Das Programm BERLINHATTALENT (BHT) wurde im Jahr 2011 als gemeinsame Initiative des Landessportbunds Berlin (LSB) und des Berliner Senats gegründet, um Kinder sportlich zu fördern und zu fordern. Zunächst war das Programm darauf ausgerichtet, in den dritten Klassen mithilfe des Deutschen Motorik-Tests (DMT) Talente für die leistungssportliche Laufbahn zu entdecken. Die sportlichen Kinder wurden anschließend zu Talentiaden und Talentsichtungsgruppen (TSG) eingeladen. Dort konnten sie verschiedene Sportarten ausprobieren und für sich entdecken.
So vielfältig wie das Programm BERLINHATTALENT ist auch das Team
Der DMT wurde durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie zunächst an sportbetonten sowie weiteren freiwilligen Grundschulen in Berlin durchgeführt. Später fand die Testung in einzelnen Bezirken statt. Siehe dazu unten: Timeline
Sehr schnell wurde erkannt, dass man mithilfe der DMT-Ergebnisse weitere Maßnahmen für sportliche Aktivitäten ergreifen könnte und sollte. So wurden für Kinder mit motorischem Förderbedarf ab 2015 Bewegungsfördergruppen (BFG) aufgebaut. Diese fanden in Zusammenarbeit mit dem Sport-Gesundheitspark Berlin für die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf (im Olympiapark) und Lichtenberg (im Sportforum Hohenschönhausen) statt. Noch in diesem Jahr entschied man zusammen mit der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, die BFG direkt an den Schulen als Sport-AG durchzuführen. Durch dieses niedrigschwellige Angebot konnten weitere Kinder für die Bewegung/den Sport begeistert werden.
Um auch Bewegungsangebote für motorisch „unauffällige“ Kinder zu gewährleisten, wurde 2019 die AOK-Gutscheinaktion des LSB ins Leben gerufen. Diese Gutscheine berechtigen alle DMT-Teilnehmer/-innen zur Durchführung eines dreimonatigen kostenlosen Probetrainings im Sportverein. In diesem Zusammenhang wurde auch die Zusammenarbeit mit den Berliner Vereinen intensiviert: Sie können BHT-Partnerverein werden und ihre Sportangebote für die spezielle Altersklasse anbieten. Einige entwickeln diese weiter oder bauen neue auf, um Mitglieder zu gewinnen.
Die Anzahl der zu testenden Bezirke wurde von Schuljahr zu Schuljahr gesteigert, bis das Ziel einer jährlichen flächendeckenden Testung im Schuljahr 2020/2021 realisiert wurde. Zudem wurde das Programm in diesem Schuljahr um die Inklusionskomponente erweitert. BERLINHATTALENT soll dazu beitragen, die Wahrnehmung für Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft zu schärfen, Barrieren abzubauen und auch Kinder mit Behinderung für ein lebenslanges Sporttreiben zu begeistern.
Das Programm verfolgt folgende Ziele:
Qualitätssicherung des Schulsports
Talentsichtung
Bewegungsförderung bzw. gesundheitliche Prävention
Stärkung des Vereinssports in Berlin.
Im Jubiläumsjahr blickt das Team von BERLINHATTALENT stolz auf das bisher Geleistete zurück und freut sich auf die kommenden Jahre und neuen Herausforderungen. Danke an alle Partner, Sponsoren und Helfer/-innen für das Vertrauen und die Unterstützung. Zusammen mit Ihnen/Euch werden wir die Mission, Kinder für den Sport und die Bewegung zu begeistern, weiterverfolgen.
Timeline:
Erweiterung des Programms BERLINHATTALENT über die Jahre
2010/2011 Sportbetonte Grundschulen und freiwillige Grundschulen
Wenn es in Berlin um Begabtenförderung geht, darf das Programm BERLINHATTALENT natürlich nicht fehlen. So auch zum 2. Fachtag für Begabtenförderung am 12.02. in der Kalkscheune. 300 Fachleute aus Politik, Schule und Verwaltung trafen sich zum angeregten Austausch.
BHT beim 2. Fachtag für Begabtenförderung
Am Stand von BERLINHATTALENT konnten sich die Teilnehmer rund um das Programm erkundigen. Auch Senatorin Sandra Scheeres unterstützte mit ihrer Anwesenheit diese Veranstaltung.
