem Schulhof sofort erkannt und freudig begrüßt. Die Kinder fanden es schade, dass das Jahr in der Bewegungsfördergruppe so schnell vorüber ging, berichteten aber, wie viel Spaß sie bei spielerischen Bewegungsspielen in der Gruppe hatten.
Man kann das tolle Engagement der Lehrerschaft dieser Schule — insbesondere das der Sportlehrerin Frau Gröbner — für ihre Kinder hervorheben und es als Motivation für andere Grundschulen nehmen, die auch eine Selbsttestung planen, um die Bewegungsfördergruppe weiter durchführen zu können.
Die Kinder gewinnen in diesen BFG´s wertvolle Bewegungserfahrungen und entdecken dadurch ihre Freude an körperlicher Aktivität und Sport. Vielleicht wird genau hier für die Zukunft das Fundament für ein lebenslanges Sporttreiben gelegt.
Bereits seit vielen Jahren lässt sich die Fortbildungsreihe „Moderner Schulsport“ als Magnet für sportaffine Lehrerkräfte beschreiben, die ihren Unterricht attraktiv und zielgruppenorientiert durchführen möchten. Hier kommen eben jene (Sport)-Lehrkräfte auf ihre Kosten, für die der Sportunterricht mehr darstellt als „Runden laufen, Rolle vorwärts oder Brennball“.
Wie kann ich Kindern die Begeisterung für eine regelmäßige, sportliche Bewegung vermitteln: modern, ansprechend und inklusiv? Diese und viele weitere Fragen wurden am 14.03.2018 durch die Organisatoren Lutz Müller und Marco Guhl sowie einem kompetenten Referententeam praxisnah beantwortet. Etwa 60 Teilnehmer/-innen folgten der Einladung und konnten zahlreiche neue Anregungen mitnehmen, um sie später in ihren Schulalltag zu integrieren.
Berlin hat Talent auf der Fortbildung “Moderner Schulsport”, Foto: Marco Spanehl
Die Sporthalle an der Hertabrücke, die bereits vor einigen Wochen die Heimat für die Neuköllner Talentiade darstellte, bot optimale Voraussetzungen für die Durchführung der gelungenen Veranstaltung. Neben acht weiteren Workshops unterschiedlichster Ausrichtung, nutzten insgesamt 18 Teilnehmer/-innen die Gelegenheit, sich über Kooperationsmöglichkeiten mit dem LSB Berlin und speziell dem Projekt BERLINHATTALENT auseinanderzusetzen. Im Anschluss einer kurzen theoretischen Einführung unseres Kollegen Marco Spanehl lernten die Lehrkräfte das Konzept des „Sportarten-Zappings“ kennen, welches vom Sport-Gesundheitspark entwickelt und dort erfolgreich für „Jugendliche mit Übergewicht und Bewegungsmangel“ umgesetzt wird. Diese Trainingsform eignet sich besonders für Kinder mit motorischem Förderbedarf in den Bewegungsfördergruppen unseres Projektes. Alle Spiele lassen sich individuell an die Bedürfnisse/Stärken der Kinder anpassen, unterliegen keiner starren Reglementierung und sind schnell veränderbar (analog dem Zappen am TV), so dass erst gar keine Langeweile aufkommt.
Herzlichen Dank an die Organisatoren für eine tolle Veranstaltung, an der wir uns jederzeit gern wieder beteiligen.
Wie motiviere ich Kinder mit motorischem Förderbedarf zum regelmäßigen Sporttreiben? Auch mit dieser Frage beschäftigte sich die insgesamt 3‑tägige Fortbildungsreihe „Schatzsuche statt Fehlerfahndung“, welche wir in Kooperation mit der Bildungsstätte der Sportjugend Berlin durchführten.
Zum Abschlussseminar konnten wir insgesamt 10 Sportlehrkräfte und Übungsleiter/-innen begrüßen, die fast ausschließlich schon Erfahrungen in der Durchführung von Bewegungsfördergruppen sammeln konnten. Eben diese Erfahrungen stellten das Fundament für einen äußerst konstruktiven Gedankenaustausch dar, von denen letztendlich alle Anwesenden profitieren (sowohl das Projekt BERLINHATTALENT als auch die Teilnehmer/-innen). Unsere Referenten Sascha Splettstößer (kokitu) und Ronald Friedemann (Bildungsstätte der Sportjugend) leiteten durch das Programm und standen für Ratschläge sowie Arbeitshilfen zur Verfügung.
Konstruktiver Gedankenaustausch der Teilnehmer/-innen an der Fortbildung “Schatzsuche statt Fehlerfahndung”.
