Sportlehrkräfte und Trainer beim Sportlehrerworkshop in Steglitz-Zehlendorf
Bereits für unsere Informationsveranstaltung am 15.10.2015 stellte Schulsportleiter Ralf Ratajski die Räumlichkeiten der Süd-Grundschule zur Verfügung. Gern nahmen wir die Gelegenheit wahr, die Sporthalle auch am 26.11.2015 für die praxisnahe Weiterbildung der Sportlehrkräfte im Bezirk Steglitz-Zehlendorf zu nutzen. Unserer Einladung folgten erneut zahlreiche engagierte Sportlehrerinnen und Lehrer sowie auch Trainerinnen und Trainer, die sich für die Errichtung von Bewegungsfördergruppen an den entsprechenden Schulen interessieren.
Neben vielen bereits bekannten Spielen stellte der Referent Endré Puskas (Sport- und Gesundheitspark Berlin e.V.) vor allem das Thema „Sportarten-Zapping“ in den Fokus, welches sich mit der stetigen Modifizierung und adäquaten Anpassung von Regeln der traditionellen Sportarten sowie deren Mix auseinandersetzt. Das Ziel dieser Trainingsform besteht darin, dass möglichst alle Kinder dauerhaft mit Spaß bei der Sache sind, auch wenn ihnen vielleicht eine Sportart eher weniger zusagt. Zudem werden alle Regeln gestrichen, die zu Inaktivität von einzelnen Teilnehmern führen (z.B. Spiele ohne Torwart etc.).
Endré Puskas (re., in der Hocke) erläutert sein Konzept des “Sportarten-Zappings”
Mit dem Workshop am 10.12. in Spandau (für die Bezirke Spandau und Charlottenburg/Wilmersdorf) sowie der Talentiade am 12.12. in Lichtenberg schließen wir unsere Veranstaltungsreihe für das Jahr 2015 ab und widmen uns der Vorbereitung für das kommende Kalenderjahr.
Referenten des Fachsymposiums waren u.a.: v.l.n.r. Frank Henkel, Till Utesch, Britta Steffen, Frank Schlizio, Klaus Böger, Reinfried Kugel, Christian Werner, Christian Lusch, Cornelia Krüger, Klaus Bös (Foto: camera4)
Wissenschaftlicher Leiter des Projekts: Prof. Dr. Jochen Zinner, Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst (Foto: camera4)
Prof. Dr. med. Bernd Wolfarth, Ordinarius für Sportmedizin, HU Berlin (Foto: camera4)
Auditorium (Foto: camera 4)
Macht das vom Berliner Senat und dem Landessportbund Berlin initiierte Projekt BERLINHATTALENT bald bundesweit Schule? Über diese und andere Fragen sowie die ersten Forschungsergebnisse aus zwölf Monaten BERLINHATTALENT diskutierten am 5. und 6. November anerkannte Experten aus dem deutschen Spitzensport auf einem Fachsymposium in Berlin. Mit Olympiasiegerin Britta Steffen erhält das bislang einmalige Förderprojekt zudem eine prominente Botschafterin. BERLINHATTALENT ist bundesweit eine der ersten Aktionen, die systematisch und flächendeckend alle Kinder einer Altersstufe sichtet, ihre motorischen Fähigkeiten testet und sie individuell fördert und fordert. Eine echte Mammutaufgabe: Schließlich sind von den 3,6 Mio. Einwohnern Berlins eine Viertel Million Menschen zwischen 6 und 15 Jahre alt (Stand 31.12.2014). Unter diesen Kindern und Jugendlichen gibt es zahlreiche unentdeckte sportliche Talente, aber auch viele mit motorischen Defiziten. Mit dem Deutschen Motorik Test (DMT) werden aktuell über 5.000 Berliner Kinder der dritten Klassen auf ihre Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit getestet. Aus den wissenschaftlich fundierten Ergebnissen wiederum werden für jedes Kind individuelle Trainings- und Bewegungsstrategien ermittelt und umgesetzt. So erhalten sportlich Talentierte bereits Einladungen zu „Talentiaden“ (Sportfesten) in derzeit fünf Stadtbezirken. Die jeweils besten Kinder werden durch eine Kooperation