Am vergangenen Samstag, den 24.06.2017, fand die 11. Auflage des degewo Schülertriathlons im Stadion an der Lipschitzallee statt. Organisiert in 3er Teams zeigten die Schüler der Neuköllner Schulen ihr Können im Schwimmen, Radfahren und beim Laufen. Mit insgesamt ca. 1.200 Teilnehmern erfuhr die Veranstaltung auch in diesem Jahr wieder eine enorme Resonanz. Über 7.000 Besucher sorgten für eine tolle Atmosphäre und repräsentierten den Bezirk Neukölln von seiner sportlichsten Seite.
Eröffnung des 11. degewo Schülertriathlons (von links: Berlino, Britta Steffen, Jan-Christopher Rämer, Dr. Franziska Giffey, Klaus Böger, Regine Zylka, Marco Altmann)
Erstmalig waren auch wir mit dem Projekt BERLINHATTALENT im Rahmen der Veranstaltung vertreten. An unserer Station hatten die Kinder und auch viele Erwachsene die Möglichkeit, sich hinreichend über das Projekt zu informieren und ausgewählte Stationen des Deutschen Motorik-Tests zu absolvieren. Erfreulicherweise beteiligten sich über 350 Teilnehmer an dem Angebot, erzielten gute bis sehr gute Ergebnisse und wurden für ihren Einsatz mit tollen Preisen belohnt. Besonders haben wir uns über die Kinder gefreut, die wir bereits von der Talentiade im Februar kannten, die uns einen Besuch am Stand abstatteten.
Seitliches Hin- und Herspringen an der BERLINHAT TALENT-Station
Auch unsere Botschafterin, Britta Steffen, nutzte die Gelegenheit, sich über den aktuellen Stand bzw. die Entwicklung des Projektes zu informieren. Gleichzeitig war sie als Schirmherrin des degewo Schülertriathlons aktiv.
Britta Steffen und Martin Seeber mit Teilnehmern des degewo Schülertriathlons am Stand von BERLINHATTALENT
Wir freuen uns bereits jetzt auf die 12. Auflage des Triathlons im nächsten Jahr. Wer von Ihnen Lust darauf hat, sich über das Projekt zu informieren bzw. sich selbst einmal beim Deutschen Motorik-Test zu versuchen, kann uns beim Familiensportfest im Olympiapark oder im Vorprogramm des ISTAF Berlin antreffen.
Gerade bei sportlichen Erfolgen steht häufig die Mannschaft oder auch nur der einzelne Athlet im Fokus des Interesses. Viel zu oft wird dabei vergessen, dass hinter dem Erfolg, welcher im Idealfall in dem Gewinn eines Pokals oder einer Medaille mündet, sehr viele beteiligte Akteure stehen. Dazu gehören natürlich die Sportlehrer, Übungsleiter und Trainer, Betreuer, Verbandsmitarbeiter und noch so viele mehr.
Vor allem für junge Nachwuchssportler sind es aber die Eltern, die eine sportliche Karriere erst ermöglichen. Häufig genug fungieren die Eltern als die ersten sportlichen Vorbilder und helfen somit bei der Orientierung, welche Sportart überhaupt die Richtige ist. Durch ihren unermüdlichen Einsatz garantieren sie den Transport und somit die Teilnahme am Training oder Wettkampf, finanzieren die Mitgliedsbeiträge und die Sportausrüstung, sorgen für die Reinigung der Kleidung und stehen sowohl bei Erfolgen als auch bei Misserfolgen an der Seite ihres Kindes.
Bei unseren Talentiaden im Rahmen des Projektes BERLINHATTALENT treffen wir viele dieser engagierten Eltern auf den Tribünen bzw. an unseren Informationsständen an. Diese Bühne wollten wir nutzen, um den Kindern die Möglichkeit zu geben, sich bei ihren Hauptunterstützern zu bedanken. Mit der Fleurop AG (offizieller Blumenpartner der Deutschen Olympiamannschaft) konnten wir den idealen Partner für eine besondere Dankesaktion gewinnen. Wie der Sport sind auch Blumen in der Lage, Menschen miteinander zu verbinden und besondere emotionale Momente zu schaffen. Mit dem Motto #jederverdientblumen drückt das Unternehmen zudem aus, dass neben den Sportlern auch Schiedsrichter, Zuschauer und vor allem die Eltern den Sport zu dem machen, was er ist (vgl. Winnie Lechtape, Bereichsleiterin Kommunikation und Marketing der Fleurop AG, Pressemitteilung vom 25.04.2016).