Die neuesten Projektergebnisse sowie Veränderungen im Schuljahr 2017/18 wurden von den Projektmitarbeitern Jan Lesener und Olga Fritzler kurz skizziert. Vor allem der Bedarf an der Errichtung zusätzlicher Bewegungsfördergruppen an den Schulen ist auch zukünftig als hoch einzuschätzen. Diesbezüglich sind wir stets auf der Suche nach interessierten Übungsleitern/-innen und Vereinen.
Unser besonderer Dank gilt der Bildungsstätte der Sportjugend Berlin für die tolle Organisation und Durchführung der Fortbildung. Wann die nächsten Fortbildungen stattfinden, können Sie hier einsehen.
Gerade durch die Unterstützung der vielen Trainer/-innen, Übungsleiter/-innen und Helfer/-innen ist es überhaupt möglich, das Projekt BERLINHATTALENT zu realisieren. Vor allem durch diese Unterstützung können wir den Kindern ein breites, zielgruppenspezifisches Spektrum an Bewegungsmöglichkeiten darbieten.
Um diesen Dank auch persönlich auszusprechen, luden wir am 18.01.2018 die Helfer/-innen der Talentiaden und die Trainer/-innen und Übungsleiter/-innen der Talent- und Bewegungsfördergruppen in das Café Wandel am Berliner Alexanderplatz ein. Herr Dr. Poller, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, ging in seiner kurzen Dankesrede noch einmal auf die Ursprünge des Projektes ein und zeigte sich selbst ein wenig überrascht, mit welcher Dynamik sich das Projekt seit den Anfangstagen entwickelte. Auch wenn noch ein weiter Weg zu gehen ist, bis das Projekt flächendeckend in Berlin anzutreffen ist, kann man mit den bisherigen Schritten doch recht zufrieden sein. Nicht zuletzt beruht der Erfolg auf der Unterstützung der zumeist ehrenamtlichen Unterstützer/-innen.
Herr Dr. Poller (SenBJF) bedankt sich herzlich für die Mitarbeit im Projekt BERLINHATTALENT
In geselliger Runde bot sich bei kleinen Snacks und Getränken gleichzeitig die Gelegenheit, einen Austausch zwischen den Übungsleitern herzustellen, um gemeinsame Erfahrungen auszutauschen, Tipps zu geben und Best-Practice-Modelle vorzustellen. Wir freuen uns bereits jetzt auf die weitere Zusammenarbeit mit Euch! Selbstverständlich gilt unser Dank auch an all diejenigen, die leider während des Treffens verhindert waren.
Die Fortbildung für interessierte Sportlehrkräfte und Übungsleiter/-innen startet in die nächste Runde. Am 1. und 2. März 2018 werden theoretische und vor allem praktische Inhalte vermittelt, wie man Kinder mit motorischem Förderbedarf für eine regelmäßige sportliche Betätigung begeistern kann. Die gelehrten Inhalte eignen sich besonders für jene Sportlehrkräfte und Übungsleiter/-innen, die bereits Bewegungsfördergruppen im Projekt BERLINHATTALENT durchführen oder daran interessiert sind, dies zukünftig zu tun.
Gerade in den Bewegungsfördergruppen können die vorhandenen Ressourcen der Kinder spielerisch entwickelt werden. Somit werden die Potenziale der Kinder zweckmäßig erkannt und zielgerichtet in die Bewegungsförderung eingebettet. Weitere Informationen sowie die Möglichkeit der Anmeldung können sie folgendem Link entnehmen: http://sportjugend-berlin.de/angebote/bildungsstaette/angebote/fortbildungen/
Referent
Sascha Splettstößer
Zielgruppe
Mitarbeiter/-innen aus Sportvereinen, die mit Gruppen im Grundschulalter arbeiten bzw. arbeiten wollen, pädagogische Fachkräfte aus Grundschuleinrichtungen, Mitarbeiter/-innen aus dem Projekt BERLINHATTALENT — Schwerpunkt Bewegungsfördergruppen“
Teilnahmebeitrag
€ 65,00 (für projektnahe Sportlehrkräfte und/oder Übungsleiter/-innen übernehmen wir die Kosten der Fortbildung)
Termine
Do. + Fr., 01.+02.03.2018, jeweils von 9.00 bis 16.00 Uhr und Do., 06.09.2018, 9.00 bis 13.00 Uhr (Zwischenauswertung) (20 LE)
Er ist Doppelolympiasieger (2012, 2016), Weltmeister (2015) und Europameister (2013) und kann bereits jetzt auf eine sehr erfolgreiche sportliche Karriere zurückblicken. Als Spitzensportler stellt Karl Schulze somit ein wahres Vorbild für die heranwachsende Generation dar. Eben dieser Vorbildfunktion wurde er am 24.11.2017 mehr als gerecht, als er die Bewegungsfördergruppe der Carl-Bolle-Grundschule in Berlin Mitte besuchte. Die von Frau Gröbner betreute Sport-AG trifft sich einmal die Woche zum gemeinsamen Training. Dort werden “motorische Defizite” spielerisch aufgearbeitet und zahlreiche neue Bewegungserfahrungen vermittelt.