mit den Berliner Sportvereinen kontinuierlich gefördert, um sie später an einer der drei Berliner Eliteschulen des Sports einzuschulen. Werden bei Kindern motorische Defizite ermittelt, soll ihnen durch qualifizierte Sportlehrer, Trainer und Übungsleiter die Freude an Sport und Bewegung vermittelt werden. Dadurch wiederum werden die motorischen Fähigkeiten verbessert und ganz allgemein die Gesundheit gefördert. Die Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst (H:G) hat die wissenschaftliche Begleitung des Projekts übernommen. Prof. Dr. Jochen Zinner, ehemaliger Leiter des Olympiastützpunkts Berlin und Direktor am Institut für Leistungssport und Trainerbildung der H:G, legte anlässlich des Fachsymposiums erste Ergebnisse zu BERLINHATTALENT vor. Für die Studie wurden 4.800 Berliner Drittklässler aus 111 Grundschulen befragt, ihr sozialer Hintergrund erfasst und ihre motorischen Fähigkeiten durch den Deutschen Motorik-Test analysiert. Das Ergebnis ist überraschend positiv: Über 90 Prozent der befragten Kinder bewegen sich gern und freuen sich auf die Sportstunden in der Schule. 78 Prozent wollen insgesamt aktiver Sport treiben als im Moment und 71 Prozent haben Sport bereits zu ihrem Hobby auserkoren. Interessant auch, dass sich bei den meisten Kindern die Vorbild-Funktion der Eltern auswirkt. Daran abzulesen, dass 54 Prozent der Kinder sportlicher Eltern in einem Verein aktiv sind, aber nur 34 Prozent, wenn Mutter und/oder Vater selbst keinen Sport treiben.
Prof. Dr. Jochen Zinner: „Es sind noch nicht alle Ergebnisse ausgewertet, aber unter dem Strich können wir sagen: Berliner Schulkinder sind gar nicht so unsportlich, wie es medial häufig beklagt wird. Im Vergleich mit anderen Bundesländern hat die Hauptstadt sogar überdurchschnittlich viele sportliche Kinder. Die Sportlehrer, Vereinstrainer und Übungsleiter sind gefragt, damit diese Begeisterung nicht verloren geht und die Kinder beim Sport bleiben.“
Wo Licht ist, findet sich allerdings auch Schatten: Jedes fünfte der getesteten Berliner Schulkinder erzielte im angewandten Deutschen Motorik-Test nur unterdurchschnittliche Ergebnisse. Und jedes 13. Kind (366 von 4.800) ist deutlich übergewichtig, was auf den ersten Blick prozentual gar nicht so schlimm aussieht, aber hier muss gelten: jeder Einzelne ist einer zu viel!
Hochkarätige Experten und Referenten diskutierten in der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) über das Projekt und die Studienergebnisse beim großen Fachsymposium. Aus dem Leistungssport waren unter anderem die zweifachen Olympiasieger Britta Steffen (Schwimmen) und Robert Bartko (Bahnradsport) dabei. Aus dem wissenschaftlichen Bereich dozierten Prof. Dr. Klaus Cachay (Tübingen), Prof. Dr. Klaus Bös (Karlsruhe), Prof Dr. Bernd Wolfarth (Berlin), Prof. Dr. Albrecht Hummel (Chemnitz), Prof. Dr. Urs Granacher (Potsdam) und viele weitere namhafte Referenten.
Eines der Hauptziele des Symposiums war es, das Projekt BERLINHATTALENT bundesweit einzuordnen und Denkanstöße sowohl für die eigene Arbeit als auch für den Sport in anderen Bundesländern zu liefern.
Mehr Informationen zum Projekt und die ausführliche Statistik erhalten Sie bei:
Engagierte Sportlehrerinnen und ‑lehrer am 13. Oktober in Spandau
Nach dem erfolgreichen Auftakt unserer Reihe „Informationsveranstaltungen zur Errichtung von Bewegungsfördergruppen“ am 07.07.2015 in Treptow-Köpenick führte uns unsere Reise diesmal in das Schulungszentrum in der Seecktstraße nach Spandau.