Am 7. November 2019 fanden sich 27 Personen (größtenteils Sportlehrkräfte) im Seminarraum des Horst-Korber-Sportzentrums ein, um sich über BERLINHATTALENT zu informieren. Nach der Begrüßung durch den Abteilungsleiter Leistungssport des Landessportbunds Berlin (LSB), Frank Schlizio, erläuterte die Programmkoordinatorin des LSB, Janine Gegusch, die Entstehung und Entwicklung sowie den aktuellen Stand inklusive Ausblick des Programms. In der anschließenden Diskussion zeigte sich, dass dieses Programm einen hohen Stellenwert hat und von den Schulen in den Bezirken immer besser angenommen wird. Fragen zur Durchführung des Deutschen Motorik-Tests (DMT) und weshalb sich einige Schulleiter/-innen nicht am Programm beteiligen, wurden von Jan Lesener von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie beantwortet. Mit der neu ins Leben gerufenen Gutscheinaktion möchten wir nicht nur alle am DMT teilnehmenden Kinder für Bewegung und den (Vereins-)Sport begeistern, sondern uns mit möglichst vielen Berliner Sportvereinen noch enger vernetzen. Von mehreren Teilnehmern kam die Frage auf: „Wann kommt der Deutsche Motorik-Test endlich wieder einmal in unseren Bezirk?“. Tillman Wormuth (Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie) und Frau Gegusch teilten mit, dass das Thema „flächendeckende Betestung“ seit geraumer Zeit mit den Zuwendungsgebern besprochen und erarbeitet wird und hoffentlich in Kürze umgesetzt werden kann.
Tillman Wormuth von der Senatsverwaltung beantwortet Fragen der Teilnehmer/-innen
Nach dem Theorieteil ging es in die Sporthalle, in der schon die ersten Kinder der Helmuth-James-von-Moltke Grundschule mit ihrem Lehrer Herrn Liborius warteten, um dort eine Bewegungsfördergruppe (BFG) zu demonstrieren. Kurz nach Beginn der Stunde flogen schon die ersten Luftballons durch die Halle, mit denen die Erwärmung, Geschicklichkeit und Kräftigung durchgeführt wurden. Der zweite Teil der 45-minütigen Stunde bestand aus Wurf- und Laufspielen. Kaum waren die Kinder auf dem Weg zur Umkleidekabine und dann zum anschließenden Mittagessen, kamen die nächsten Schüler/-innen, diesmal aus der Hermann-Gmeiner-Grundschule, in die Sporthalle. Sie stellten unter Leitung von Steffen Jahn und Paul Zrost beispielhaft eine Talentsichtungsgruppe (TSG) dar.
Kinder der Talentsichtungsgruppe im koordinativen Spiel
Nachdem auch dort die bunten Ballons in der Luft schwebten, war klar, dass der erste Teil der Trainingseinheit mit dem der BFG übereinstimmte.
Kinder der Talentsichtungsgruppe im koordinativen Spiel
Für die Sportlehrkräfte wurden die unterschiedlichen sportmotorischen Fähigkeiten der Kinder deutlich. Der Hauptteil der TSG befasste sich mit dem Thema Beweglichkeit. So nutzen sie unter anderem die Koordinationsleitern für verschiedene Übungen.
Kinder im Dialog mit den Lehrkräften
Nach diesen beiden Praxisteilen ging es erneut in den Seminarraum, um von Herrn Dr. Winfried Heinicke (Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport) die Ergebnisse des Programms zu erfahren. Diverse Diagramme verdeutlichten, dass es innerhalb Berlins und sogar innerhalb eines Bezirkes große Unterschiede gibt, was die Fitness und das Vereinsverhalten betrifft. Die sogenannten Berliner Normkategorien, die Ranglisten innerhalb Berlins sowie die Nutzung der Technik (Handy, TV und Tablet) wurden erläutert. Den Ergebnisbericht für das Schuljahr 2018/19 finden Sie nach Fertigstellung auf unserer Homepage (www.berlin-hat-talent.de unter „Über uns/Wissenschaftliche Begleitung“). Um 14 Uhr verabschiedeten sich die Teilnehmer/-innen mit vielen neuen Erkenntnissen und einem frischen Apfel in der Hand, so wie es bei BERLINHATTALENT auch bei den Talentiaden üblich ist. Wir danken allen Anwesenden für die Teilnahme an diesem Workshop und das Feedback!