Jan Lesener
Festgehalten wurde die Aktion in einem schönen kleinen Film:
Auch von Fleurop direkt wurde ein kleiner Film zu dem Thema erstelt:
Im Rahmen des Projektes BERLINHATTALENT werden mithilfe des Deutschen Motorik-Tests auch jene Kinder mit motorischem Förderbedarf identifiziert. Um diese Kinder entsprechend ihres Leistungsstandes zu fördern, wurden in Schulen sogenannte Bewegungsfördergruppen eingerichtet.
Etwa 10 Kinder befinden sich in den homogenen Gruppen. Dort haben sie einmal wöchentlich die Möglichkeit unter dem Motto „Bewegung macht Spass“ zahlreiche neue Bewegungserfahrungen zu sammeln. Durchgeführt werden die Bewegungsfördergruppen von Sportlehrern und/oder qualifizierten Trainern und Übungsleitern. Zum jetzigen Zeitpunkt konnten wir bereits 18 Bewegungsfördergruppen in 15 Schulen aufbauen. Somit nutzen über 180 Kinder ein zusätzliches Sportangebot neben dem regulären Unterricht in der Schule.
Die Berlin Recycling GmbH stellte uns die Bewegungsfördertonnen zur Verfügung, die mit zusätzlichen Sportmaterialien aus dem Budget der Senatsverwaltung für Gesundheit ausgestattet wurden. Neben Hockeyschlägern, diversen Bällen und Markierungsleibchen befinden sich noch weitere Sportmaterialien in der Tonne, welche jede Schule erhält, die eine Bewegungsfördergruppe ins Leben ruft.
Wir freuen uns sehr über die positive Resonanz der teilnehmenden Kinder bzw. der Übungsleiter, die uns versicherten, dass die ersten sportlichen Erfolge bereits nach kurzer Zeit eintraten. Gern möchten wir das Projekt weiter etablieren und zahlreichen Schulen die Möglichkeit bieten, ihre Kinder mit motorischem Förderbedarf nachhaltig zu “bewegen”.
Jan Lesener
Erste Impressionen aus den Schulen finden Sie hier:
Botschafterin des Projektes Berlin hat Talent, Britta Steffen Foto Juergen Engler
Diese Tonne bringt Bewegung in den Schulsport! Im Rahmen der Initiative Berlin hat Talent sollen Berliner Schulen mit sogenannten Bewegungstonnen voller Sportgeräte ausgestattet werden. Am Donnerstag erhielt die Alt-Lankwitzer Grundschule als erste Schule ein solche Tonne. Mit dabei: Olympiasiegerin und Projektbotschafterin Britta Steffen.
Sportbotschafterin Britta Steffen mit der “Bewegungstonne” Foto: Juergen Engler
Im Beisein von Schwimm-Olympiasiegerin Britta Steffen, LSB-Präsident Klaus Böger, Schulsportreferent Thomas Poller und Berlin Recycling-Marketingleiter Stephan Hartramph hat der Landessportbund Berlin heute in der Alt-Lankwitzer Grundschule die erste von zahlreichen „Bewegungstonnen“ an Berliner Grundschulen übergeben.
„Grundschulen, die im Rahmen des LSB-Projekts BERLINHATTALENT ihren Kindern mit motorischem Förderbedarf einmal pro Woche ein zusätzliches Sportangebot unterbreiten, erhalten von uns diese Tonne“, so Klaus Böger bei der Übergabe in der Alt-Lankwitzer Schulsporthalle. Die kostenfreie Tonne — zur Verfügung gestellt von Berlin Recycling — ist bestückt mit umfangreichem Sportmaterial wie Soft- und Tennisbällen, Hockeyschlägern, Wurfringen und Floorball-Pucks.