„Wie können niedrigschwellige Angebote für Kinder mit motorischem Förderbedarf schnell und unkompliziert an den Schulen eingerichtet werden?“ lautete die Kernfrage der Veranstaltung. Gerade um die Zugangsbedingungen für diese „bewegungsfernen“ Kinder zu reduzieren, sind wir auf die fachliche und soziale Kompetenz der Sportlehrkräfte bzw. sportaffinen Erzieherinnen und Erzieher angewiesen, um durch fundierte Bewegungsangebote an den Schulen eine Atmosphäre zu schaffen, in der Bewegung mit Spaß gleichgesetzt wird. Die hohe Beteiligung an der Veranstaltung (mehr als 50% der am DMT eingebundenen Schulen entsandten einen Vertreter) sowie das anschließende Feedback der Sportlehrkräfte bestärkt uns darin, den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu verfolgen.
Wenn auch Sie eine Bewegungsfördergruppe an Ihrer Schule errichten möchten, treten Sie gerne mit uns in Kontakt. Die entsprechenden Vertragsvorlagen werden wir in den kommenden Tagen auf unserer Webseite zum Download bereitstellen.
Die Teilnehmer des Workshops am 21. September (Foto: LSB/Schulte)
„Praxisnah“ – so lässt sich die Ausrichtung des ersten BERLINHAT TALENT-Sporlehrer-Workshops mit einem Wort zusammenfassen. Unter der Fragestellung „Wie motiviere ich Kinder mit motorischem Förderbedarf zum Sport?“ organisierte der Landessportbund Berlin zusammen mit dem Sport-Gesundheitspark Berlin am Montag in der Wilhelm-Bölsche-Sporthalle im Bezirk Treptow-Köpenick diese Weiterbildung. Anhand diverser sportlicher Motivationsspiele der Kindertrainer Endre Puskas und Marcel Werner lernten die 11 teilnehmenden Lehrkräfte, sportlich passive Kinder für mehr Aktivität und Bewegung zu begeistern. Am Ende des Workshops hatten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ordentlich verausgabt. Die zahlreichen Tipps und Anregungen des Mitmach-Workshops finden hoffentlich zukünftig ihre Anwendung im Schulsportunterricht .
„Bewegung macht Spaß“! Unter diesem Motto trafen sich am 18.4.2015 von 10–12 Uhr rund 25 Kinder mit motorischem Förderbedarf im Schul- und Leistungssportzentrum Berlin (SLZB), um gemeinsam Sport zu treiben und Spaß zu haben. Die Auftaktveranstaltung des Projektes BERLINHATTALENT mit Kindern aus 21 Schulen des Bezirks Lichtenberg war ein voller Erfolg. Mit Hilfe von drei Kinder- und Jugendtrainern des Sport und Gesundheitsparks Berlin e.V. wurde den Kindern ein tolles Programm geboten, die sichtlich viel Spaß an abwechslungsreichen Spielen und Übungen der Trainer hatten. 22 der 25 Teilnehmer/-innen nahmen das kostenlose Sportangebot umgehend an und unterschrieben anschließend eine einjährige, kostenlose Vereinsmitgliedschaft im SGP.
Gelungener Auftakt in Lichtenberg am 18. April
Die Organisatoren Landessportbund Berlin/Sportjugend Berlin sowie Senat für Bildung, Jugend und Wissenschaft bedanken sich herzlich bei allen Partnern: AOK Nordost, Berliner Sparkasse, Senat für Inneres und Sport sowie Senat für Gesundheit und Soziales.
Kontakt für Rückfragen:
Landessportbund Berlin/Sportjugend Berlin
Simon Schulte
Tel: 030–30002-191
s.schulte@lsb-berlin.de
Im Rahmen des Projekts BERLINHATTALENT organisierte der Landessportbund Berlin/Sportjugend Berlin in Kooperation mit dem Sport-Gesundheitspark-Berlin am 25.01.2015 die erste Informationsveranstaltung „Bewegung macht Spaß“ im Olympiapark Berlin. Fast 80 Eltern und Kinder aus dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf konnten sich über kostenlose Bewegungsangebote informieren.
Unter der Leitung qualifizierter Trainer des Sport-Gesundheitsparks nahmen die Kinder anschließend an diversen koordinativen und spielerischen Sportübungen mit viel Energie und Freude teil. Für alle Kinder besteht die Möglichkeit, eine einjährige kostenlose Jahresmitgliedschaft beim Sport-Gesundheitspark abzuschließen.
Ein besonderer Dank gilt der AOK Nordost und der Berliner Sparkasse, die das Projekt als Gründungspartner unterstützen.