Gerade durch die Unterstützung der vielen Trainer/-innen, Übungsleiter/-innen und Helfer/-innen ist es überhaupt möglich, das Projekt BERLINHATTALENT zu realisieren. Vor allem durch diese Unterstützung können wir den Kindern ein breites, zielgruppenspezifisches Spektrum an Bewegungsmöglichkeiten darbieten.
Um diesen Dank auch persönlich auszusprechen, luden wir am 18.01.2018 die Helfer/-innen der Talentiaden und die Trainer/-innen und Übungsleiter/-innen der Talent- und Bewegungsfördergruppen in das Café Wandel am Berliner Alexanderplatz ein. Herr Dr. Poller, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, ging in seiner kurzen Dankesrede noch einmal auf die Ursprünge des Projektes ein und zeigte sich selbst ein wenig überrascht, mit welcher Dynamik sich das Projekt seit den Anfangstagen entwickelte. Auch wenn noch ein weiter Weg zu gehen ist, bis das Projekt flächendeckend in Berlin anzutreffen ist, kann man mit den bisherigen Schritten doch recht zufrieden sein. Nicht zuletzt beruht der Erfolg auf der Unterstützung der zumeist ehrenamtlichen Unterstützer/-innen.
Herr Dr. Poller (SenBJF) bedankt sich herzlich für die Mitarbeit im Projekt BERLINHATTALENT
In geselliger Runde bot sich bei kleinen Snacks und Getränken gleichzeitig die Gelegenheit, einen Austausch zwischen den Übungsleitern herzustellen, um gemeinsame Erfahrungen auszutauschen, Tipps zu geben und Best-Practice-Modelle vorzustellen. Wir freuen uns bereits jetzt auf die weitere Zusammenarbeit mit Euch! Selbstverständlich gilt unser Dank auch an all diejenigen, die leider während des Treffens verhindert waren.
Der Ort, so durfte man nach sieben Freitagsstunden von neun bis 16 Uhr resümieren, war gut ausgesucht. Die LSB-Fachtagung „Sport bewegt und bildet“ fand Im Lichthof des TU- Hauptgebäudes an der Straße des 17. Juni statt. Solche Veranstaltungen gelten oft nicht a priori als spannend, innovativ, illustrativ, anregend und unterhaltsam. Diese Fachtagung war alles im Übermaß. Das war nahezu jeder Reaktion der über 200 Besucher zu entnehmen, die ein Programm geboten bekamen, das es in sich hatte.
Die Vorträge vom renommiertesten deutschen Gehirnforscher Professor Manfred Spitzer (Ulm) und der Erziehungswissenschaftlerin Professorin Renate Zimmer (Osnabrück) vermittelten Neues mit Aha-Effekt, Mitnahme-Erkenntnisgewinn und Spaß.
Fachvortrag des Gehirnforschers Prof. Dr. Manfred Spitzer (Ulm)
Klaus Böger äußerte in seiner Begrüßung die Absicht, „die Bedeutung des Sports für Bildung und Erziehung zu stärken“. Das gelang mit den Vorträgen, der Vorstellung der Aktivitäten des organisierten Sports in Schulen und Kitas, dem „Markt der Möglichkeiten“ auf den Uni-Fluren und sechs praxisorientierten Foren mit Top-Experten wie Professor Jochen Zinner, ALBA-Jugend-Vizepräsident Henning Harnisch, Thomas Poller von der Senats-Bildungsverwaltung und anderen. Und das bekräftigten in der abschließenden Talkrunde auch Senatorin Sandra Scheeres, DOSB-Vizepräsidentin Professor Gudrun Doll-Tepper und LSB-Vizepräsidentin Irene Schucht.