Karl Schulze zu Besuch in der Bewegungsfördergruppe der Carl-Boll-Grundschule
Einen Spitzensportler, der zudem als Polizeibeamter tätig ist, hatten bisher die wenigsten Kinder persönlich kennenlernen können. Neben vielen Tipps und Eindrücken aus seinem sportlichen Alltag, erläuterte er den Kindern vor allem die Bedeutung von regelmäßiger Bewegung. Abschließend stand er für Fotos und Autogrammwünsche zur Verfügung und bereitete den Anwesenden somit einen unvergesslichen Nachmittag. Wir hoffen, dass dieser gemeinsame Ausstausch die Kinder darin bestärken wird, sich weiterhin sportlich zu betätigen, laut Karl Schulze natürlich auch gern im Rudersport.
Gleichzeitig nutzte der Olympiasieger die Gelegenheit, sich über das Projekt BERLINHATTALENT zu informieren und begleitete die Kinder bei der einen oder anderen sportlichen Aufgabe. Dieser Einblick in die Bewegungsfördergruppe der Carl-Bolle-Grundschule wurde von dem Videoportal sportfanat aufgezeichnet. Einen Eindruck über das Projekt BERLINHATTALENT sowie die Inhalte der Bewegungsfördergruppen können Sie in dem folgenden Film gewinnen:Olympiasieger Karl Schulze bei BERLINHATTALENT
Pressegespräch über „Berlin hat Talent” mit Klaus Böger, Professor Jochen Zinner und Professor Bernd Wolfarth
Wenn ein Projekt seit 2011 läuft und es wird darüber öffentlich eher selten geredet, ist das ein gutes Zeichen. Denn es spricht dafür, dass es eine große und zugleich erfolgreiche Unternehmung ist. Mit dieser eher launigen Feststellung startete LSB-Präsident Klaus Böger am 27. November im LSB ein Zwischenfazit-Pressegespräch zum bundesweit einzigartigen Nachwuchsförderprojekt „Berlin hat Talent“ und den positiven Wirkungen, die es zunehmend zeitigt. „Wenn etwas gut gelingt, und das ist hier der Fall, wird das oft zu wenig hervorgehoben.“ In anderthalb intensiven, informativen Stunden, in denen Böger, Prof. Jochen Zinner (OSP-Leiter 1995–2013, jetzt Direktor Institut für Leistungssport der Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik und Kunst/H:G, die das Projekt wissenschaftlich begleitet), DOSB-Olympiaarzt Prof. Bernd Wolfarth und Dr. Thomas Poller von der Senats-Bildungsverwaltung Fakten zuhauf zur Sache lieferten, wurde das überzeugend getan. „Berlin hat Talent“ ist in den Jahren seiner Existenz eine Art Klein-PISA (das europäische „Programm zur Internationalen Schülerbewertung“ bei Lese‑, Mathe- und naturwissenschaftlicher Kompetenz) für Drittklässler in sportlichen Belangen geworden und hat – so Böger — „ein Ausmaß angenommen, dass wir nun eine Extra-Ausbildung dafür anbieten“.