Britta Steffen, Schwimm-Olympiasiegerin und Sportbotschafterin des Projekts ist vom Nutzen der Bewegungstonne überzeugt: „Mit unserer Tonne wollen wir das zusätzliche Sportangebot des LSB noch abwechslungsreicher gestalten und mehr Begeisterung bei den Kindern wecken, die den Sport bisher noch nicht für sich entdeckt haben.“
Gruppenfoto der Übergabe Foto: Juergen Engler
Die Alt-Lankwitzer Grundschule hat bereits zwei Bewegungsfördergruppen mit rund 20 Kindern aufgebaut und Schulleiterin Angela Efinger hofft, „dass weitere Berliner Grundschulen unserem Beispiel folgen werden“. Als Ansprechpartner für die Grundschulen stehen im Landessportbund Berlin „Netzwerker“ zur Verfügung, an die sich Sportlehrkräfte wenden können. Link: www.berlin-hat-talent.de/das-projektteam/
Viel Anklang fand die Talentiade sowohl in der Halle als auch auf den Rängen Foto Juergen Engler
Mit der Talentiade am 12.12. konnten wir das Jahr 2015 mit einem sportlichen Highlight abschließen. Etwa 140 talentierte Mädchen und Jungen, die bereits während des Deutschen Motorik-Tests überdurchschnittlich gute Ergebnisse erzielten, wollten Ihre Leistung in verschiedenen Disziplinen bestätigen. In 12 Sportarten hatten die Kinder die Gelegenheit, ihr Können u.a. in der Leichtathletik, dem Radsport oder dem Handball unter Beweis zu stellen. Vor allem der Umgang mit echten Pfeilen und Sportbogen beim Bogenschießen zauberte ein Lächeln auf die Gesichter der sportbegeisterten Kinder. Auch bei dieser Talentiade wurden wieder Medaillen an die jeweils besten Mädchen und Jungen vergeben. Diesmal in den Sportarten Gewichtheben (Standweitsprung), Basketball (Pendellauf) und im Fechten (Koordinationsleiter). Wir freuen uns sehr, dass mit Michael Müller (Mitglied der Gewichtheber-Nationalmannschaft) ein erfolgreicher Athlet und sportliches Vorbild die Siegerehrung vornahm.
Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft im Interview Foto Juergen Engler
Unter den Augen von Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin, Klaus Böger, Präsident des Landessportbundes Berlin und zahlreichen interessierten Journalisten stellten die Mädchen und Jungen der 3. Klasse eindrucksvoll unter Beweis, wie viel Talent Berlin hat. Vielleicht konnten wir an diesem Tag bereits einen zukünftigen Olympiateilnehmer und somit Repräsentanten der Sportstadt Berlin bewundern.
Für die über 200 anwesenden Eltern stand neben dem Treiben in der Halle auch die Information an diesem Tag im Vordergrund. Am Stand von “Berlin hat Talent” wurden Fragen rund um das Projekt beantwortet und Informationsmaterialien verteilt. Erstmals präsentierte sich auch die in Lichtenberg beheimatete Eliteschule des Sports (Schul- und Leistungssportzentrum Berlin) in Person des stellvertretenden Schulleiters Klaus Endesfelder bei einer Talentiade, um die Eltern über die mögliche sportliche Laufbahn der talentierten Kinder zu informieren. Im Anschluss des sportlichen Geschehens bot sich zwischen den Eltern und den teilnehmenden Vertretern der Sportarten die Gelegenheit für einen kurzen Austausch.
Dr. Poller, Schulsportreferent des Landes Berlin am Stand des Projektes “Berlin hat Talent” Foto Juergen Engler
Neben vielen lächelnden Kindern, stolzen Eltern und interessierten Journalisten ziehen auch wir ein positives Fazit einer insgesamt sehr erfolgreichen Veranstaltung. Wir freuen uns bereits auf den Start in das Projektjahr 2016, welches mit der Talentiade in Tempelhof-Schöneberg am 13.02.2016 eingeleitet wird.