Bögers Ansage an die zwei großen „Träger“ des Sports in der Stadt – LSB und Vereine da, die Schulen dort – lautete: „Wir wollen als organisierter Sport nicht den Unterricht an den Schulen übernehmen, wir wollen vielmehr mit Kooperation dazu beitragen, dass Sport an den Schulen eine noch viel größere Bedeutung in Bewusstsein und Praxis gewinnt. Wir wollen an der Spitze bleiben und besser werden.“
Spitzer und Zimmer lieferten dafür das wissenschaftliche Futter. „Sport ist mehr als Schwitzen“, hieß es bei Spitzer. Wichtige Fächer für die Entwicklung Heranwachsender seien Sport, Tun mit Händen, Musik, Theaterspiel. Da lerne man Dinge, die man vor dem Bildschirm nicht aufnehmen könne – das sei eben „Lernen mit dem Körper“.
Die parallel zur Tagung ins Berliner Leben gerufene Kampagne „Das habe ich beim Sport gelernt“ (2015 in NRW initiiert) wurde mit ihren ersten Motiven (Plakat, Postkarten u.a.) vorgestellt und von Klaus Böger mit der Aussage bekräftigt: „Sport ist eine Schule des Lebens und trainiert wichtige Eigenschaften wie Selbstbewusstsein, Durchhaltvermögen, Disziplin, Niederlagen meistern und Verantwortung übernehmen.“ In der Talkrunde zum Ende gab es erfreulicherweise keine Angst vor großen Worten und dem Mut, Zukunft zu wagen:
„Lasst uns ein Jahr lang die Sportlehrer feiern, sie leisten eine große und wichtige Arbeit“, sagte Henning Harnisch. „Wir wollen, dass noch mehr und immer mehr Leute Bock auf Sport haben. Aber dafür müssen wir auch bereit sein, in unserer Sportkultur hierzulande etwas zu ändern.“
Talkrunde mit Irene Schucht, Klaus Böger, Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Henning Harnisch, Sandra Scheeres (v.l.)
Klaus Böger sah die Anerkennung der Leistung des Sports für die Bildung als ganz entscheidenden Schritt dafür. Und trotz aller festzuhaltenden Defizite und noch zu lösender Aufgaben schloss er zuversichtlich: „Alles in allem sind wir auf keinem schlechten Weg.“
Auch unser Projekt BERLINHATTALENT wurde den Anwesenden durch Herrn Frank Schlizio (Abteilungsleiter Landessportbund Berlin) erläutert, im Markt der Möglichkeiten waren wir mit einem Informationsstand vertreten. Zudem fand ein Forum mit dem Namen: “Bewegungsförderung und Talententfaltung durch BERLINHATTALENT” statt, welches sich mit den Ergebnisse des Projektes auseinandersetzte. Geleitet wurde dieser Workshop von Prof. Zinner (Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst) sowie Annika Waldschmidt (Konrektorin der Sachsenwald-Grundschule).
Informationsstand des Projektes BERLINHATTALENT auf dem “Markt der Möglichkeiten”
Pressegespräch über „Berlin hat Talent” mit Klaus Böger, Professor Jochen Zinner und Professor Bernd Wolfarth
Wenn ein Projekt seit 2011 läuft und es wird darüber öffentlich eher selten geredet, ist das ein gutes Zeichen. Denn es spricht dafür, dass es eine große und zugleich erfolgreiche Unternehmung ist. Mit dieser eher launigen Feststellung startete LSB-Präsident Klaus Böger am 27. November im LSB ein Zwischenfazit-Pressegespräch zum bundesweit einzigartigen Nachwuchsförderprojekt „Berlin hat Talent“ und den positiven Wirkungen, die es zunehmend zeitigt. „Wenn etwas gut gelingt, und das ist hier der Fall, wird das oft zu wenig hervorgehoben.“ In anderthalb intensiven, informativen Stunden, in denen Böger, Prof. Jochen Zinner (OSP-Leiter 1995–2013, jetzt Direktor Institut für Leistungssport der Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik und Kunst/H:G, die das Projekt wissenschaftlich begleitet), DOSB-Olympiaarzt Prof. Bernd Wolfarth und Dr. Thomas Poller von der Senats-Bildungsverwaltung Fakten zuhauf zur Sache lieferten, wurde das überzeugend getan. „Berlin hat Talent“ ist in den Jahren seiner Existenz eine Art Klein-PISA (das europäische „Programm zur Internationalen Schülerbewertung“ bei Lese‑, Mathe- und naturwissenschaftlicher Kompetenz) für Drittklässler in sportlichen Belangen geworden und hat – so Böger — „ein Ausmaß angenommen, dass wir nun eine Extra-Ausbildung dafür anbieten“.