Pressegespräch zu den aktuellen Ergebnissen des Projektes BERLINHATTALENT, Foto Jürgen Engler
Am Beginn des Projekts steht der Deutsche Motorik-Test (DMT) mit seinen acht Übungen zu Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit, der jährlich seit 2011 in Berliner Stadtbezirken durchgeführt wird und 2018/19 Flächendeckung in der Hauptstadt erreichen soll. Fast 30 000 Drittklässler sind bisher auf ihre motorische Kompetenz getestet worden – zuverlässige Aussagen zur Fitness und Risikofaktoren liegen damit vor. Diese Datenbasis, so die Referenten unisono, ist vor allem eine Chance. Jochen Zinner: „Es ist nicht so, dass man sagen muss, es hat alles keinen Zweck! Es hat Zweck! Wir sind noch nicht zu spät!“ Klaus Böger: „Mit ‘Berlin hat Talent’ sind wir nicht beim ‘müßte, sollte, könnte’ stehen geblieben, die erhobenen Daten bieten die außerordentlich große Möglichkeit dafür, Negativtrends entgegenzuwirken.“
Die Bewegungsfördergruppe der Grundschule am Amalienhof bei Schnuppertraining bei den Wasserfreunden Spandau 04, Foto: Jürgen Engler
Das geschieht zum Beispiel in 41 gebildeten Bewegungsfördergruppen (BFG) für Kids mit Defiziten (ca. 500 Teilnehmer) und sechs Talentsichtungsgruppen (TSG) mit 90 Kindern „sportlicher Begabung“. Immer wieder wurde im Gespräch darauf hingewiesen, dass „Berlin hat Talent“ inhaltlich bedeute, „mehr als nur Sport zu machen“. Seit September läuft eine halbjährliche Ausbildung mit Hochschulzertifikat – die erste Gruppe umfasst 40 Interessenten — zum Bewegungs- und Talentcoach. Mit dem Wintersemester 2018/19, so Böger, wolle man auch die Einführung eines neuen Bachelor-Studiums für Sport-Sozialarbeiter erreichen. Dass sich der LSB dabei auch finanziell engagiert und Mittel aus seinem Haushalt beisteuert, ist für Klaus Böger „eine lohnende und langfristige Investition“.
Text: Klaus Weise
Weitere Veröffentlichungen finden Sie hier.
Ein entsprechendes Video können Sie hier einsehen.
Sportarten-Zapping, so nennt Endré Puskas vom Sport- und Gesundheitspark sein Trainingskonzept, in dem er die Verhaltensweisen vieler Kinder und Jugendliche beim Fernsehen adaptiert und ins Training integriert. Bevor die Teilnehmer seiner Trainingsgruppen die Lust an einer Übung verlieren wird weggezappt, indem Sportarten, Regeln, Sportmaterialien oder Spielfelder etc. in schneller Reihenfolge geändert werden. Wichtiger als die Vermittlung von sportartspezifischen Techniken ist ihm eine generelle Erhöhung der Bewegungszeit der Kinder. Vor allem sollen die Kinder Spaß am Training verspüren. Gerade für diesen Spaß bieten sich Mannschaftsspiele an, denn Teamerfolge sind laut Puskas noch eine Stufe höher einzuordnen als Einzelerfolge, gerade für Kinder mit motorischem Förderbedarf. Aufgrund vieler Erfolgserlebnisse in kurzen Zeitintervallen steigert sich die Motivation der Kinder und führt somit, im besten Fall, zu einer regelmäßigen sportlichen Bewegung!
Sportreferendare schlüpfen in die Rolle von Kindern mit motorischem Förderbedarf
Den zukünftigen Sportlehrern machte das Seminar sichtlich Spaß
Am 21.11.2017 hatten die Sport-Referendare der Fachseminarleiterinnen Marion Häusler und Annette Wieprecht im Rahmen einer Fortbildung die Möglichkeit, einmal in die Rolle von “Kindern mit motorischem Förderbedarf” zu schlüpfen. Neben einer kurzen theoretischen Einführung über das Projekt BERLINHATTALENT wurden den Seminarteilnehmern vor allem praktische Anregungen vermittelt, wie es gelingen kann, gerade “bewegungsdistanzierten Kindern” den Spaß an der regelmäßigen sportlichen Bewegung zu vermitteln. Eben diese Ansätze werden in den Bewegungsfördergruppen im Rahmen des Projektes BERLINHATTALENT aufgegriffen und zielgerichtet umgesetzt. Fast 1.000 Kinder haben bereits an den Bewegungsfördergruppen teilgenommen bzw. tun dies noch immer. Natürlich würden wir uns freuen, wenn wir den/die Eine/n oder Andere/n als Übungsleiter/-in bei der Durchführung von neu eingerichteten Bewegungsfördergruppen wiedertreffen.
Teamerfolge sind deutlich effektiver als Einzelerfolge in der Zielgruppe
Ganz bestimmt sind wir auch bald an den Schulen der Seminarteilnehmer aktiv. In welchen Bezirken das Projekt in diesem Schuljahr aktiv ist, finden sie hier.
Endré Puskas, Sport- und Gesundheitspark, erläutert den Referendaren das Konzept des Sportarten-Zappings
Vielen Dank auch an unseren Referenten Endré Puskas und dem Sport- und Gesundheitspark für die tolle Durchführung des Seminars, welches den Teilnehmern einerseits sichtlich Freude bereitet hat und andererseits sicherlich neue Lehrinhalte mit auf den Weg gegeben hat.