Referenten des Fachsymposiums waren u.a.: v.l.n.r. Frank Henkel, Till Utesch, Britta Steffen, Frank Schlizio, Klaus Böger, Reinfried Kugel, Christian Werner, Christian Lusch, Cornelia Krüger, Klaus Bös (Foto: camera4)
Wissenschaftlicher Leiter des Projekts: Prof. Dr. Jochen Zinner, Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst (Foto: camera4)
Prof. Dr. med. Bernd Wolfarth, Ordinarius für Sportmedizin, HU Berlin (Foto: camera4)
Auditorium (Foto: camera 4)
Macht das vom Berliner Senat und dem Landessportbund Berlin initiierte Projekt BERLINHATTALENT bald bundesweit Schule? Über diese und andere Fragen sowie die ersten Forschungsergebnisse aus zwölf Monaten BERLINHATTALENT diskutierten am 5. und 6. November anerkannte Experten aus dem deutschen Spitzensport auf einem Fachsymposium in Berlin. Mit Olympiasiegerin Britta Steffen erhält das bislang einmalige Förderprojekt zudem eine prominente Botschafterin. BERLINHATTALENT ist bundesweit eine der ersten Aktionen, die systematisch und flächendeckend alle Kinder einer Altersstufe sichtet, ihre motorischen Fähigkeiten testet und sie individuell fördert und fordert. Eine echte Mammutaufgabe: Schließlich sind von den 3,6 Mio. Einwohnern Berlins eine Viertel Million Menschen zwischen 6 und 15 Jahre alt (Stand 31.12.2014). Unter diesen Kindern und Jugendlichen gibt es zahlreiche unentdeckte sportliche Talente, aber auch viele mit motorischen Defiziten. Mit dem Deutschen Motorik Test (DMT) werden aktuell über 5.000 Berliner Kinder der dritten Klassen auf ihre Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit getestet. Aus den wissenschaftlich fundierten Ergebnissen wiederum werden für jedes Kind individuelle Trainings- und Bewegungsstrategien ermittelt und umgesetzt. So erhalten sportlich Talentierte bereits Einladungen zu „Talentiaden“ (Sportfesten) in derzeit fünf Stadtbezirken. Die jeweils besten Kinder werden durch eine Kooperation mit den Berliner Sportvereinen kontinuierlich gefördert, um sie später an einer der drei Berliner Eliteschulen des Sports einzuschulen. Werden bei Kindern motorische Defizite ermittelt, soll ihnen durch qualifizierte Sportlehrer, Trainer und Übungsleiter die Freude an Sport und Bewegung vermittelt werden. Dadurch wiederum werden die motorischen Fähigkeiten verbessert und ganz allgemein die Gesundheit gefördert. Die Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst (H:G) hat die wissenschaftliche Begleitung des Projekts übernommen. Prof. Dr. Jochen Zinner, ehemaliger Leiter des Olympiastützpunkts Berlin und Direktor am Institut für Leistungssport und Trainerbildung der H:G, legte anlässlich des Fachsymposiums erste Ergebnisse zu BERLINHATTALENT vor. Für die Studie wurden 4.800 Berliner Drittklässler aus 111 Grundschulen befragt, ihr sozialer Hintergrund erfasst und ihre motorischen Fähigkeiten durch den Deutschen Motorik-Test analysiert. Das Ergebnis ist überraschend positiv: Über 90 Prozent der befragten Kinder bewegen sich gern und freuen sich auf die Sportstunden in der Schule. 78 Prozent wollen insgesamt aktiver Sport treiben als im Moment und 71 Prozent haben Sport bereits zu ihrem Hobby auserkoren. Interessant auch, dass sich bei den meisten Kindern die Vorbild-Funktion der Eltern auswirkt. Daran abzulesen, dass 54 Prozent der Kinder sportlicher Eltern in einem Verein aktiv sind, aber nur 34 Prozent, wenn Mutter und/oder Vater selbst keinen Sport treiben.
Prof. Dr. Jochen Zinner: „Es sind noch nicht alle Ergebnisse ausgewertet, aber unter dem Strich können wir sagen: Berliner Schulkinder sind gar nicht so unsportlich, wie es medial häufig beklagt wird. Im Vergleich mit anderen Bundesländern hat die Hauptstadt sogar überdurchschnittlich viele sportliche Kinder. Die Sportlehrer, Vereinstrainer und Übungsleiter sind gefragt, damit diese Begeisterung nicht verloren geht und die Kinder beim Sport bleiben.“
Wo Licht ist, findet sich allerdings auch Schatten: Jedes fünfte der getesteten Berliner Schulkinder erzielte im angewandten Deutschen Motorik-Test nur unterdurchschnittliche Ergebnisse. Und jedes 13. Kind (366 von 4.800) ist deutlich übergewichtig, was auf den ersten Blick prozentual gar nicht so schlimm aussieht, aber hier muss gelten: jeder Einzelne ist einer zu viel!
Hochkarätige Experten und Referenten diskutierten in der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) über das Projekt und die Studienergebnisse beim großen Fachsymposium. Aus dem Leistungssport waren unter anderem die zweifachen Olympiasieger Britta Steffen (Schwimmen) und Robert Bartko (Bahnradsport) dabei. Aus dem wissenschaftlichen Bereich dozierten Prof. Dr. Klaus Cachay (Tübingen), Prof. Dr. Klaus Bös (Karlsruhe), Prof Dr. Bernd Wolfarth (Berlin), Prof. Dr. Albrecht Hummel (Chemnitz), Prof. Dr. Urs Granacher (Potsdam) und viele weitere namhafte Referenten.
Eines der Hauptziele des Symposiums war es, das Projekt BERLINHATTALENT bundesweit einzuordnen und Denkanstöße sowohl für die eigene Arbeit als auch für den Sport in anderen Bundesländern zu liefern.
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