Pressegespräch zu den aktuellen Ergebnissen des Projektes BERLINHATTALENT, Foto Jürgen Engler
Am Beginn des Projekts steht der Deutsche Motorik-Test (DMT) mit seinen acht Übungen zu Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit, der jährlich seit 2011 in Berliner Stadtbezirken durchgeführt wird und 2018/19 Flächendeckung in der Hauptstadt erreichen soll. Fast 30 000 Drittklässler sind bisher auf ihre motorische Kompetenz getestet worden – zuverlässige Aussagen zur Fitness und Risikofaktoren liegen damit vor. Diese Datenbasis, so die Referenten unisono, ist vor allem eine Chance. Jochen Zinner: „Es ist nicht so, dass man sagen muss, es hat alles keinen Zweck! Es hat Zweck! Wir sind noch nicht zu spät!“ Klaus Böger: „Mit ‘Berlin hat Talent’ sind wir nicht beim ‘müßte, sollte, könnte’ stehen geblieben, die erhobenen Daten bieten die außerordentlich große Möglichkeit dafür, Negativtrends entgegenzuwirken.“
Die Bewegungsfördergruppe der Grundschule am Amalienhof bei Schnuppertraining bei den Wasserfreunden Spandau 04, Foto: Jürgen Engler
Das geschieht zum Beispiel in 41 gebildeten Bewegungsfördergruppen (BFG) für Kids mit Defiziten (ca. 500 Teilnehmer) und sechs Talentsichtungsgruppen (TSG) mit 90 Kindern „sportlicher Begabung“. Immer wieder wurde im Gespräch darauf hingewiesen, dass „Berlin hat Talent“ inhaltlich bedeute, „mehr als nur Sport zu machen“. Seit September läuft eine halbjährliche Ausbildung mit Hochschulzertifikat – die erste Gruppe umfasst 40 Interessenten — zum Bewegungs- und Talentcoach. Mit dem Wintersemester 2018/19, so Böger, wolle man auch die Einführung eines neuen Bachelor-Studiums für Sport-Sozialarbeiter erreichen. Dass sich der LSB dabei auch finanziell engagiert und Mittel aus seinem Haushalt beisteuert, ist für Klaus Böger „eine lohnende und langfristige Investition“.
Text: Klaus Weise
Weitere Veröffentlichungen finden Sie hier.
Ein entsprechendes Video können Sie hier einsehen.
Aus den in den vergangenen fünf Jahren erhobenen DMT-Daten von mehr als 20.000 Berliner Drittklässlern wurden die Referenzwerte für jeden einzelnen DMT-Test der Altersklasse 7–10 ermittelt und statistisch validiert.
Für Interessierte sind diese Referenzwerte sowie weitere Informationen unter dem folgenden Link abrufbar und – bei Angabe der Quelle – auch nutzbar:
Projektinitiatoren sind der Senat von Berlin und der Landessportbund Berlin. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet vom Institut für Leistungssport &Trainerbildung der Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst. Es wird unterstützt von der AOK Nordost Berlin, der Berliner Sparkasse und weiteren Förderern.
Kontakt:
Jochen Zinner
Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst
Institut für Leistungssport und Trainerbildung
Studiengangsleiter Sportwissenschaft / Direktor
Vulkanstrasse 1
10367 Berlin
Das ISTAF Berlin gehört ohne Zweifel zu einem der ganz großen Sportereignisse, die die Hauptstadt jährlich zu bieten hat. Als größtes Leichtathletikmeeting der Welt lockt das ISTAF regelmäßig Top-Athleten in das ehrwürdige Berliner Olympiastadion mit der markanten blauen Tartanbahn. Einmal bei den ganz Großen zu starten, davon träumen zahlreiche Kinder, die regelmäßig in Schule und Verein für ihr großes Ziel trainieren. Im Rahmen der ISTAF-Schülerläufe haben über 650 Kinder die Möglichkeit, ihren Idolen einerseits ganz nah zu sein und andererseits ihre Leistungsfähigkeit vor fast 50.000 begeisterten Zuschauern unter Beweis zu stellen. Doch um dabei zu sein, galt es sich bei den Vorentscheiden zu qualifizieren.
Spannung pur beim Vorentscheid des ISTAF Schools Cup im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark
Als offizieller Partner des ISTAF Schools Cup war BERLINHATTALENT bei dem Vorentscheid im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark dabei. Dort hatten wir Gelegenheit, uns ein umfangreiches Bild von der Veranstaltung und den zahlreichen talentierten Leichtathleten zu machen und uns mit den Teilnehmern sowie deren Eltern auszutauschen. Neben vielen leuchtenden Kinderaugen konnte man mancherorts auch niedergeschlagene Teilnehmer antreffen, die ihr großes Ziel leider verpasst haben. Oft entscheiden zwischen Sieg und Niederlage eben nur Nuancen. Einer von ihnen ist der 11-jährige Emilio (Leichtathlet beim TSC Rudow), der zu den schnellsten Kindern seiner Grundschule (Charlie-Rivel-Grundschule) gehörte, die Teilnahme am Finale des ISTAF Schools Cup jedoch leider haarscharf verfehlte. Auch wenn Emilio etwas enttäuscht ist, lässt er sich von diesem „Rückschlag“ nicht entmutigen, will weiter fleißig trainieren und sein Bestes geben. Den Stolz des Vaters, selbst ehemaliger Fußballer und Ringer, kann er sich ohnehin Gewiss sein.
Emilio (11 Jahre) wurde tatkräftig von seinem Vater Lazaro Ochoa unterstützt
Besser lief es für die beiden Freundinnen Josephine (10 Jahre) und Anna (11 Jahre) von der Michael-Ende-Grundschule, die sich beide qualifizieren konnten. Trotz etwas Aufregung vor dem Start konnten sich die beiden Mädchen auf ihr Trainingsprogramm verlassen und eine überzeugende Leistung abrufen. Anna (Leichtathletin) wird in ihrem Heimatverein, den Neuköllner Sportfreunden, von Max Stadler trainiert, der im Projekt BERLINHATTALENT u.a. die Talentsichtungsgruppe in Treptow-Köpenick betreut. Josephine (Judoka) konnte auch fernab der Leichtathletik bereits erste Erfolge in ihrer Sportart erzielen. Neben einer erfolgreichen Teilnahme am ISTAF Schools Cup träumen die Freundinnen bereits von Teilnahmen bei Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen. Eine Einschulung an die Eliteschulen des Sports, die beide anstreben, wäre ein erster Schritt auf diesem ambitionierten Weg.
Die Freundinnen Josephine und Anna konnten sich für das Finale beim ISTAF School Cup qualifizieren
Wie Emilio werden auch die beiden Freundinnen aktiv von ihren Eltern unterstützt. Einmal mehr gilt es einen großen Dank an die zahlreichen engagierten Eltern auszusprechen, die ihren Kindern mit viel Herzblut zur Seite stehen und Motivation und Kraft spenden, unabhängig vom sportlichen Erfolg.
Wir freuen uns schon sehr auf das diesjährige ISTAF am 27. August 2017 im Berliner Olympiastadion, bei dem wir neben den Profi-Athleten auch dem talentierten Nachwuchs zujubeln können. Wir drücken allen Teilnehmern schon einmal fest die Daumen.
Wir sind ständig bestrebt, unser Projekt BERLINHATTALENT weiterauszubauen und stetig zu verbessern. Dies beinhaltet auch die Erarbeitung geeigneter Fortbildungsangebote für bereits in das Projekt eingebundende sowie zukünftig interessierte Übungsleiter.
In diesem Zusammenhang wurde in Kooperation mit unserem wissenschaftlichen Partner der H:G Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst das Hochschulzertifikat Bewegungspädagoge (FH) bzw. Bewegungs-/Talentcoach (FH) ins Leben gerufen. Neben der Darstellung von geeigneten Übungsformen für die entsprechenden Zielgruppen (“Talente” und “Kinder mit motorischem Förderbedarf”) geben renommierte Referenten Einblicke u.a. in die Themenbereiche Pädagogik, Medizin, Sportwissenschaft und Didaktik.